Preview - PES 2011 : Auf den Ball!
- PS3
- X360
Gerade bei Pässen in den Raum, bei dem der Stürmer dann nur noch den Torwart vor sich hat, sind diese fein dosierten Zuspiele um einiges effektiver als die früheren Steilpässe, bei denen der Torhüter meistens früher am Ball war. Passend zu der neuen Spielmechanik wurde die Standardspielgeschwindigkeit gedrosselt, sodass ihr mehr Zeit habt, Laufwege der Mitspieler zu verfolgen und ein gepflegtes Passspiel aufzuziehen. Wahre Könner spielen den Star des Teams auf seinem starken linken Fuß an, damit der den Ball ohne großes Annehmen gleich optimal weiterverwerten kann.
Trickser und Täuscher
Dass Tricks und Täuschungen einen höheren Stellenwert einnehmen, haben wir ebenfalls schon berichtet. Diejenigen unter euch, die eine unrealistische Trickorgie mit endlosen Fintenkombos befürchten, können wir beruhigen. Zwar sind die Tricks effektiver und einfacher zu aktivieren als in bisherigen PES-Teilen, die Spielmechanik wird dadurch aber nicht verwässert oder gar ruiniert. Vielmehr müsst ihr euch schon sehr gut überlegen, in welcher Spielsituation ein Trick wirklich sinnvoll ist beziehungsweise einen echten Vorteil bringt. Wer sich nur stumpf durch die gegnerische Verteidigung tricksen will, wird schneller den Ball verlieren, als Maradona Journalisten beschimpfen kann.
Dribbelkünstler nutzen die neue Möglichkeit, vor einer Partie dem eigenen Team individuelle Tricks zuzuordnen. Allerdings erwies sich das entsprechende Menü im Praxistest als wenig benutzerfreundlich. Nur wer sich umständlich durch etliche Untermenüs klickt, kann den aus einer Palette ausgewählten Trick zuordnen. Dass es auch bei PES inzwischen einfacher geht, beweisen die Menüs, mit denen man die Aufstellungen und die taktische Ausrichtung der eigenen Mannschaft verändern kann. Hier werden per Drag & Drop mit wenigen Handgriffen Spieler verglichen oder ausgetauscht.
Weniger Grätschen, mehr Fouls
Eine weitere Neuerung, die nach einigen Partien ins Auge fällt, sind die vielfältigeren Zweikämpfe. Jeder Ballbesitz ist bei PES 2011 dynamisch-realistisch umkämpft. Die Kicker schubsen sich gegenseitig, drängen sich ab, lassen den Gegenspieler auflaufen oder beharken sich auf andere Art und Weise. Daraus resultieren auch viele Fouls, bei denen die typische Blutgrätsche nicht zum Einsatz kommt. Die in der Vorabversion noch sehr peniblen Schiris pfiffen häufig Rempler oder mildere Vergehen. Dies trägt zwar nicht unbedingt zum Spielfluss, wohl aber zum Realismus bei. Schließlich werden auch bei einer realen Partie viel mehr kleine Fouls als wilde Grätschen geahndet.
Ähnlich unfertig wie die KI der Schiedsrichter wirkte in der Preview-Fassung auch das Verhalten der Torhüter. Gerade bei hohen Bällen in den Strafraum wirkten die Goalies manchmal, als hüteten sie zum ersten Mal den Kasten. Da kam es dann schon mal vor, dass der Torwart den Ball nach einem Abpraller nicht aufnahm und der Stürmer die Kulle seelenruhig aus drei Metern Entfernung einschieben konnte. Dies sollte sich aber bis zur Testversion auf jeden Fall ändern. Schon jetzt einen guten Eindruck macht die Atmosphäre abseits des Spielfelds, wobei sich hier vor allem akustisch einiges getan hat. Aufgeregte Trainer rufen ihren Schützlingen hektisch Anweisungen zu oder geben aufmunternde Kommentare nach guten Aktionen ab. Auch das Publikum geht je nach Spielsituation mehr mit, Großchancen werden von einem kollektiven Raunen, Auswärtstore von gellenden Pfiffen begleitet.
Kommentarezum Artikel