Test - RAGE : Vom Kühlschrank in die Traufe
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Das Ballerarsenal ist auch nicht von schlechten Eltern. Los geht es mit einer schlappen Pistole, später kommen Armbrust, Schrotflinte, Sturmgewehr, MG, Sniper oder Raketenwerfer hinzu. Die Handhabung der Waffen ist prima, Verbesserungen wie Rückschlagdämpfer oder Zielfernrohr zeigen deutlich Wirkung. Das Balancing der Waffen gefällt und richtigen akustischen Wumms haben die Schießprügel ebenfalls. Was aber noch viel interessanter ist: Ihr könnt jede Wumme mit verschiedenen Munitionstypen füttern, zum Beispiel für mehr Durchschlagskraft oder andere nette Effekte, die wir euch gar nicht alle verraten wollen. Nur ein Beispiel: Mit der Armbrust könnt ihr Explosivbolzen verschießen, die zunächst im Gegner stecken bleiben und nach kurzer Zeit hochgehen.
Erlegte Gegner könnt ihr auf Geld und anderen Krempel durchsuchen und in den Umgebungen ist ebenfalls reichlich zu entdecken, von Farbeimern und Benzinkanistern über Handwerkszubehör bis hin zu Munition und Waffen. Etwas unlogisch erscheint allerdings, dass ihr erledigten Gegnern keine Waffen abnehmen könnt. Die Munition ist recht fair verteilt und da ihr mit der Zeit ein ordentliches Arsenal mit euch herumschleppt, wird Munition zwar durchaus mal etwas knapper, ist aber nie ein Problem.
Wenn nach besagten acht bis zehn Stunden mit einem eher enttäuschenden Ende der Abspann läuft, fühlt man sich zwar nicht inhaltlich, aber zumindest spielerisch äußerst befriedigt. Außer man hat zwischendrin mehrfach vergessen, das Spiel abzuspeichern. Die übliche Masse an Rücksetzpunkten wie in anderen Spielen gibt es nämlich nicht und wer das vergisst, darf mitunter schnell mal eine halbe Stunde wiederholen. Shooter-technisch hat id Software aber wirklich nicht viel falsch gemacht und das etwas altertümliche Geschehen geschickt aufgepeppt.
Dünne Mehrspielerfreuden
Nach Abschluss der Einzelspielerkampagne bleibt euch der Mehrspielermodus, der im Grunde recht dünn ausgefallen ist. Zwei Modi werden geboten: "Road Rage" und "Legenden des Ödlands". In "Road Rage" dreht sich alles um den Kampf in und mit Fahrzeugen, woran allerdings nur vier Spieler in vier verschiedenen Varianten teilnehmen können. Fünf Fahrzeuge, fünf Waffen sowie sekundäre Waffen und nützliches Zubehör wie Minen, Schilde oder Reparatur-Kits warten darauf, von euch freigeschaltet und eingesetzt zu werden. Wahlweise sammelt ihr Meteoritentrümmer, erobert Rallye-Punkte oder fetzt euch im Deathmatch. Eine durchaus spaßige Angelegenheit, aber eher ungewöhnlich für einen Shooter und der Langzeitwert hält sich in überschaubarem Rahmen.
"Legenden des Ödlands" wiederum bietet euch kooperatives Spiel für zwei Mann, wobei die Missionen auch solo spielbar sind. Dann ist der Schwierigkeitsgrad allerdings alles andere als ohne. Insgesamt neun Episoden könnt ihr darin gemeinsam bestreiten, an den Konsolen sogar im geteilten Bildschirm. Und Zusammenarbeit tut da auch wirklich Not, bis hin zum gegenseitigen Wiederbeleben. Eine ganz schicke Sache, zumal damit zu rechnen ist, dass nach und nach weitere Episoden als DLC folgen werden.
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