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Test - Mario Strikers: Battle League Football : Blutgrätschen, Superschüsse und etwas Chaos

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Eric Cantona, Vinnie Jones, Pepe. Der reale Fußball brachte einige kompromisslose Spieler hervor, die häufig nicht den Ball, sondern allein den Gegenspieler im Visier hatten. Doch ihre wilden Grätschen und Sprungtritte sind nette Gesten im Vergleich zu den verrückten Tacklings, die in Mario Strikers: Battle League Football an der Tagesordnung sind. Das riecht nach roter Karte? Von wegen! Hier wird nach Herzenslust getreten, geschubst und geschleckt.

Moment, schlecken?! Hey, dachtet ihr wirklich, ein Mario-Spiel würde sich an sportliche Konventionen halten? Wenn Yoshi den Ball haben will, holt er den Gegner mit seiner kräftigen Zunge von den Beinen! Bowser rotiert in seinem Panzer herum, Donkey Kong langt mit der haarigen Pranke zu und Wario springt dem Gegenüber mit seiner Plauze entgegen. Kurzum: Erlaubt ist alles, solange es den Ballbesitz bringt.

Ein Regelwerk ist beim neuen Mario Strikers so abwesend wie Abseits und Seitenaus. Die Spielfelder sind von einem Zaun umschlossen, der jede Kollision mit einem Stromschlag „belohnt“. Natürlich macht es einen Heidenspaß, seinen Gegner da reinzuschubsen. Weicht der jedoch aus, kriegt ihr selbst die volle Ladung ab und werdet kurzzeitig außer Gefecht gesetzt. Für weitere Gemeinheiten sorgen verschiedene Items im Mario-Kart-Stil, die nach dem Zufallsprinzip auf dem Platz auftauchen: Feuert einen grünen oder roten Panzer ab, werft dem gegnerischen Dribbelkünstler die Bananenschale vor die Füße oder räumt gleich das ganze Team mit der Bombe aus dem Weg.

Typisch Mario erwartet euch eine farbenfrohe Grafik mit witzigen Animationen, die für jeden Charakter einzigartig ausfallen. Das harmoniert bestens mit ihren Stärken auf dem Platz: Mario, Luigi, Bowser, Peach, Rosalina, Toad, Yoshi, Donkey Kong, Wario und Waluigi unterscheiden sich in Bereichen wie Kraft, Schuss und Technik. Mario gibt wie immer den Allrounder, während der mächtige Bowser zwar langsam, aber dafür äußerst wuchtig zu Werke geht. Die unterschiedlichen Fähigkeiten sind spürbar und sorgen dafür, dass jeder Spielertyp den passenden Charakter findet.

Eine schöne Idee ist es, immer zwei der fünf Stadien miteinander kombinieren zu können. So kickt eure Truppe beispielsweise auf der hellen Pilzhügel-Seite, während die Kontrahenten auf der dunklen Lavaschloss-Hälfte spielen. Mehr als ein optischer Effekt ist das allerdings nicht – schade, denn besondere Platzbedingungen auf jeder Seite hätten eine interessante Variable ins Spiel gebracht.

Das Runde muss ins Eckige!

Gegenüber stehen sich immer vier Feldspieler sowie ein KI-gesteuerter Torwart. Einfache Schüsse, egal aus welchem Winkel, sind für Bumm Bumm nur ein Aufwärmprogramm. Die Chancen auf einen Treffer steigen erst, wenn ihr eure Schüsse aufladet. Dann hauen die Mario-Kicker echte Geschosse raus, die mit viel Effet auf den Keeper zufliegen.

Noch besser ist es, einen Hyperschuss vom Stapel zu lassen. In gewissen Abständen taucht eine Energiekugel auf, die ein solches Manöver ermöglicht. Könnt ihr euch das Extra vor dem Gegner krallen, folgt auf einen voll aufgeladenen Schuss ein Quick-Time-Event: Seid ihr erfolgreich, knallt euer Spieler – begleitet von einer schicken Zwischensequenz – ein unhaltbares Ding aufs Tor, das gleich doppelt zählt. Geht besagtes Quick-Time-Event daneben, hat der Torwart die Chance, den Ball abzuwehren. Toll anzusehen sind die Hyperschüsse immer: Die Effekte reichen vom Feuerball über einen Wirbelsturm bis hin zum Turbo-Kopfball, bei dem sich der Ball durch den Boden gräbt.

Das Herausspielen von Torchancen ist jedoch kein Selbstläufer. Neben dem richtigen Timing beim Abschluss braucht es vor allem genügend Platz, um einen Schuss überhaupt ansetzen zu können. Mit einem schnellen Passspiel oder geschickten Dribbling verschafft ihr euch diesen Raum. Doch der kann ebenso schnell weg sein, schließlich kann jede offensive Aktion mit einer beherzten Attacke oder einem Item unterbrochen werden – sogar ein Hyperschuss.

Mario Strikers: Battle League - Neuer Trailer gewährt allgemeinen Spielüberblick

Der neue Trailer zu Mario Strikers: Battle League gewährt euch einen umfassenden Spielüberblick und steht nun auch in englischer Fassung zur Verfügung.

Das hält die Begegnungen einerseits offen, lässt sie andererseits aber auch teils chaotisch ablaufen: Wenn Spieler, Items, Tacklings und Schüsse zusammenkommen, geht für eine Sekunde der Überblick flöten – das reicht, um einen Treffer zu kassieren oder eine Großchance zu vergeben. Ärger oder gar Frust bleiben zwar außen vor, weil die nächste Gelegenheit nie lange auf sich warten lässt. Doch manchmal entsteht der Eindruck, dass drei statt vier Feldspieler auf jeder Seite die bessere Wahl gewesen wären ...

Übung macht den Meister

In Sachen Spielmodi stehen Einzelpartien gegen Mensch oder CPU den schnellen Fußball-Snack. Hier könnt ihr auf Wunsch die Spielzeit verändern sowie Items und Hyperschüsse abschalten. Das vereinfacht den Zugang und ist ideal für eine spaßige Runde im Freundes- und Familienkreis. Wenn bis zu acht (!) Leute an einer Konsole loslegen, bleibt garantiert kein Auge trocken. Genau das erwartet man von einem Sportspiel mit Mario – und genau das liefert auch der neue Strikers-Ableger. Das zeitweilige Chaos ist dabei kein Problem, sondern macht die Matches kurzweilig und überraschend.

An engagiertere Naturen richten sich die Pokalturniere. Mit jeder Runde, die ihr weiterkommt, steigt der Schwierigkeitsgrad leicht an. Die KI-Teams spielen temporeich auf, setzen Items geschickt ein, erarbeiten sich Räume für Hyperschüsse und holen eure Sportler kompromisslos von den Beinen. Mit ein paar billigen Pässen und Schüssen habt ihr schlechte Karten, etwas zu reißen. Macht euch daher im Trainingsmodus mit fortgeschrittenen Techniken wie dem Direktspiel und aufgeladenen Tacklings vertraut.

Gewinnt ihr alle sechs Pokale, steht euch der deutlich anspruchsvollere Galaktische Modus offen. Hier werden Gelegenheitsspieler gnadenlos aus dem Stadion geschossen, denn die CPU zieht alle spielerischen Register. Eine Chance hat nur, wer ebenfalls perfekte Zuspiele, Team-Tacklings sowie direkte Schüsse beherrscht und Attacken rechtzeitig ausweichen kann. Ab diesem Punkt wird Mario Strikers zur Herausforderung, denn diese Manöver lassen sich nur mit viel Training punktgenau ausführen.

Ein breites Spektrum an Fähigkeiten braucht ihr ebenfalls im Online-Modus namens Strikers-Club. Zu Beginn tretet ihr einem existierenden Club bei oder gründet euren eigenen. In diesem Fall bestimmt ihr nicht nur euren Spieler, sondern entscheidet auch über das Stadion sowie die Trikots und stellt Zugangsbeschränkungen auf – lasst jeden ins Team oder doch nur Freunde. Danach wird es inhaltlich dünn: Weil Saison 1 erst am 19. Juni startet, stehen derzeit lediglich Testspiele gegen zufällig ausgewählte Gegner zur Verfügung. Diese könnt ihr allein oder zu zweit an einer Konsole bestreiten.

Unsere bisherigen Eindrücke fallen durchwachsen aus: Während einige Partien die richtige Mischung aus Chaos und Kontrolle bieten, verlaufen andere – teils aufgrund einer spür- und sichtbar schlechten Verbindung – ziemlich holprig. Vor lauter Grätschen und Gegenständen kommt kaum Spielfluss auf, sodass Tore eher dem Zufall geschuldet sind. Einige Matches strengen sogar richtig an: Unser Gegner haut eine perfekte Aktion nach der anderen raus und wir versuchen, mit gleichen Mitteln dagegen zu halten. Inwieweit sich das künftige Liga-System auf Faktoren wie Matchmaking und Skill-Level auswirkt, muss die Zukunft zeigen.

Das gilt gewissermaßen auch für die Ausrüstung. Mit erspielten Münzen kauft ihr Helme, Handschuhe, Westen und Schuhe, mit denen sich die Werte der Charaktere verändern lassen. Ein Zuwachs an einer Stelle bedeutet einen Verlust an anderer Position: Nimmt beispielsweise die Kraft zu, sinkt das Tempo. Dementsprechend könnt ihr keine Figur zum ultimativen Alleskönner aufwerten. Vielmehr werden Stärken ausgebaut oder Schwächen vermindert. Diese Anpassungen scheinen vor allem auf den Online-Modus abzuzielen. In den Offline-Spielen hält sich die Notwendigkeit in Grenzen: Stellt ihr ein ausgewogenes Team zusammen und setzt alle Fähigkeiten ein, vermisst ihr in der Regel nichts.

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