Special - OUYA : Oh ja?
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Nach dem spektakulären Kickstarter-Erfolg der neuen Spielkonsole dürften selbst Microsoft, Sony und Nintendo aufhorchen: Wächst da ein ernst zu nehmender Konkurrent heran oder handelt es sich nur um ein Strohfeuer wie einst bei den Phantom- und Indrema-Konsolen? Auch wir haben uns ein paar Gedanken über OUYA gemacht. Doch zunächst ein paar Fakten zu der ungewöhnlichen Plattform, die bereits im März nächsten Jahres auf den Markt kommen soll.
Bei OUYA handelt es sich um ein Konzept für eine neue, offene Spieleplattform, von dem bereits ein Konsolenprototyp existieren soll. Doch das eigentlich Interessante ist die Idee dahinter: OUYA darf und soll gehackt und modifiziert werden. Sie will zwar auch die großen Spiele-Publisher bedienen, zielt aber hauptsächlich auf die Indie-Entwickler ab, die ihre Spiele auf möglichst einfache Weise und möglichst günstig zum Endverbraucher bringen sollen. Eine der Grundbedingungen lautet sogar, dass zumindest ein Teil des jeweiligen Spiels kostenlos sein muss. Neben Spielen wird auch andere Software verfügbar sein, wie das bereits bestätigte Twitch.TV, das E-Sport-Events überträgt. Ein Spiele-Start-Line-up gibt es bislang noch nicht, allerdings kann jeder seine Wunschspiele unter diesem Linkdirekt an die OUYA-Macher senden. Der OUYA-Fokus soll aber letztendlich nicht einfach nur auf Portierungen von Handy- und Tablet-Apps liegen, sondern mehr bieten.
Entwickler wie die Journey-Macher thatgamecompany und auch Prominenz wie Minecraft-Schöpfer Mojang und der Prince-of-Persia-Vater Jordan Mechner bekundeten bereits öffentlich Interesse an der neuen Konsole. Aufseiten der OUYA-Macher befinden sich unter anderem Ed Fries und Yves Behar. Ersterer dürfte vielen noch als einer der Xbox-Macher in Erinnerung sein. Behar hingegen ist ein berühmter Industrie-Designer. Womit wir bereits bei der OUYA-Hardware wären, die natürlich nicht nur hübsch aussehen, sondern auch was leisten können muss. Die bislang veröffentlichten Informationen dazu lest ihr im folgenden Kasten nach.
Jens Quentin:
Riecht ihr das auch? Aaaaah, diese frische Brise. Der Duft des Neuen. Der Geruch des Unbekannten. Herrlich! Ich freu mich allein schon deswegen auf der/die/das OUYA, weil es dem bestehenden, vor sich hin siechenden Konsolenmarkt neue Impulse gibt. Die Android-Konsole hat das Potenzial, den (noch) großen drei Konsolenherstellern Sony, Microsoft und Nintendo zumindest etwas wehzutun. Hier gilt mal wieder das Uraltmotto: Konkurrenz belebt das Geschäft. Und wenn sich die Wii U, die Xbox 8 und die PS4 als hoffnungslos fehlkonzeptionierte Totgeburten herausstellen, lache ich einfach laut und hole mir für lächerlich wenig Penunsen der/die/das OUYA. Extremst gespannt bin ich auf den Controller. Vor allem darauf, wie benutzerfreundlich das in der Mitte des Eingabegerätes platzierte Touchpad am Ende ist. Auf jeden Fall eine coole Idee.
Die offene Plattform könnte dabei der Schlüssel zum Erfolg werden. Keine Lizenzgebühren. Keine kostspielige Debug-Hardware nötig. Keine Abschläge für den Handel. Klingt eigentlich alles zu schön, um wahr zu sein - oder wahr zu werden. Sollte sich die Entwicklung für das Android-Ding aber wirklich als so einfach und günstig erweisen, wie es die Erfinder auf kickstarter.com darstellen, dann freue ich mich jetzt schon auf viele kleine Spielediamanten, die ohne eine solche Plattform nie das Licht der Welt erblicken könnten. Ich frage mich allerdings: Wie sieht die Qualitätskontrolle bezüglich der Spiele aus? Wer bestimmt, welches Spiel für der/die/das OUYA auf den Markt kommt? Wie wird das kanalisiert? Oder bietet einfach jeder alles an? Hoffentlich verkommt der OUYA-Marktplatz dann nicht zum unübersichtlichen Software-Ramschladen, in dem man die Perlen im endlosen Sumpf der Wohnzimmerprojekte nicht findet.
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