Test - Ratchet & Clank: Rift Apart : Spielspaß in einer neuen Dimension?
- PS5
Es hätte so schön sein können: Im Rahmen einer großen Feier sollen Ratchet und Clank für ihre zahlreichen Heldentaten ausgezeichnet werden. Doch leider funkt ihr Erzfeind Dr. Nefarious dazwischen. Der lässt nicht nur die Party platzen, sondern stürzt mit seinem Angriff gleich die gesamte Realität ins Chaos.
Schuld daran trägt der mächtige Dimensionator, der Ratchet eigentlich dabei helfen sollte, seine Lombax-Artgenossen wiederzufinden. Doch Nefarious reißt sich das Gerät unter den Nagel und öffnet damit Portale in andere Welten. Sogleich beginnt eine herrlich rasante Mischung aus Verfolgungsjagden und Schießereien, in der euch die spielerischen Grundlagen vorgestellt werden.
Kenner der Reihe brauchen aber keine lange Einführung, denn viel verändert hat sich nicht. Ratchet ballert mit einer Laserpistole um sich, weicht dem Beschuss der anrückenden Nefarious-Truppen mit Sprüngen aus und schwingt im Nahkampf seinen Schraubenschlüssel. Auch die neuen Portalsprünge sind schnell verstanden: Mit einem Druck auf L1 zieht ihr euch mit einer Art Greifhaken durch die kleinen Risse, die euch auf vorher unzugängliche Plattformen bringen – oder kurzerhand in eine ganz andere Welt schicken. In den ersten Minuten zeigt sich, was dank der SSD in der PS5 möglich ist: Ohne Unterbrechung werden Ratchet und Clank von einer Welt in die nächste geschleudert.
Leider übersteht der Dimensionator diese wilde Hatz nicht, sondern geht kaputt und verfrachtet das Duo und Dr. Nefarious dauerhaft in eine andere Dimension. Hier werden Lombax und Roboter nicht nur getrennt, sondern müssen zu allem Überfluss feststellen, dass hier ein Imperator Nefarious mit eiserner Hand regiert. Also stehen drei Sachen auf der Agenda: den Dimensionator reparieren, dem fiesen Herrscher das Handwerk legen und schließlich nach Hause zurückkehren.
Das ist PS5-Grafik!
Nach der Trennung finden die beiden Helden schnell neue Partner. Während sich Ratchet mit Roboter Kit zusammentut, findet Clank in Rivet, einer toughen Lombax-Lady, seine Verbündete. In der Folge wechselt ihr regelmäßig zwischen den beiden Teams und bereist unterschiedliche Orte. Und die sind dank der genialen Grafik ein einziger Genuss!
Die Spielwelten begeistern durch die Bank mit satten Farben, tollen Raytracing-Effekten und unzähligen Details. Ganz gleich, wohin es geht, überall bekommt ihr etwas Neues geboten. Während in der Metropole auf Corson V ein Marktplatz voller Aliens und eine Disco samt tanzender Meute auf euch warten, ist Sargasso von Sümpfen und Graslandschaften geprägt, in denen sich eine skurrile Flora und Fauna versammelt. Mehrfach werdet ihr einfach stehenbleiben und euch umschauen, weil es so viel Schönes und Lustiges zu entdecken gibt.
Für die Darstellung wählt ihr zwischen drei Grafikoptionen: „Wiedergabetreue“ liefert eine volle 4K-Auflösung mit Raytracing-Effekten bei 30 fps. „Performance RT“ ermöglicht 60 fps samt Raytracing-Effekten, jedoch fällt die Auflösung unter 4K. „Leistung“ steht schließlich für 60 fps und dynamisches 4K ohne Raytracing. Wir empfanden den Modus „Performance RT“ als guten Kompromiss zwischen Bildrate und optischer Qualität – flimmernde Kanten oder leicht unscharfe Umgebungsdetails stören den tollen Gesamteindruck kaum.
Ein wenig Enttäuschung kommt lediglich rund um die Dimensionssprünge auf. Im Vorfeld der Veröffentlichung erweckten Trailer den Eindruck, dass die Wechsel ein zentraler Bestandteil des Spiels sein würden. Doch nach dem genialen Auftakt mit seinen spektakulären Sprüngen finden diese im weiteren Verlauf eher selten statt. Meist seid ihr auf ein und demselben Planeten unterwegs und nutzt dort hauptsächlich kleine Risse, um im Kampf kurze Entfernungen zu überwinden oder auf entfernte Plattformen zu gelangen.
Die volle Packung Spielspaß
Im spielerischen Mittelpunkt stehen die Schießereien. Dabei kommen serientypisch abgefahrene Waffen zum Einsatz: Da wären unter anderem eine Bombe, die Gegner in Pflanzen verwandelt, mechanische Hunde, die bellend auf Feinde zurasen, oder Geschosse, die kräftige Elektroschocks verteilen. Je nachdem, wie stark ihr den rechten Trigger drückt, aktiviert ihr verschiedene Modi wie Einzelschuss oder Schnellfeuer. Durch Benutzung steigt jede Knarre im Level und kann in den Shops kräftig verbessert werden. Dafür braucht es Kristalle, die in den Gebieten gefunden werden können. Ganz neue Schießprügel kauft ihr mit kleinen Bolts, die aus zerstörbaren Kisten fallen und von besiegten Feinden hinterlassen werden.
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Mit dem stetig wachsenden Arsenal ballert ihr massig ausgeflippte Gegner über den Haufen. Die Halsabschneider genannten, mannsgroßen Krokodile plappern im Kampf permanent und haben selbst bei ihrem Ableben noch einen Spruch auf Lager. Ebenso trefft ihr auf waffenstarrende Roboter, die fast so viel reden wie sie schießen. Dank engagierter Sprecher klingt all das auch auf Deutsch witzig. An anderer Stelle feuert ihr auf kleine Sandhaie oder giftige Krabben, die sich mit ulkigen Animationen verabschieden. Und selbstverständlich legt ihr euch auch mit einigen Zwischen- und Endbossen an, die ebenfalls sehr launige Auseinandersetzungen liefern.
Reines Ballern durch die Story ist jedoch nicht angesagt, denn regelmäßig wird für Auflockerung gesorgt. Schnelle Rutschpartien über Grindstangen stehen ebenso auf dem Plan wie kleine Rätsel, bei denen ihr mit Clank Plattformen und Schalter so manipulieren müsst, dass seine digitalen Kopien unbeschadet zum Zielpunkt laufen können.
Außerdem geht ihr in den teils weitläufigen Gebieten einigen Nebenmissionen nach. Die damit verbundenen Aufgaben sind ebenfalls humorvoll und abwechslungsreich aufgemacht: Unter anderem sucht ihr nach einer Schatzkarte, saust auf Flitzkäfern übers Wasser oder macht Rundflüge mit einem Drachen. Daneben haltet ihr nach Sammelgegenständen wie den bekannten goldenen Bolts Ausschau oder betretet versteckte Bereiche mit Renn- und Sprungherausforderungen. Am Ende eines jeden Parcours erwartet euch ein Rüstungsteil, mit dem ihr das Aussehen der Lombaxe verändert und ihre Werte stärkt.
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