Test - Panasonic Sound Slayer SC-HTB01 : Kompakte Surround-Flunder
- Multi
In Zeiten von Einraumwohnungen werden kompakte Soundsysteme immer wichtiger, erst recht, wenn man nicht auf Luxus wie Dolby oder DTS verzichten will. Der Panasonic Sound Slayer SC-HTB01 punktet mit flachen, kompakten Abmessungen und will zudem mit vielen Standards erfreuen. Das hat allerdings seinen Preis, 299 Euro sind für eine derart kompakte Lösung gar nicht mal so wenig Geld. Das kleine Kraftpaket liefert allerdings einige lautstarke Argumente.
Um es vorweg zu sagen: der Panasonic Sound Slayer SC-HTB01 ist nicht unbedingt dafür gedacht, es sich unter einem Fernseher bequem zu machen. Außer, ihr sitzt mehr oder minder direkt davor. Auf größere Entfernungen verlieren sich nämlich die meisten Vorzüge die der Sound Slayer zu bieten hat. Die optimale Verwendung ist in der Tat das Zocken am Monitor, egal ob via PC oder Konsole. Unterm Monitor positioniert und mit entsprechender Nähe des Nutzers kann das Gerät sich aber voll entfalten.
Der Sound Slayer ist auf jeden Fall eines: flach und kompakt. Lediglich 431 x 52 x 132 mm misst die kleine schwarze Kiste. Bei Schreibtischen mit wenig Tiefe können allerdings eben diese 132 mm Tiefe durchaus ein Problem darstellen. Je nach Form und Größe eurer Monitorfüße und Tiefe eures Schreibtischs wird der Platz für die Tastatur mitunter etwas eng. Das solltet ihr im Vorfeld berücksichtigen.
Das Gerät kommt mit etwas spärlichem Lieferumfang daher, abgesehen von einer Fernbedienung und dem Netzteil. Anschlusskabel sucht ihr in der Verpackung nämlich vergebens und bei unserem Exemplar lag noch nicht mal die Batterie für die Fernbedienung bei. Glücklicherweise sind 2025er-Lithiumzellen nicht teuer, aber ohne funktionierende Fernbedienung könnt ihr eben nur einen Teil der Features des Sound Slayer nutzen. Auch die Dokumentation ist quasi nicht vorhanden, selbst ein Link zum digitalen Handbuch wird nicht aufgeführt. Bei dem Preis sollte da etwas mehr gehen. Die Bedienung ist allerdings auch relativ intuitiv, sodass der Blick ins Handbuch kaum nötig ist.
Auch bei den Anschlüssen gibt sich der Sound Slayer eher minimalistisch, auch wenn zumindest alles Nötige verfügbar ist. HDMI-Eingang und -Ausgang unterstützen CEC und ARC, zudem werden 4K und HDR problemlos durchgeschleift. Ideal also für Konsoleros. Fürs Zocken am PC ist der optische Eingang am besten geeignet. Ansonsten kann der Sound Slayer noch kabellos via BlueTooth befüttert werden. Fein zum Musik hören, fürs Zocken aufgrund der Latenz eher weniger interessant. Analoge Anschlüsse sind gar nicht vorhanden, der USB-Port ist zudem lediglich für Firmware-Updates gedacht. Etwas dünn.
Die Bedienung ist simpel. Direkt am Gerät gibt es seitlich ein paar Bedienelemente für Power, Quellenwahl, BT-Pairing und Lautstarke. Die eigentlich wichtigen Features sind lediglich auf der Fernbedienung verfügbar. Dort kann neben den zuvor genannten Funktionen der integrierte Subwoofer reguliert werden. Außerdem schaltet ihr euch damit durch die Sound-Presets, aktiviert den 3D-Sound, oder schaltet das Gerät stumm. LED-Leuchten an der oberen Kante des Geräts geben euch zumindest Hinweise, was ihr da gerade tut, sind aber letztendlich wenig aussagekräftig. Das ist aber als Zugeständnis an die geringe Größe akzeptabel. Platz für ein richtiges Display wäre ohnehin kaum vorhanden.
Die Liste der unterstützten Standards des Sound Slayer machte und hingegen neugierig, denn die Soundflunder hat diesbezüglich viel zu bieten. Unterstützt werden Dolby Digital, Dolby Digital+, Dolby True HD, aber auch Dolby Atmos, DTS:X und DTS Virtual:X. Das ist eine Menge klangtechnisches Holz für eine derart kleine Kiste. Hinzu kommen drei Soundprofile (RPG, FPS, Stimmen), die speziell für Games entwickelt wurden, und zwar von den Final Fantasy XIV-Entwicklern bei Square Enix.
Umgesetzt werden selbige Features durch einen Klasse D 2.1 Verstärker mit satten 80W RMS, die sich auf 2x 25W Front sowie 30W für den integrierten Subwoofer aufteilen. Leise ist der kleine Kasten damit wahrlich nicht. Bestückt ist die Kiste mit jeweils zwei 1,4-cm-Hochtönern und 4,0-cm-Vollbereichsmembranen, sowie einem 8-cm-Subwoofer. Das klingt vielversprechend und lässt auf eine saubere Frequenztrennung hoffen.
In der Tat liefert der Sound Slayer einen überraschend guten Klang ab. Klar, dass ihr nicht in die untersten, wummernden Bassregionen eines Subwoofers kommt, aber der integrierte Basstöner leistet saubere Arbeit. Dank solider Basis und einem recht ausgewogenen Grundsound nebst brauchbaren Preset lässt sich Musik gut damit hören.
Interessant ist, dass die Soundprojektion auf die relativ kurze Distanz vor einem Monitor tatsächlich ziemlich gut ist und ein schön räumliches Klangbild erzeugt. Wir haben verschiedene Actiontitel damit ausprobiert und waren überrascht, wie gut letztendlich die Klangquellen geortet werden konnten, gerade bei Open-World-Titeln wie The Division 2. Klar, an eine echte Surround-Anlage mit einem Stapel Boxen und Satelliten kommt es nicht heran, für so eine kleine Kiste auf dem Schreibtisch ist das Ergebnis aber bemerkenswert gut.
Auch klanglich gibt es beim Zocken wenig zu meckern. Der kleine, aber feine integrierte Subwoofer schafft eine durchaus solide Basis, die Mitten sind kräftig und die Höhen gehen nicht unter, sodass Feinheiten nicht verloren gehen. Dazu sind die Presets sehr gelungen, vor allem der RPG-Preset, der speziell auf Final Fantasy XIV abgestimmt ist, gefiel uns ausgesprochen gut. Allerdings muss klar sein, dass der räumliche Effekt bei den geringen Abmessungen um so mehr abflacht, je weiter ihr vom Sound Slayer entfernt seid. Für den Schreibtisch ist das prima, aber für die drei Meter entfernte Glotze kommt da nicht mehr allzu viel bei herum, auch wenn die Lautstärke dafür tatsächlich reichen würde.
Kommentarezum Artikel