Test - Need for Speed: Underground 2 : Spiel der Woche 48/04
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Wer in der Dunkelheit schon immer den Gangster raushängen lassen und wie ein Wilder durch die weitgehend verlassenen Straße rasen wollte, konnte das vor rund zwölf Monaten mit 'Need for Speed: Underground' tun – dem erfolgreichsten Rennspiel des Jahres 2003. Nun steht der zweite Teil für alle drei aktuellen Konsolen in den Läden: Wir haben unseren kleinen aber feinen Peugeot 206 mit Unterboden-Beleuchtung sowie Speziallack ausgestattet und uns für euch in den Untergrund begeben. Alle Eindrücke aus dem Reich der Nacht lest ihr in diesem Test.
Zur Story: Ihr seid ein toller Hecht, der jedoch in eine neue Stadt kommt und sich in der dortigen Racing-Szene erst wieder langsam ganz nach oben arbeiten muss. Punkt. Das reicht als Erklärung für den Karriere-Modus von 'Need for Speed: Underground 2'. Dieses Mal führt euch Rachel, verkörpert von Model Brooke Burke, durch das Spiel und erklärt euch alle wichtigen Neuerungen und Details. Die Geschichte wird zwischendurch in comicartigen Zwischensequenzen weitergeführt, die allerdings qualitativ enttäuschen und wohl wirklich nur Beiwerk sind – wenn auch wenig schmückend.
'GTA' lässt grüßen
Die größte Veränderung gegenüber dem ersten Teil ist das Umfeld, in dem sich 'Need for Speed: Underground 2' abspielt: Anstatt ein Rennen unmittelbar nach dem anderen zu absolvieren, findet ihr euch in einer riesigen Stadt wieder, welche zu einem gewissen Grade an Teile Los Angeles erinnert. Rund 200 Kilometer Straßennetz wollen die Entwickler dafür nachgebaut haben; und tatsächlich ist der Umfang beeindruckend. Während ihr euch zu Beginn nur in der Innenstadt selber herumtreibt, öffnen sich nach und nach weitere Stadteile, die euch etwa in die Berge oder zu einem Flughafen führen. In der Stadt selbst fahrt ihr aber prinzipiell keine richtigen Rennen: Ihr könnt zwar einzelne Gegner zu einem kleinen Outrun herausfordern, bei dem ihr 300 Meter Vorsprung gewinnen müsst, doch die eigentlichen Herausforderungen finden auf gesonderten Kursen statt und lassen euch kaum Freiheiten bei der Wegwahl. So beschränkt sich der Nutzen der Stadt darauf, von einem Rennen zum nächsten zu fahren und Shops zu entdecken, in denen ihr euer Fahrzeug tunen oder umgestalten könnt.
Warum Electronic Arts nicht viel mehr in die Stadt selbst eingebaut hat, können wohl nur die Entwickler selbst beantworten. So fallen die Unterbrechungen zwischen den Rennen eher langweilig aus, da ihr ohne Zeitdruck von einem Ort zum nächsten tuckert und euch dabei zudem regelmäßig verfahrt: Die Karte ist mangels klarer Kennzeichnung von Highway-Auffahrten oft unbrauchbar und auch das zuschaltbare GPS lenkt euch nicht immer in die korrekte Richtung oder benötigt ewig zur Berechnung einer Route – obwohl die Idee nicht schlecht ist.
Keine Kudos für Computer-Fahrer
Die Rennen an sich gestalten sich hingegen weitaus interessanter als die Kurverei durch die Stadt: Neben den üblichen Rundkursen und Sprintstrecken, bei denen ihr als Erster von Punkt A zu Punkt B gelangen müsst, stehen Drifts, Drags und die so genannten StreetX-Wettbewerbe zur Auswahl. Bei den Drifts geht ihr zusammen mit drei Gegnern auf die Strecke und müsst möglichst viele Punkte für wagemutiges Umherschleudern des Wagens sammeln. Bei den Drags kommt es vor allem darauf an, optimal zu schalten und mit keinen unbeteiligten PKW zu kollidieren. In StreetX schließlich tretet ihr auf kurzen, engen Rundkursen gegen die Kontrahenten an, auf denen jeder noch so kleine Fahrfehler knallhart bestraft wird, da es kaum Möglichkeiten zum Überholen gibt. Des Weiteren stellt ihr euer Können in der Ultimate Racing League (URL) unter Beweis, die Rennen für sechs Teilnehmer organisiert. Hin und wieder sucht ihr auch Special Events auf, bei denen ihr zum Beispiel mit einem Geländewagen auf die Piste geht.
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