Test - Prince of Persia: The Two Thrones : Prince of Persia: The Two Thrones
- PC
Trotz dieser Neuerung hört sich das alles doch recht vertraut an, nicht wahr? Schon richtig, doch es ist die gelungene Mischung aus Kampf und Geschicklichkeitspassagen, die das Spiel so schmackhaft macht. Kein Abschnitt ist zu lang geraten, sodass es nur selten zu nervigen oder gar langweiligen Momenten kommt. Abwechslung wird groß geschrieben. Frust aber leider auch. Selbst auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad gehört das dritte (bzw. das sechste; je nach Zählung) Abenteuer nicht gerade zu den leichtesten Spielen dieser Welt. Zwar könnt ihr die letzten Sekunden auf Knopfdruck wieder zurückspulen – genügend Zeitsand vorausgesetzt – doch gerade der eine oder andere Endgegner ist eine echte Herausforderung – aber auch imposant in Szene gesetzt. Das liegt zu großen Teilen an der hakeligen Maus- und Tastaturkombination, die nicht sonderlich präzise oder gar komfortabel ist. Ambitionierte PC-Spieler sollten unbedingt zu einem 8-Tasten-Pad samt Analogstick greifen.
Dunkle SeeleSo, das war es eigentlich auch schon ... Hoppla, stimmt ja gar nicht. Die wohl interessanteste Neuerung wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. Aufgrund einiger unschöner Ereignisse mit dem Sand der Zeit wurde der Körper des Prinzen quasi infiziert. An bestimmten Stellen verwandelt er sich in sein dunkles Gegenstück – den Dark Prince. Dieser unterscheidet sich nicht nur durch sein finsteres Äußeres vom strahlenden Helden. Im Kampf zückt er eine lodernde Kettenpeitsche und macht selbst zähen Gegnern innerhalb weniger Sekunden den Garaus. Im Stil eines Indiana Jones schwingt er sich mit dem ebenso tödlichen wie nützlichen Utensil an Stangen über tiefe Schluchten und zieht entfernt liegende Schalter heran.
Der Nachteil an der ganzen Sache: Der dunkle Prinz verliert fortlaufend Lebensenergie, die nur durch den Sand der Zeit wieder aufgefüllt wird. Es ist also Eile geboten. Auch storytechnisch bietet dieser Verwandlungsaspekt einiges. Die Zwiegespräche zwischen dem Prinzen und der inneren Stimme des schlummernden Infekts sind fast schon dramaturgischer Natur und verleihen dem actionreichen Geschehen ungeahnte Tiefe. Und da wären ja noch die Fahrt mit einem Pferdegespann und der Gastauftritt eines alten Bekannten ..., doch wir wollen an dieser Stelle nicht zu viel verraten.
Schick, aber nicht schönTechnisch ist ‘The Two Thrones’ ebenfalls der bisher beste Teil der Trilogie. Die Animationsphasen des Blaublüters sind ebenso weich wie abwechslungsreich und daher eine reine Augenweide. Auch die Kampfeffekte machen einiges her; die imposante Inszenierung der Speed-Kills sowieso. Hinzu kommen tolle Rendersequenzen, die für Atmosphäre sorgen und die Story weiterführen. Allerdings merkt man dem Spiel wieder mal deutlich die Konsolenherkunft an. Zwar kommt die PC-Version mit höheren Auflösungen daher, doch besonders aus der Nähe fallen die eckigen Gliedmaßen der Charaktere negativ auf. Selbiges gilt für die etwas monotonen Texturen, die ein wenig mehr Liebe zum Detail vertragen könnten.
Besser sieht es da in Bezug auf die Soundkulisse aus. Die Musik passt optimal zum Geschehen und wirkt nicht mehr so befremdlich wie beim direkten Vorgänger. Die deutsche Sprachausgabe ist ebenfalls sehr gut gelungen, da die Sprecher bis auf wenige Ausnahmen ihre Arbeit nicht auf die leichte Schulter genommen haben. Lobenswert.
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