Test - Pro Evolution Soccer 5 : Pro Evolution Soccer 5

Viele haben es schon im Vorfeld geahnt: Der Zweikampf zwischen Electronic Arts' 'Fifa Soccer'-Reihe und der 'Pro Evolution Soccer'-Serie ist gar keiner. Denn während EA Sports in diesem Jahr mit 'FIFA 06' nur eine äußerst mäßige Interpretation der Faszination Fußball abgeliefert hat, nähert sich das technisch weitaus beschlagenere 'Pro Evolution Soccer 5' leichtfüßig der spielerischen Perfektion. Wir haben uns für euch auf die große Fußballbühne begeben und Shingo Takatsukas Meisterwerk einem umfassenden Check unterzogen.

Was uns zuerst auffällt: 'Pro Evolution Soccer 5' sieht fast genauso aus, wie sein erfolgreicher Vorgänger. Grafik-Engine und Menügestaltung wurden nahezu unverändert aus Teil 4 der Serie übernommen. Entsprechend schlicht gibt sich das Spiel abseits des Rasens. Die Bildschirme bestehen primär aus öden Textwüsten und wirken zudem überladen. Spieler werden durch unzählige Fähigkeiten genauer charakterisiert, ein Bild von ihnen gibt's allerdings nie zu sehen. Der Grund dafür ist so einfach wie nahe liegend: Es sind die Lizenzen. Der größte Pluspunkt von 'FIFA 06' ist nämlich zugleich die Crux von 'PES 5'. Denn während sich in Electronic Arts Fußballsimulation der FC Bayern München, Borussia Dortmund oder Bayer Leverkusen gegenüberstehen, kämpfen bei 'Pro Evolution Soccer 5' lediglich Mannschaften wie Isar, Autostadt und Westfalen um die Meisterschaft. Für deutsche Fußballfans ein echter Stimmungskiller.

Ein wenig besser sieht es auf internationaler Ebene aus. Die italienische Serie A, die spanische Primera Division und die niederländische Eredivisie wurden vollständig lizenziert, aus anderen bekannten europäischen Ligen finden sich zumindest einige ausgewählte Mannschaften wieder - darunter Galatasaray Istanbul, Arsenal London und Roman Abramowitchs Lieblingsspielzeug, Chelsea London. Abgerundet wird das Angebot schließlich durch eine Vielzahl originalgetreuer Nationalmannschaften. Der deutsche Kader ist jedoch erneut mit Phantasiespielern gespickt. Beheben lässt sich dieses Manko einzig durch den mitgelieferten Editor. Bedenkt man allerdings, dass sämtliche Spieler- und Teamnamen mithilfe des PlayStation-2-Controllers eingegeben werden müssen, handelt es sich beim Streben nach vollständiger Authentizität um ein beinahe hoffnungsloses Unterfangen. Die lizenzierten Spieler sind hingegen ihren realen Vorbildern in jeder Hinsicht originalgetreu nachempfunden und besitzen neben dem Aussehen auch deren charakteristische Spieleigenschaften. Inter Mailands brasilianischer Stürmerstar Adriano tankt sich auch im Spiel durch jede gegnerische Abwehr, Frank Lampard ist das Herz von Chelsea London und Thierry Henry macht seine Gegenspieler selbst auf engstem Raum nass. Klasse.

An Spielmodi serviert 'Pro Evolution Soccer 5' gewohnte Kost und lässt sich auf keine Experimente ein. Herzstück des Spiels ist einmal mehr der Meisterliga-Modus, bei dem ihr euer Team aus den Niederungen der zweiten Division zu nationalen Ehren führt. Die Spielvariante wurde dabei durch verbesserte Trainingsmöglichkeiten und eine überarbeitete Entwicklung der einzelnen Spieler geschickt aufgewertet. Wahlweise dürft ihr euer Können zudem noch in Freundschaftsspielen, dem Trainingsmodus und der Simulation einer vollständigen Saison unter Beweis stellen. Abgerundet wird das Angebot an Spielmodi durch einen Online-Mehrspielermodus für bis zu vier User, der erstmals auch in der PlayStation-2-Version enthalten ist. Die sehr komfortable Matchmaking-Software, der ausgewogene Netzwerkcode und die gute Verbindungsgeschwindigkeit zeichnen diesen aus.