Special - Spiele ohne PC zocken (Teil 1): OnLive : PC? Treibersuche? Installation? Nee!

Zwei Systeme stehen derzeit in den Startlöchern und buhlen um unsere Gunst: OnLive und iGUGU Gamecore. Beide verfolgen das Ziel, PC-Spielern die Möglichkeit zu geben, auch fern eines PCs ihre Lieblingsspiele zu zocken. Das Ziel ist gleich, aber die Lösungswege beider Hersteller gehen dabei komplett unterschiedliche Wege.

Einfach erklärt: iGUGU Gamecore setzt einen eigenen PC mit installierten Spielen voraus, während man bei OnLive die Spiele nicht physisch kaufen muss, sondern „on Demand", also auf Abruf bestellen kann. Beide Systeme sind noch nicht am Markt und werden in der ersten Hälfte 2010 vorerst nur in den USA veröffentlicht. Wir nehmen für euch beide Systeme in zwei Teilen unter die Lupe.

OnLive: Video Games on Demand

Wie ihr unschwer an der Überschrift erkennen könnt, geht es im ersten Teil um OnLive. Was ist denn nun OnLive genau? Stellt euch einfach vor, ihr braucht nie wieder einen PC und könnt ohne lästige Treibersuche und Installation jedes PC-Spiel spielen, wann und wo ihr wollt. Am PC, am Fernseher oder auch unterwegs. Das Einzige, was ihr benötigt, ist ein Browser-Plugin für den PC (wenn ihr nicht mit einem normalen Konsolenspieler verwechselt werden wollt) und/oder OnLives MicroConsole samt dem Controller. Ansonsten braucht ihr nur noch eine schnelle Internet-Verbindung, mindestens 1,5 Mbit/s für Standard-TV-Auflösung oder mindestens 5 Mbit/s für eine Auflösung von 1280 x 720 (720p). Später soll OnLive sogar auf Handys und Smartphones funktionieren. Aber für diesen Service wird es noch ein wenig mehr Entwicklungszeit bedürfen.

Analog ist Geschichte. Digital ist heute. Deshalb braucht man mit OnLive auch nicht mehr darauf warten, dass der Postbote an der Tür klingelt und einem das bestellte Spiel liefert. Bei OnLive braucht ihr Spiele auch nicht mehr installieren und dabei beten, dass die eigene Hardware samt Treiber vom Spiel ohne Probleme akzeptiert wird. Ihr als Nutzer sucht euch aus der Spielebibliothek einfach einen Titel aus und startet das Spiel. Dabei sind auch Spiele wie BioShock, Unreal Tournament 3 und Mirror's Edge zu finden. Diese sind zwar nicht mehr die aktuellsten, aber immerhin noch Spitzentitel.

Zocken immer und überall

Das Geniale an OnLive ist wohl, dass ihr eure Spiele mit der OnLive-MicroConsole an jedem HDMI-fähigen Fernseher zocken könnt, immer vorausgesetzt, dass ein Breitband-Internet-Anschluss vorhanden ist. Steuern darf der Spieler dann entweder mit dem im Lieferumfang enthaltenen Controller oder aber über den USB-Port mit Tastatur und Maus. Es gibt darüber hinaus auch die Möglichkeit, die Spiele mit einem einfachen Browser-Plugin am PC oder Mac zu spielen. Man kann also auch das Lieblingsspiel unterwegs vom letzten Speicherstand fortsetzen, ohne dies auch noch auf dem Notebook zu installieren und das Savegame zu kopieren.

Spiele streamen? Wie geht das?

Der Kopf der Firma ist eine bekannte IT-Größe: Steve Perlman, der unter anderem für die Entwicklung von Apples Quicktime verantwortlich zeichnete. Im Grunde ist das Prinzip von OnLive ähnlich wie das beim Streamen von Videos. Auch hier sollen Bild und Ton von einem Server zu euch nach Hause gelangen. Der Knackpunkt ist, dass ihr beim Video nur passiv zuschaut. Beim Zocken dagegen interagiert ihr mit dem Server. Dabei darf die Verzögerung zwischen der Steuereingabe und der Umsetzung auf eurem Bildschirm nicht zu lange dauern.

Diesen sogenannten Lag gilt es auf ein erträgliches Minimum zu reduzieren. Dazu wird OnLive in Amerika erst mal ein Netzwerk an Datenzentren aufbauen. Sobald ihr euch ins OnLive-System einloggt, werdet ihr direkt zum geografisch nächsten Server geleitet. Je kürzer dabei die Strecke, desto geringer ist dann die Verzögerung. Vorläufiges Ziel ist es, die Verzögerung eurer Eingabe auf 80 ms zu reduzieren. Hört sich nach viel an, besonders für die Hardcore-Zocker unter uns. Aber lasst uns nicht zu voreilige Schlüsse ziehen und abwarten, wie sich das Spielerlebnis mit Erscheinen von OnLive anfühlt.