Test - Medal of Honor: Allied Assault : Medal of Honor: Allied Assault
- PC
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Kaum ein Spiel, abgesehen von 'Return to Castle Wolfenstein', wurde in den letzten Wochen mit derart viel Vorschusslorbeeren bedacht wie 'Medal of Honor: Allied Assault', die erste Umsetzung der erfolgreichen Konsolen-Reihe für den PC. Wir sind den Spuren von Leutnant Mike Powell durch seine spannenden Missionen im Zweiten Weltkrieg gefolgt, mit der Frage, ob der Hype um den Shooter seine Berechtigung hat.
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Satte 1.2 Gigabyte Daten von den beiden CDs des Spiels werden bei der Installation des Titels verlangt. Nach einer umfangreichen Intro-Sequenz geht es dann ans Eingemachte und der erste Einsatz steht an, nachdem man sich durch die recht übersichtlichen Einstellungen gekämpft und einen der drei Schwierigkeitsgrade gewählt hat, welche sich durch die Stärke der Gegner und den Nachschub an Munition und Medipacks unterscheiden. Das Briefing der einzelnen Missionen wird im Rahmen einer Diashow vorgetragen, kommentiert von der markigen Stimme eines vorgesetzten Offiziers.
Einsatz für Mike Powell
Dann geht es auch schon ins eigentliche Geschehen. Sechs Missionen, jeweils aufgeteilt in mehrere Levelabschnitte, warten auf den Spieler, der die Rolle von Leutnant Mike Powell, Mitglied der Spezialeinheit OSS und zuständig für Einsätze hinter den feindlichen Linien, übernimmt. Die eigentlichen Finalziele der jeweiligen Mission stehen von Anfang an fest, während ihr euch im Kampfgebiet befindet, bekommt ihr weitere Teilziele aufgetischt. Damit ihr die Orientierung nicht verliert, sorgt ein Kompass dafür, dass euch die Entfernung und Richtung zum nächsten Teilziel bekannt sind. Schön umgesetzt ist die Bekanntgabe der Teilziele: Statt lediglich simple Texte vorgesetzt zu bekommen, geben euch die Charaktere im Spiel per Sprachausgabe oder Funk die weiteren Informationen, meist durch einen Offizier. Die Missionen selber werden allerdings nicht durch eine durchgängige Story zusammengehalten, sondern sind voneinander unabhängig. Das hat auch die etwas unerfreuliche Nebenwirkung, dass das Spielende recht ernüchternd mit einem 'Game Over' daherkommt, ohne weitere visuelle Belohnung.
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Euer Einsatz führt euch zunächst nach Algerien. Dort dringt ihr, anfangs begleitet von weiteren Soldaten, in eine Stadt ein, befreit dann einen gefangenen SAS-Agenten und sprengt ein paar Geschütze. Weiter geht's an Bord eines Jeeps mit montiertem MG, welches ihr bedienen dürft, um einen ganzen Flughafen in Schutt und Asche zu legen. In Trondheim in Norwegen wartet dann eine deutsche U-Boot-Basis auf euch. Dort könnt ihr wahlweise in Tarnung heimlich eindringen oder euch brachial den Weg freischießen, um einen neuen Prototypen eines U-Boots zu zerstören.
Weiter geht's zur Landung in der Normandie. In diesem Level wird zunächst weniger geschossen, dafür besteht eure Aufgabe darin, lebend die deutschen Küstenbunker zu erreichen und auszuschalten. Dieses Level ist wohl eines der intensivsten, das jemals für einen Shooter programmiert wurde. Unter permanentem Beschuss rennt ihr von Deckung zu Deckung, während neben euch die Kugeln und Granaten einschlagen und eure Kameraden ringsherum wie die Fliegen fallen, rennen, in Deckung gehen und vor sich hin fluchen oder halt schreien.
In Frankreich gilt es wiederum, Geschütze im offenen Feld zu sprengen oder einen Trupp Panzerfahrer lebend durch eine mit Scharfschützen vollgestopfte Stadt zu führen, bis hin zu einem Panzer, den ihr daraufhin selbst durch die Level jagen könnt. Das Scharfschützen-Level verlangt nach einem guten Auge und schneller Reaktion, denn zum einen sind die Jungs gut versteckt, zum anderen müssen sie ausgeschaltet werden, bevor sie eure Teamkameraden niederstrecken. Zur Belohnung dürft ihr euch dann an Bord des Tiger-Panzers in den Kampf mit anderen Fahrzeugen und Geschützen stürzen und auch kräftig Häuser kaputt schießen, was auch grafisch sehr schön umgesetzt wird. Des Weiteren trefft ihr auf französische Widerstandskämpfer und bahnt euch euren Weg durch eine komplette Stadt. Der finale Showdown findet dann, nachdem ihr euch einen Weg durch verschneite Wälder mit getarnten Soldaten gebahnt habt, in einer deutschen Festung statt. Die Missionen selber sind in sich linear, fast unmerklich werdet ihr immer auf den rechten Weg geführt. Echte Handlungsfreiheit habt ihr dementsprechend nicht.
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Schleichen, stürmen oder Panzer fahren
Das Gameplay entpuppt sich als recht variabel. So gibt es sowohl Level, in denen eure Schusskraft gefragt ist, aber auch Level, in denen sich leises und geschicktes Vorgehen auszahlt. Unter anderem könnt ihr euch auch mit gegnerischen Uniformen und passenden Ausweisen getarnt in Feindesgebiet begeben, sofern die Mission es zulässt. Oftmals seid ihr nicht allein unterwegs, sondern werdet von einigen Kameraden begleitet, die allerdings nicht auf euer Kommando hören, sondern selbstständig nach Scripten agieren. Zudem legt ihr Sprengsätze, befreit Gefangene, stehlt geheime Unterlagen oder ruft Luftunterstützung, um Panzer oder Geschütze auszuräuchern. Als Werkzeug steht euch eine Reihe Waffen zur Verfügung, angefangen von der Pistole über verschiedene MPs und MGs bis hin zu Panzerfaust und Granate. Die Waffen sind optisch als auch spieltechnisch sehr authentisch umgesetzt, sowohl was die Mechanik (zum Beispiel beim Nachladen), als auch das Waffenverhalten angeht. Da macht sich spürbar bemerkbar, dass die Entwickler von Berater Dale Dye mit den Originalwaffen auf den Schießstand geschickt wurden.
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