Test - Nioh : In großen Fußstapfen: Das bessere Dark Souls?
- PS4
Spiele im Stil der Dark-Souls-Reihe erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit. Spieler lieben es inzwischen, sich herausfordernden Gegnern zu stellen und sich Sieg um Sieg zu erarbeiten, statt ihn vom Spiel auf dem Silbertablett serviert zu bekommen. Da wundert es nicht, dass auch andere Entwickler das Konzept aufgreifen, um sich ein Stückchen vom Erfolgskuchen abzuschneiden. So auch Team Ninja, die euch mit Nioh ins Japan des frühen 17. Jahrhunderts schicken.
Nioh greift das Spielprinzip der Dark-Souls-Reihe mehr als offensichtlich auf, daher muss sich der Titel auch Vergleiche mit dem bisherigen Genre-König der Frustspiele gefallen lassen. Das Spiel zeigt aber, dass es keine reine Kopie des großen Vorbilds sein möchte, sondern viel mehr zu bieten hat. Aber fangen wir da an, wo der Yokai seine Waffe schwingt, also vorne. Ihr schlüpft in die Rolle von William Adams, der der erste nicht japanische Samurai wurde. Und das sogar in der Realität, denn die Grundgeschichte von Nioh basiert auf einer wahren Begebenheit.
Ab nach Japan
Ihr sitzt im Tower of London ein, als plötzlich ein Schutzgeist auftaucht und euch den Weg aus eurer nassen und mehr als ungemütlichen Zelle weist. Euch gelingt die Flucht und an Bord einer Schiffsflotte gelangt ihr nach Japan. Dort werdet ihr von Beginn an ins Kampfgetümmel geworfen, erlebt jedoch zwischen den Haupt- und Nebenmissionen die Geschichte des kommenden Samuraikriegers William mit. Gespickt wurde all dies mit einer ganzen Reihe japanischer Mythen. Nicht nur Schutzgeister in Form von verschiedensten Tieren werdet ihr treffen, sondern auch Yokai.
Diese Yokai haben jedoch herzlich wenig mit den Knuddelwesen aus Nintendos Yo-Kai Watch zu tun, sondern erscheinen euch vielmehr in Form von durchweg grausamen Dämonen. Wie ihr sicherlich bemerkt habt, spielt ihr einen klar vorgegebenen Charakter. Eine Charaktererstellung, in der ihr euch euren ganz persönlichen Helden zurechtbasteln dürft, gibt es in Nioh nicht. Auch keine optische Anpassung, zumindest nicht zu Spielbeginn. William Adams ist eben William Adams. Dabei sieht er einem gewissen Hexer aus dem Rollenspiel eines polnischen Entwicklers zum Verwechseln ähnlich, was aber reiner Zufall ist.
Ein wenig anpassen lässt sich William dann aber doch, denn immerhin dürft ihr euch zwei bevorzugte Waffen aus fünf Waffentypen aussuchen. Auch euren Anfangsschutzgeist dürft ihr wählen, hier stehen drei zur Wahl. Die Wahl der Startwaffe ist jedoch nicht endgültig. Ihr könnt im späteren Spielverlauf alle Waffen tragen und einsetzen, die ihr findet, zumindest wenn ihr deren Voraussetzungen erfüllt.
Spätestens bei einem Levelaufstieg könnt ihr euren Charakter personalisieren. Dann verteilt ihr gewonnenes Amrita, das mit den Seelen aus Dark Souls vergleichbar ist, auf unterschiedlichste Statuswerte und erhöht beispielsweise Stärke, Geist oder Magie. Bei jedem Levelanstieg steigen auch die Amrita-Kosten. Doch woher bekommt ihr Amrita eigentlich? Natürlich in erster Linie von Gegnern, die sich zuhauf in den Missionen herumtreiben. Ihr dürft sie nicht unterschätzen, keinen von ihnen. Jeder Feind kann euren Bildschirmtod bedeuten, denn wie im großen Vorbild richtet in Nioh auch der einfachste Kämpfer viel Schaden an, wenn ihr nicht auf der Hut seid.
Drei Kampfstile
Wie ihr kämpft, ist eure Sache. Insgesamt stehen euch drei aktive Kampfstile zur Wahl, die ihr jederzeit wechseln könnt. Auch könnt ihr eure Waffe gezielt wegstecken, um dann mit einer speziellen Attacke einen Gegner von hinten mit fast nur einem Hieb auszuschalten. Katanas, Doppelkatanas, Äxte, Speere und Kettensicheln namens Kusarigama dürft ihr als Waffen führen. Das sind aber nur die Grundwaffentypen. Wer gut mit Äxten klarkommt, kann auch einen schweren Hammer schwingen.
Von diesen Nahkampfwaffen dürft ihr zwei gleichzeitig ausrüsten. Per einfachen Tastendruck wechselt ihr zwischen ihnen hin und her – auch während des Kampfes, wenn ihr wollt. Nutzen könnt ihr Nahkampfwaffen wahlweise in der hohen, der mittleren und der niedrigen Angriffshaltung. Erstere sorgt für Zusatzschaden, die mittlere dient gleichermaßen dem Angreifen wie dem Abblocken und in der niedrigen Haltung weicht ihr besonders schnell aus. Die Haltungen wechselt ihr ebenfalls bequem per Tastendruck, auch sie lassen sich jederzeit ändern.
Befinden sich Gegner einmal nicht in Reichweite oder wollt ihr sie gezielt ausschalten, bevor sie euch entdecken, dürft ihr zwei Fernkampfwaffen einsetzen. Zum einen den klassischen Bogen, zum anderen Schusswaffen wie das „Luntenschloss“, das am ehesten einer tragbaren Kanone gleichzusetzen ist. Für diese dürft ihr jedoch nur eine sehr begrenzte Anzahl an Munition mit euch führen, daher solltet ihr gut abwägen, welche Gegner ihr im Fernkampf ausschaltet.
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