Test - Rallisport Challenge : Rallisport Challenge
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Kommen wir zum eigentlichen Renngeschehen. Nachdem ihr euch ein Event ausgesucht habt, könnt ihr euch noch ein Fahrzeug auswählen und dann geht es zur Sache. Bevor es auf die Piste geht, könnt ihr noch einige Einstellungen am Fahrzeug vornehmen, die allerdings optisch in Form von Textmenüs nur mager umgesetzt wurden und sich außerdem nicht wirklich auf das Fahrmodell auswirken.
So schön die Strecken dann auch aussehen, so leicht lassen sich diese im wesentlichen fahren. Bei 'RalliSport Challenge' wird augenscheinlich mehr auf Tempo gesetzt, als auf fahrerische Finessen, quasi eine Art 'Need for Speed' in der Rallye-Variante. Die Strecken sind vom Verlauf her eher einfach gehalten und bieten viele lange Geraden und die anspruchsvollen Kurven halten sich zumeist in Grenzen. Einzig die Bergstrecken bieten aufgrund des hohen Tempos die eine oder andere Gemeinheit. Kommt ihr dann einmal von der Strecke ab, werdet ihr im Normalfall relativ fix wieder auf die Piste gestellt. Es kam jedoch auch mehr als einmal vor, dass sich der Wagen hoffnungslos festgefahren hatte und das Rennen neu gestartet werden musste. Die KI der Gegner in den Kopf-an-Kopf-Rennen lässt auch eher zu wünschen übrig, meist fahren die Kollegen wie an der Schnur gezogen und oftmals entscheidet bereits ein geglückter Start über Sieg und Niederlage.
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Ähnlich simpel gestaltet sich das generelle Fahrmodell des Spieles und die Physik der Fahrzeuge. Hier wird schnell deutlich, dass es sich eher um ein Arcade-Spiel handelt. Schon mit der Tastatur gelangt ihr schnell zu brauchbaren Ergebnissen. Raffinierte Nutzung von Gas, Bremse und Handbremse sind ebenso wenig erforderlich wie geschickte Manöver und Slides. Meist reicht es völlig, vor den Kurven vom Gas zu gehen, die Nutzung der Handbremse ist ohnehin zweischneidig zu bewerten, da die Wagen dabei extrem zu Drehern neigen. Entsprechend haben auch Bodenunebenheiten kaum Einfluss auf das Fahrverhalten, auch der Wechsel von Untergrund und Fahrbahnbelag macht sich kaum bemerkbar. Ein rudimentäres Schadensmodell ist in Form von optischer Darstellung von Glasbruch und schiefer Motorhaube vorhanden, wobei mir immer noch ein Rätsel ist, wieso bei einem mittleren Sprung die Bremsleuchten zersplittern. Auswirkungen auf die Fahrphysik sind ohnehin nicht spürbar, entsprechend gibt es zwischen den Etappen auch keine Reparaturen.
Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass euch acht Kameras zur Verfügung stehen, neben Stoßstangen- und Motorhaubensicht satte sechs Verfolger-Kameras mit unterschiedlichen Positionierungen. Eine Cockpit-Ansicht fehlt leider völlig. Natürlich fehlen auch die obligatorischen Replays nicht, wobei ihr erfreulicherweise während des Replays die Perspektiven wechseln könnt.
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Grafik und Sound mit Stärken und Schwächen
Im grafischen Bereich wird eine kunterbunte Mischung aus Highlights und Schwächen geboten. Die Umgebungsgrafiken hauen einen zunächst fast vom Stuhl, der Detailgrad ist enorm und die Umgebungen wirken nicht nur lebendig, sondern sind auch wunderschön ausgeleuchtet. Selbst auf animierte Elemente wie Vögel, Zebras oder jubelnde Zuschauer wurde nicht verzichtet. Wenn sich dann noch die Sonne im Eis auf der Fahrbahn spiegelt, wird einem richtig warm ums Herz. Dagegen wirken die Fahrzeuge fast deplaziert. Zwar werden diese mit vielen Details authentisch dargestellt, dennoch wirken sie im Vergleich zu den Umgebungen irgendwie aufgesetzt und künstlich. Ebenfalls negativ anzumerken ist, dass in Sachen Effekten sehr gespart wurde. Aufwirbelnder Staub, Kies oder Dreck sind nur marginal und nicht mal in allen Perspektiven zu erkennen, wohingegen Regen und Schnee durchaus munter vom Himmel kommen. Auch sind Reifenspuren am Boden nur bei extremeren Manövern wie Slides zu erkennen, was dem Spiel in Summe viel an Atmosphäre und Realismus nimmt. Auch sollte in eurem Rechner ein starkes Prozessorherz pochen, um die volle Grafikpracht genießen zu können.
Die akustische Seite des Spieles zeigt sich solide. In den Menüs bekommt ihr eingängige Musik geboten, die sich von der typischen Fahrstuhlmusik dieses Genres wohltuend abhebt. Bands wie Fear Factory, Big Idea oder Soundmine sorgen für treibenden Sound. Die Motorengeräusche der Fahrzeuge hauen einen nicht vom Hocker, gehören aber bestimmt auch nicht zu den schlechtesten des Genres. Die Ansagen des Kopiloten sind gut verständlich, kommen aber für meinen Geschmack manchmal etwas zu früh. Im übrigen werdet ihr sogar mit lauthals jubelndem Publikum belohnt.
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