Test - NHL 2K8 : Kleine Stolpersteine auf dem Eis
- PS3
- X360
Mit dem linken Stick steuert ihr wie üblich eure Spieler über das Eis. Der rechte Stick agiert quasi als Schläger, allerdings nicht in Verbindung mit den Schüssen, sondern sozusagen nur für Dekes und das Manövrieren des Pucks. Dieser ganze Umbau zeigt sich als sehr sperrig und unintuitiv. Der Spieler braucht eine enorm lange Einarbeitungszeit, um mit der Steuerung warm zu werden, und selbst dann fühlt sie sich nur selten sinnvoll und logisch an. Das geht sehr zu Lasten der Spielbarkeit und dürfte wohl nur für hartgesottene Profis mit viel Geduld wirklich interessant sein, eröffnet dann aber zugegebenermaßen einige Möglichkeiten. Nicht selten bewegt ihr beide Sticks parallel und gleichzeitig noch zwei Tasten oder Trigger, und das bei einem Spiel, das Tempo und schnelle Reaktionen erfordert – sehr unschön.
Glücklicherweise sind die alten Steuerungsbelegungen optional verfügbar, blöderweise fühlt sich das Spiel bei deren Nutzung kaum anders an als ein leicht upgedatetes und grafisch verbessertes 'NHL 2K7'.
Ebenfalls neu sind die Superstar-Moves. Dabei handelt es sich zumeist um Deke-Schuss-Kombinationen, die durch Halten eines Triggers und schnelles Drücken zweier Aktionstasten ausgelöst werden. Die Animationen dazu sehen streckenweise fantastisch aus, sind nur leider während eines normalen Spiels kaum anwendbar, da die KI den Ablauf zumeist rabiat unterbricht. Sehr gut gefällt das neue System für Face-offs in Verbindung mit dem ProStick. Das wirkt realistischer denn je und führt des Öfteren zu nettem Gerangel um den Puck. Ein weiteres dickes Plus – schon immer gewesen – sind die unglaublich vielen Einstelloptionen, um Gameplay und KI den eigenen Vorlieben anzupassen.
Realismus mit SeltsamkeitenAuf dem Eis geht es wie gewohnt munter zur Sache. 'NHL 2K8' versucht dabei, realistisch zu bleiben, verscherzt sich aber genau diesen Anspruch mit vielen kleinen Patzern. Von der Positionierung und den Laufwegen her geht die KI in Ordnung und auch die Goalies wirken durchaus überzeugend. Weniger schön sind die besagten kleinen Fehler, die sich über die Zeit häufen. So sind Checks immens häufig und wirken zu heftig, vor allem in Bezug auf die Spielercharakteristika. Das Gleitverhalten des Pucks bei nicht erwischten Pässen ist wenig glaubwürdig – oft schießt der Puck mit enormem Tempo über das Eis und man hat den Eindruck, er beschleunige sogar noch.
Fatal auch die Neigung der eigenen Mitspieler, einen Tick zu häufig ins Abseits zu fahren. Ein echtes Ärgernis sind die viel zu mächtigen Sprints. Während EA zugunsten des Realismus gänzlich auf Sprintfunktionen verzichtet hat, gibt es bei 'NHL 2K8' sogar gleich zwei. Selbige sind zwar gut animiert, wirken in Bezug auf das Tempo allerdings eher weniger authentisch und verzerren die Spielmechanik. Die KI selbst spielt recht ordentlich, geht aggressiv im eigenen Drittel auf die Angreifer zu und versucht auch, Passwege dicht zu machen. Dennoch fällt auf, dass sich die Abwehr mitunter viel zu leicht aushebeln lässt. Eine weitere Seltsamkeit ist auch das nahezu völlige Fehlen von Penaltys im Franchise-Modus selbst bei heftigsten Einstellungen.
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