Preview - Need for Speed : Das Flair von Underground
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Die Freude am Fahren wurde in der Geschichte von Need for Speed schon auf verschiedenste Arten interpretiert: als luxuriöser Autoporno im ersten Teil der Serie im Jahr 1994, als wilder Arcade-Flitzer in Hot Pursuit oder gar als Möchtegernsimulation in Shift. Das nächste Need for Speed kombiniert das Flair von Underground mit einer offenen Spielwelt und vielfältigen Tuning-Möglichkeiten. Willkommen in Ventura Bay!
Normalerweise geht es in Rennspielen stets darum, der Schnellste zu sein. Denn nur ein Platz auf dem Podium garantiert die beste Prämie oder viele Erfahrungspunkte. Bei Need for Speed ist das anders. Hier basiert das Reputationssystem auf gleich fünf Säulen: Geschwindigkeit, Style, Crew, Customizing und Outlaw. Das bedeutet: Selbst wenn ihr mal nicht der Schnellste seid, könnt ihr trotzdem satt Reputationspunkte absahnen, wenn ihr etwa fleißig in der Garage am Auto schraubt oder möglichst riskant fahrt.
Denn in guter alter Burnout-Tradition prasseln bei Fahrten im Gegenverkehr oder bei gewagten Ausweichmanövern Punkte auf das Konto. Diese Verwandtschaft kommt natürlich nicht von ungefähr: Beim schwedischen Entwicklerstudio Ghost Games arbeiten viele ehemalige Criterion-Kollegen. Kein Wunder also, dass jeder Wagen standardmäßig einen Nitro-Boost besitzt, mit dem man seinen Boliden formschön aus den Kurven herauskatapultieren oder auf geraden Strecken mächtig Fahrt aufnehmen kann.
Damit endet die Ähnlichkeit aber bereits. Need for Speed entführt einen vor jedem Rennen in einen reichhaltigen Editor, in dem man seinen Boliden noch einmal so richtig aufmotzen kann. Mit wenigen Klicks schraubt ihr Spoiler an, färbt Felgen um oder montiert einen neuen Auspuff unter die Karre. Über simple Kontrollpunkte klappert ihr einen Bereich des Wagens nach dem anderen ab und könnt dort – natürlich mit dem entsprechenden Kleingeld – eurer Kreativität freien Lauf lassen.
Die Vorlieben des Fahrers
Die E3-Demo bestand grundlegend aus drei Spielarten. Da wäre zunächst einmal der Free-Roaming-Modus. Hier hält man sich von sämtlichen Events fern und versucht auf eigene Faust Reputationspunkte zu sammeln. Das funktionierte bei der Anspielrunde auch ganz ordentlich. Besonders die Verfolgungsjagden mit der Polizei erwiesen sich als sehr ertragreich. Die Entwickler versprechen, dass die Cops zwar wichtig, aber längst nicht so lästig und aggressiv wie in anderen Need-for-Speed-Spielen sein werden.
Neue Aufträge werden auf dem GPS-System angezeigt. Ihr aktiviert die Events, indem ihr zu ihnen fahrt und dort die rechte Schultertaste drückt. Schon befindet ihr euch in einem Pulk mit bis zu acht Fahrern und rast beispielsweise in Checkpunkt-Rennen oder in Drift-Events gegeneinander. Der Clou: Vor jedem Rennen bestimmt ihr das Fahrverhalten eures Boliden. Experten verändern manuell Variablen wie den Reifendruck. Wem das zu kompliziert ist, der entscheidet einfach, ob er mit viel Grip oder Drift fährt. Wer gerne um die Kurven schleudert und dabei die Reifen durchdrehen lässt, greift zur Drift-Option. Straßenrennfahrer dagegen bremsen lieber vorzeitig ab und wählen die Grip-Variante.
Die Boliden von Need for Speed – egal, ob Nissan Skyline oder Ford Mustang – steuern sich ein wenig hecklastig. Man bekommt somit ein gutes Gefühl für das Gewicht, aber auch für die Geschwindigkeit. Und so machen besonders die Drift-Rennen eine Menge Freude. In der Demofassung heizte der motorisierte Tross geschwind um Kurven. Wer hier Fehler machte, sorgte schnell für eine Massenkarambolage. Need for Speed spielt sich ausgesprochen flott und sieht dabei speziell bei Nacht und Regen wirklich erstklassig aus. Zu schade, dass das Spiel keine Cockpit-Kamera bietet.
Aufgrund der vielen Interaktionsmöglichkeiten müsst ihr für Need for Speed immer mit dem Internet verbunden sein. So stellt das Spiel zum Start stets eine Verbindung zum Server her und geht beispielsweise auf die Suche nach der neuen Herausforderung des Tages oder lässt euch besonders schöne Schnappschüsse mit der internen Social-Media-Funktion teilen. Von der versprochenen Geschichte mit echten Schauspielern war bislang leider noch wenig zu sehen. Hoffentlich gräbt Ghost Games nicht zu tief in der Autotüftler-Klischeekiste!
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