Test - NHL 2K6 : NHL 2K6

Der Puck rutscht wieder über das Eis, nicht nur in der echten NHL nach einjähriger Zwangspause, sondern auch auf den Konsolen. 2K Sports nutzt die von EA eingelegte Pause und bringt mit 'NHL 2K6' das erste Eishockeyspiel für die Xbox 360 auf den Markt und ebenso den obligatorischen Nachfolger für PS2 und Xbox. Glücklicherweise ist 2K Sports hier noch nicht wie beim Football-Ableger dem EA-Lizenzkaufrausch erlegen, auch wenn in dieser Ausgabe erstmals auf die ESPN-Lizenz verzichtet werden muss. Wir haben uns die virtuellen Schlittschuhe geschnappt und 'NHL 2K6' einem Test unterzogen.

In Sachen Umfang wird der Spieler dann auch gleich wieder richtig verwöhnt, auch wenn sich diesmal keine gravierenden Neuerungen eingeschlichen haben. Franchise, Season, DreamTeam und Tournament sind ebenso vorhanden wie ein Trainings-Modus für die neuen Steuerungs-Elemente. Ergänzt wird das Ganze mit arcade-lastigen Minispielen, in denen sich bis zu vier Spieler austoben können, sowie skurrileren Varianten wie Pond-Hockey oder Mini-Rink. Am insgesamt soliden Multiplayer-Modus hat sich so gut wie gar nichts verändert, und auch dessen Menüs und Statistiken sind weiterhin nicht gerade visuelle Schönheiten. Dafür ist das Online-Gameplay erfreulich flüssig und lagfrei und dank Lobbies, Ligen und Rankings werden den Spielern ausreichend Möglichkeiten geboten. Auch für Offline-Spieler werden hinreichend Möglichkeiten geboten, sich gemeinsam auszutoben, wenn auch hier nicht viel Neues zu sehen ist.

Der Schwerpunkt für die meisten Spieler dürfte ohnehin der Franchise-Modus sein, in welchem ihr die Geschicke eures Teams als Coach begleitet und auf dem Eis selbst zum Controller greifen könnt. Flugs Manager und Co-Trainer engagiert und schon könnt ihr euch ins Geschehen stürzen. Dabei geht es nicht nur um die Verwaltung eures Kaders und die Aufstellung möglichst optimaler Reihen, bei der nun auch die Zusammenstellung ähnlich wie im Chemie-System von 'NHL 2006' berücksichtigt werden sollte. Ihr verhandelt die Verträge eurer Spieler, kümmert euch um euer Minor League Team und scoutet munter auf dem realistischer reagierenden Transfermarkt. Auch das Training kommt nicht zu kurz, sowohl für einzelne Spieler als auch ganze Reihen. Und natürlich gilt es auch, für die jeweiligen Spiele die bestmöglichen Strategien einzustellen. Insgesamt bietet der Franchise-Modus wieder einmal eine Menge ausgereifter Spieltiefe.

Die Menüs des Spieles wirken leider wieder einmal sehr schmucklos und in einigen Bereichen wie beispielsweise der Reihenverwaltung ist die Handhabung weiterhin fummelig und unzufriedenstellend. Was wieder einmal zu gefallen weiß, sind die unzähligen Einstell-Möglichkeiten, mit denen ihr Gameplay, Schwierigkeit und Regeln euren eigenen Vorlieben anpassen könnt. In einigen Aspekten der Steuerung hat sich zudem einiges getan und zwar deutlich zum Besseren hin.

Die grundsätzliche Spielsteuerung der Vorgänger wurde beibehalten, aber durch einige sinnvolle Features erweitert. Da wäre als erstes das On-the-fly-Coaching zu nennen. Hierbei könnt ihr per Steuerkreuz taktische Anweisungen geben, je nachdem ob ihr euch in Offense oder Defense befindet. Vom Sturm auf das gegnerische Tor bis hin zur Verteidigung des eigenen Goalies oder Hilfestellung für bedrängte Spieler sind dort sinnvolle taktische Möglichkeiten vorhanden.

Eine weitere Neuerung ist die neue Pro-Control, die ihr durch Druck des rechten Analogsticks aktivieren könnt. Im Angriff bietet die Pro-Control euch die Möglichkeit, sehr akkurate Kombinationen auf die Beine zu stellen durch das Abrufen von Pässen und flüssige Abspielen des Pucks. Jeder Spieler wird dabei mit einer Aktionstaste belegt, durch einen Druck auf die Taste wird der jeweilige Spieler mit einem Pass versorgt und natürlich könnt ihr auch jederzeit einen Schuss abziehen. Vor allem Spieler, die ein sinniges Aufbauspiel lieben oder realistische Powerplays spielen wollen, werden sich über die Möglichkeiten der Pro-Control freuen. Einziges Manko: Nach einem Schussversuch muss die Pro-Control immer wieder neu aktiviert werden, hier hätte ich mir einen simplen An-/Aus-Schalter gewünscht.