Test - Payday 2 : Die Panzerknacker kommen
- X360
Werte Gauner und Halunken der digitalen Welten. Ihr habt keine Lust mehr, ewig und drei Tage als kleiner unbeachteter Ladendieb zu gelten? Dann macht euch auf in den Nachfolger von Payday: The Heist. Die Entwickler von OverKill Software haben nämlich mit Payday 2 einen Action-Titel in die Welt gesetzt, der euch in bester First-Person-Shooter-Manier die Chance gibt, zur Verbrecherlegende aufzusteigen. Das ist zwar auch als Solodieb möglich, aber der wahre Bankraub rockt erst so richtig als Quartett. Das Problem: der Schwierigkeitsgrad wird euch wirklich fordern. Deshalb haben wir uns die Clowns-Masken übergezogen und sind auf Tour gegangen. Schließlich wollen wir sehen, ob die Coups zum Zahltag führen oder wir gescheitert hinter schwedischen Gardinen verschwinden.
Der Vorgänger Payday: The Heist überzeugte einen Großteil der Couch-Ganoven mit seiner originellen Spielidee und der technischen Umsetzung. Das galt jedoch nicht für den Umfang, mit gerade einmal sechs Missionen und dem abnorm schweren Einstieg, der viele Spieler abschreckte. Das hat sich Entwickler OverKill Software wirklich zu Herzen genommen, denn die Grundlage war zu gut, um das Spiel in die Tonne zu treten.
Das Räuber-Einmaleins
Ein erster Pluspunkt ist der gelungene Einstieg. Im Hauptmenü werdet ihr nämlich den Reiter „Versteck“ finden. Dort gelangt ihr in eurer Hauptquartier, wo nicht nur euer erbeutetes Geld und Diebesgut lagert, sondern in diversen Übungsräumen trainieren könnt. Schießtraining, das Knacken von Safes, Schlössern oder der Einsatz von allerlei Diebesutensilien dürfen hier ausgiebig geprobt werden. Das gab es im Vorgänger nicht und wird euch bei den ersten Raubzügen enorm helfen.
Payday 2 besitzt generell keine Hauptgeschichte. Es geht einzig darum, beginnend als Kleingangster mit einer dreiköpfigen Truppe Raubüberfälle zu verüben. Auf der interaktiven Stadtkarte, dem sogenannten CrimeNet, findet ihr alle Aufträge. Diese unterscheiden sich in der Schwierigkeit. Einfache Missionen, wie ein kurzer Juwelenraub, sind natürlich weniger ertragreich, dafür werden euch weniger Steine in den Weg gelegt. Raubzüge mit hohem Schwierigkeitsgrad sind da schon eine echte Herausforderung. Angefangen von der Menge der Beute, die weggeschafft werden muss, bis hin zum Widerstand von Wachen oder Polizisten, Sicherheitsanlagen und einiges mehr.
Kein Plan = Chaos
Insgesamt stehen euch 30 Missionen zur Auswahl, die von dynamischer Natur sind. Das heißt, dass ihr ohne Probleme den einen oder anderen Auftrag mehrmals angehen könnt und trotzdem immer ein neues Szenario vorgesetzt bekommt. Wenn ihr euch für einen Beutezug entschieden habt, geht es zuallererst darum, die Lage vor Ort zu sondieren. In der Planungsphase streift ihr inkognito um das Ziel herum, erkundet die Umgebung, sucht nach potenziellen Fluchtwegen, kundschaftet Sicherheitsanlagen und Kameras aus, die Position von Wachpersonal und vieles mehr.
Habt ihr einen Schlachtplan, setzt ihr euch die Maske auf und zückt die Waffe. Ab diesem Zeitpunkt seid ihr offiziell als Räuber unterwegs. Was bedeutet, dass ihr fortan bei jeder Unachtsamkeit Gefahr lauft, entdeckt zu werden. Ihr könnt nun Geiseln nehmen, Zivilisten mit Kabelbändern fesseln oder ihnen befehlen, sich auf den Boden zu legen. Während ihr Wachpersonal und Polizisten ohne Sanktionen in den Himmel schicken könnt, sollten Zivilisten nicht getötet werden. Denn dann werden Reinigungskosten fällig. Viele Missionen verlangen, dass ihr den Safe knackt, den ihr mit oftmals mit einem Thermalbohrer öffnen müsst. Leider hat dieser eine Bohrzeit von drei Minuten.
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