Preview - Metro: Last Light : Untergrundbewegung
- PC
- PS3
- X360
Metro 2033 war wohl eine der größten Überraschungen 2010. Der Titel des bis dahin unbekannten ukrainischen Studios 4A Games konnte mit immens dichter Atmosphäre, guter Handlung und einigen einfallsreichen Elementen punkten. Allerdings sah man dem Spiel hier und da die Unerfahrenheit der Entwickler noch an, weswegen es allgemein den Ruf eines „Meisterwerks mit Macken" erhielt. Die Kritik am Vorgänger wollen die Entwickler mit Publisher THQ nun umsetzen und liefern 2012 mit Metro: Last Light einen Nachfolger, der kurz vor der E3 in London vorgestellt wurde.
Metro: Last Light spielt im gleichen Szenario wie sein Vorgänger, basiert aber diesmal nicht auf einem existenten Roman. Da dessen Nachfolger "Metro 2034" als nicht gut umsetzbar für ein Spiel gilt, strickten die Entwickler eigens eine neue Geschichte für das kommende Spiel. Wir erinnern uns: Eine nukleare Katastrophe erschüttert die Welt und Moskau wird quasi komplett zerstört und verseucht. Die wenigen Überlebenden flüchten sich in das Metrosystem der Stadt, also die U-Bahn-Tunnel. In den Stationen entstehen Siedlungen mit unterschiedlichen politischen Ausrichtungen, es kommt zu Kriegen und Konflikten zwischen den neu entstandenen Stadtstaaten, man handelt aber auch miteinander. Als ob das nicht genug wäre, wimmelt es in den Tunneln von Mutanten, die immer wieder Stationen attackieren.
Inmitten dieses Chaos übernehmen wir die Rolle von Artjom, der uns bereits aus dem ersten Teil bestens bekannt ist. Metro: Last Light ist also inhaltlich eine direkte Fortsetzung von Metro 2033. Diesmal geht es aber weniger um dubiose Mutanten und seltsame Erscheinungen, sondern um einen Bürgerkrieg, der unter den Straßen Moskaus auszubrechen droht. Welche Rolle Artjom darin übernehmen wird, blieb offen. Wir sind schon gespannt, was uns da alles erwartet, denn anscheinend sollen die Verhältnisse der unterirdischen Fraktionen zueinander eine wesentlich größere Rolle spielen.
Weiterentwicklung statt Umbau
Wie uns bei der Präsentation versichert wurde, stehen vor allem drei Aspekte bei der Entwicklung im Vordergrund. Erstens: Man wolle die Seele des Spiels beibehalten und nicht versuchen, das Shooter-Abenteuer zu „westernisieren". Definitiv ein guter Schritt, denn eben diese Eigenständigkeit war eines der Herausstellungsmerkmale des Vorgängers. Zweitens: Stealth, KI und Spielmechanik sollen auf Basis des Feedbacks zu Metro 2033 überarbeitet werden, wobei durch verbesserte Stealth-Mechaniken mehr spielerische Möglichkeiten geboten werden sollen. Ebenfalls keine schlechte Idee, denn der lineare Spielverlauf könnte von mehr Freiheiten in der spielerischen Herangehensweise deutlich profitieren.
Der dritte Aspekt betrifft die technische Seite. Metro 2033 sah ohnehin schon alles andere als schlecht aus und wurde überraschend oft für Benchmarks genutzt. Das will man ebenfalls vorantreiben. So sollen Licht und Physik nochmals deutlich verbessert sowie Zerstörungsmöglichkeiten eingebaut werden. Dass dort bereits große Schritte gemacht wurden, konnten wir anhand der Präsentation feststellen, die einige überaus sehenswerte Szenen beinhaltete. So zum Beispiel die Fahrt auf einem Zug, bei der uns Dreck, Staub und Trümmer entgegenflogen und Planen physikalisch korrekt im Fahrtwind flatterten.
DirectX 11 für die PC-Version sei dabei obligatorisch und man wolle versuchen, die Konsolenversionen mit möglichst wenig Verlusten umzusetzen. Allerdings müssen PS3- und Xbox-360-Besitzer leistungsbedingt natürlich auf DX-11-Effekte verzichten, zudem dürften Lighting, Effekte und Texturen schwächer sein. Die gezeigte PC-Version sah jedenfalls klasse aus, vor allem die geniale Nutzung von Licht und Schatten konnte beeindrucken. Aber auch im Detail hat sich viel getan, speziell bei den Animationen, die deutlich natürlicher und weitaus weniger hölzern wirken als im Vorgänger.
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