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Test - Postal III : Brutal, böse, krank – gut?

  • PC
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Nach zwei indizierten Vorgängern ist nun Postal III erschienen, das bereits seit einer gefühlten Ewigkeit in Entwicklung war. Eine offizielle Veröffentlichung in Deutschland blieb jedoch aus. Das verwundert natürlich niemanden, schließlich ist der Titel alles andere als gewaltfrei und bietet einen ganz speziellen Humor. Ist Postal III nur ein neuer Aufreger oder überzeugt es durch seine spielerischen Qualitäten?

Wir waren ja durchaus gespannt auf das neue Spiel von Running with Scissors. Im direkten Vorgänger konnte man sich schließlich frei durch eine Stadt bewegen und jede Menge Unsinn anrichten. Es fängt auch alles ganz nett an: Eine Intro-Sequenz mit einzelnen Comicbildern, untermalt von einem Erzähler und der Stimme des Postal Dudes höchstpersönlich, schürt die Hoffnung auf einen abgedrehten, sich gar nicht ernst nehmenden Shooter. Anschließend geht es ab ins Tutorial – und die erste Ernüchterung macht sich breit. Wir wissen, dass der Titel auf Basis der Source-Engine entwickelt wurde. Die hat schon einige Jahre auf dem Buckel und kann heutzutage nicht mehr für optische Höchstleistungen sorgen. Spiele wie Portal 2 zeigen aber, dass die Engine immer noch ganz ansehnlich sein kann.

Auf Postal III trifft das nicht zu. Den Charaktermodellen fehlt es an Details, die Texturen sind arg verwaschen, die Animationen hölzerner als Pinocchio. Dazu kommt noch, dass das Spiel stellenweise sogar ruckelt. Da hilft auch der teuerste Gaming-PC nicht weiter. Technisch ist der Titel ein reines Desaster. Vor allem die Zwischensequenzen rufen ein gewisses Schamgefühl hervor. Zwar möchten wir dem Spiel einen gewissen Trash-Faktor nicht absprechen und vermutlich wollten die Entwickler auch genau das erreichen, aber gefallen will uns die technische Umsetzung nicht. Man merkt, dass das Fundament des Spiels bereits vor sechs bis acht Jahren gelegt und seitdem nicht mehr viel daran gewerkelt wurde. Hinzu kommen regelmäßige Abstürze des Programms. Immerhin sind die Charaktere gut vertont (nur auf englisch), während die Musik und die Soundeffekte irgendwie billig wirken.

Postal 3 - Staaart! Die ersten 10 Minuten der PC-Version
Die ersten zehn Minuten aus der PC-Version von Postal 3. Ungekürzt und ungeschniten.

Kaum Bewegungsfreiheit

Nachdem wir im Tutorial die grundlegende Steuerung erlernt haben, werden wir leider nicht in eine offene Welt entlassen. Wie sich schnell herausstellt, macht Postal III einiges anders als der indizierte Vorläufer. Nicht nur, dass es kein Ego-Shooter mehr ist und wir dem Dude über die Schulter blicken: Es ist auch kein Open-World-Spiel. Ihr absolviert nacheinander lose zusammenhängende Levels. Die sind zwar nicht so schlauchartig wie in einem Call of Duty, bieten aber wenig Platz zum Erkunden. Die Stadtareale bestehen aus nicht mehr als einer Handvoll Häuserblocks. Sehenswert ist hier aber sowieso nichts.

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