Test - Project Spark : Spiele Marke Eigenbau
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Der wichtigste Punkt beim Erstellen der eigenen Spiele ist jedoch der „Brain-Factor“, den jedes Objekt und jeder Charakter in Project Spark besitzt. Es handelt sich dabei um eine Reihe von logischen Angaben, die das Verhalten der Objekte und Charaktere festlegen. Dahinter verbirgt sich eine eigentlich recht komplexe Materie, mit der sich ansonsten immer die Programmierer eines Entwickler-Teams herumschlagen müssen. Aber der Editor bricht die ganze Sache auf ein relativ simples Niveau mit einfachen Bedingungen herunter. So könnt ihr mit diesem System beispielsweise festlegen, welche Aktion euer Charakter ausführen soll, wenn der Spieler eine bestimmte Taste drückt. Auch die Reaktion von Objekten auf spezifische Aktionen, zeitliche Verzögerungen und anderen Einstellungen könnt ihr vornehmen.
Was ihr wollt
Es dauert zwar etwas, bis ihr euch aller Möglichkeiten bewusst werdet, doch dann sind eurer Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Wie wäre es mit einem eigenen kleinen Action-Rollenspiel? Kein Problem! Oder doch lieber ein Ego-Shooter im Fantasy-Szenario? Könnt ihr machen. Sogar Puzzle-Spiele, Flipper und Jump 'n' Runs sind ohne große Mühen zu realisieren. Allerdings gibt es einige Einschränkungen. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass euch nur ein beschränktes Areal für eure Kreationen zur Verfügung steht. Open-World-Spiele im Stil von Grand Theft Auto könnt ihr also gleich wieder von eurer Wunschliste streichen.
Des Weiteren dürft ihr in der Free-to-play-Version von Project Spark längst nicht alle Elemente im Editor nutzen. Wer zusätzliche Objekte und Charaktere aus anderen Themenbereichen verwenden möchte, muss diese erste freischalten. Zu diesem Zweck benötigt ihr In-Game-Währung. Die erhaltet ihr sowohl beim Spielen als auch beim Bauen – allerdings in recht geringer Menge. Deutlich schneller geht es mit dem Kauf gegen echtes Geld. 500 Tokens kosten circa 5 Dollar, wobei für ein Themenpaket schon mal zwischen 1000 und 2500 Tokens fällig werden. Das hinterlässt einen leicht faden Beigeschmack. Allerdings könnt ihr prinzipiell auch ganz ohne Echtgeldkäufe euren Spaß mit Project Spark haben. Die Retail-Version für ungefähr 40 Euro enthält zusätzliche Objekte, Themenpakete sowie neue Missionen für die Solokampagne.
Spiele ohne Ende
Wer sich nicht für kreativ genug hält oder einfach mal eine Runde zocken will, kommt bei Project Spark ebenfalls auf seine Kosten. Dank einer komfortablen Funktion können die Benutzer weltweit ihre Kreationen anderen Spielern zur Verfügung stellen. Im „Play“-Segment von Project Spark findet ihr bereits jetzt zahlreiche Spiele aus den unterschiedlichsten Genres. So haben wir beispielsweise einen ziemlich guten Klon von Angry Birds gefunden. Sollte der Nachschub weiterhin so umfangreich sein, dürfte Project Spark eine lange Lebensspanne bevorstehen – und genau das hatten die Entwickler wohl auch im Sinn.
Technisch ist das Spiel eher mittelmäßig. Die Grafik bewegt sich in einem Bereich irgendwo zwischen Xbox-360- und Xbox-One-Spielen. Das ist aber nicht weiter tragisch, da die Präsentation in sich stimmig ist und es zudem einige besonders hübsche Effekte (vor allem Licht/Schatten) gibt, die der Atmosphäre sehr zugutekommen. Auch die Sound-Samples sind gut gelungen, können aber mithilfe von Kinect um eigene Aufnahmen ergänzt werden. Das gilt übrigens ebenfalls für die Animationen: Hampelt etwas vor dem Sensor herum und Project Spark speichert das als neuen Bewegungsablauf für den Editor ab. Damit lassen sich einige ziemlich ulkige Sachen machen.
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