Test - Paper Mario: The Origami King : Ein Tauziehen zwischen Alt und Neu

Paper Mario: The Origami King zeigt, wie sehr die Reihe ins Tauziehen zwischen Alt und Neu geraten ist, wenngleich das Kräfteverhältnis eindeutig zugunsten des Neuen verteilt ist. Ähnlich wie Super Mario Party besinnt sich die Marke wieder ihrer Stärken, setzt aber nur zögerlich einen Fuß vor den anderen und tritt dabei nicht immer auf sicheren Grund. Trotzdem ist ein fröhliches, spaßiges Abenteuer entstanden, das die gröbsten Fehler der beiden Vorgänger ausgebügelt hat.

Während das faltige Papierabenteuer auf der Switch die von Color Splash vorgegebene Richtung in weiten Teilen fortführt, kehren Elemente aus den goldenen Zeiten zurück. So ganz traut sich Intelligent Systems aber nicht, den alten Fans das zu geben, was sie wollen und damit vielleicht Neueinsteiger zu verprellen. Somit bleibt es zunächst bei Kompromissen.

Wie gut oder schlecht Paper Mario: The Origami King für jeden Einzelnen letztlich ist, hängt davon ab, ob man nach Sticker Star und Color Splash immer noch ein Mario-RPG erwartet oder sich damit abgefunden hat, dass die einzige Rolle, die Paper Mario inzwischen spielt, die eines Adventures ist.

Auch wenn der Zweck des Kampfsystems bestenfalls fraglich ist, motivierte es mich ungeheuer, für perfekte Anordnungen belohnt und für Fehler teils schmerzhaft bestraft zu werden. Trotz fehlender Progression hat mich die Mechanik abgeholt. Wer The Origami King nur mit dem geliebten Äonentor-Teil vergleicht, übersieht seine Stärken. Das kreative Kampfsystem, der Humor und der Stil bestechen, könnten aber sicher noch ausgebaut werden. Das Feedback der Fans wurde offensichtlich wahrgenommen und zumindest in Teilen umgesetzt. Das lässt auf mehr Mut beim nächsten Ableger hoffen.