Test - NeverDead : Fliegende Körperteile und Metal-Musik
- X360
Dämonenjäger und unsterblich - wenn das nicht zwei Dinge sind, die echte Abenteurer begeistern sollten! In diesem Horror-Action-Spiel ist der Titel NeverDead Programm. Zur Metal-Musik der Kultband Megadeth hackt ihr alles in Stücke, das euch vor die Füße tritt. Doch auch eure Spielfigur wird zerlegt, setzt sich wieder zusammen und schon geht das muntere Schlachten weiter. Hört sich gewaltig nach einem abgedrehten Spiel an, das vor allem mehr als blutig auf der Xbox 360 und der PlayStation 3 erscheint. Es ist schon erstaunlich und grenzt an ein Wunder, dass bei NeverDead die USK nicht zugeschlagen hat. Uns kann das ganz recht sein und so haben wir uns völlig schnittfrei ins Getümmel gestürzt - mal ohne Arm, mal ohne Bein oder einfach ohne alles, nur mit unserem rollenden Kopf.
Der Aufstieg des Dämonenjägers
In NeverDead schlüpft ihr in die Haut von Bryce. Vor 500 Jahren hatte er noch als sterblicher Mensch sein Dasein gefristet. Doch dann musste sich unser Protagonist ausgerechnet mit einem Dämonenkönig anlegen. Dieser war mehr als erzürnt, schnappte sich Bryce, tötete dessen Frau und warf ihn schlussendlich in die Tiefen der Finsternis. Verbannt, verflucht und voller Schmerz über den Verlust seiner Liebsten wäre er fast dort unten verrottet. Bryce hat sich jedoch an die Oberfläche zurückgekämpft und weilt nun seit 500 Jahren auf der Erde.
Mit der Zeit hat er sich zum Dämonenjäger entwickelt, schwer bewaffnet, gestärkt und unsterblich. Er hat sich der Regierung angeschlossen und jagt seitdem Monster. Insgeheim hat er die Hoffnung, am Ende auf den Dämonenlord zu treffen, um seine offene Rechnung mit ihm zu begleichen. Zusammen mit der hübschen Agentin Arcadia zieht er langsam in Richtung des finsteren Obermackers. Die Geschichte ist alles andere als innovativ, eher platt wie eine Flunder und reißt demnach auch niemanden vom Hocker. Da ist die Spielmechanik schon wesentlich unterhaltsamer.
Kopf, Arm oder Bein, was darf es sein?
Die britischen Spielebastler von Rebellion müssen in bester Stimmung gewesen sein, als sie sich die morbide Gangart von NeverDead ausgedacht haben. Dabei scheinen die Gewaltszenen von einem Zombie-Slasher inspiriert worden zu sein. „Es wird kopflos durch die Gegend geballert“ - diese platte Aussage, die man gerne bei Action-Spielen verwendet, wird hier zum existenziellen Spielelement. Als Bryce schießt man sich mit seinen Knarren durch die recht begrenzten Abschnitte, die mehr größeren Arenen ähneln, oder man zieht sein Megaschwert, um damit mordsmäßigen Schaden an diversen Monstergattungen auszurichten. Sobald die Biester einem zu nahe kommen, man Beschuss nicht blocken kann oder man von Explosionen getroffen wird, zeigt sich, wie labil der menschliche Körper ist. Unsterblicher Dämonenjäger hin oder her.
Ob Arme, Beine oder Kopf, alles kann euch abgerissen oder weggeschossen werden. Ist dies der Fall, ist das kein Beinbruch: Ihr müsst lediglich per Ausweichtaste zu euren verlorenen Gliedmaßen rollen, damit diese wieder an den Körper kommen. Das schaut wirklich ultrakomisch aus. Wenn da nicht die hakelige und teils ungenaue Steuerung wäre. Denn mitten im Gefecht zu seinen Körperteilen zu rollen, diese aber erst nach mehrmaligen Versuchen wieder an sich zu binden, ist dann doch oftmals arg lästig. Da Bryce auch magische Energie besitzt, kann er, wenn sie komplett aufgeladen ist, seine Körperteile nachwachsen lassen. Das ist besonders in ganz haarigen Situationen mehr als hilfreich.
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