Special - Gameswelt NEXT Mafia III : Teil 2: Die Stadt der Sünde
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Wir haben in San Francisco das Entwicklerstudio Hangar 13 besucht und ihm bei der Entwicklung von Mafia III über die Schulter geschaut. Im zweiten Teil von Gameswelt NEXT sehen wir uns den Schauplatz New Bordeaux genauer an. Die Entwickler erklären uns, wie sie ihren eigenen Nachbau vom New Orleans des Jahres 1968 realisieren wollen und wie sie dafür recherchiert haben.
Eine authentische fiktive Stadt gehört zur Mafia-Reihe wie feiner Zwirn und blaue Bohnen. Nach Lost Heaven und Empire Bay verschlägt es euch in Mafia III nach New Bordeaux, das in erster Linie an New Orleans angelehnt ist. Doch wie viel von der Südstaatenmetropole steckt im virtuellen Gegenstück?
Matthias Worch: "Flapsig gesagt: Es stecken all die guten Teile wirklich drin. New Orleans ist eine Stadt, die ein bisschen gegensätzlich ist. Es ist eine Party-Stadt, hat aber auch jede Menge Industrie. Da kann man sich dann schön die Docks heraussuchen, aber auch das French Quarter, wo die Leute hingehen, um zu trinken, zu essen und anderes zu machen. Wir haben uns dann die Sachen herausgesucht, die uns am besten Gefallen haben und die New Orleans einen ganz speziellen Charakter verleihen.
New Orleans, wenn man es erst mal gesehen hat, kann man sofort erkennen. Man bemerkt diesen französischen, aber auch spanischen Einfluss an den Gebäuden – gerade in den historischen Stadtteilen. Die Stadt hat aber auch jede Menge Häfen, die Bayou, also den Sumpf da draußen mit den Alligatoren. Wir haben uns wirklich all die Sachen herausgesucht, wo man sofort sagt: Das ist New Orleans!"
Videospielinterpretationen von Städten wie New York, Los Angeles oder Las Vegas sind keine Seltenheit, der sumpfige Sündenpfuhl in Louisiana wurde bislang aber eher stiefmütterlich behandelt. Für die Entwickler von Hangar 13 war das ein Ansporn.
Haden Blackman: "New Orleans hat uns nicht zuletzt deshalb gereizt, weil die Stadt noch nicht so oft als Schauplatz für ein Videospiel gedient hat. Spieler haben die Möglichkeit, sich in Rollen und Situationen zu versetzen, die man im echten Leben nie erleben würde. Und wo sonst außer in einem Spiel wie dem unseren hat man schon die Chance, in die Haut eines dunkelhäutigen Vietnam-Veteranen des Jahres 1968 zu schlüpfen?"
Trotzdem wurde über das Szenario intern länger debattiert. New Bordeaux war nicht von Anfang an erste Wahl. Ursprünglich stand sogar die Rückkehr zum Schauplatz von Mafia II im Raum.
Blackman: "Wir haben ein paar andere Lokalitäten in Betracht gezogen. Genauer möchte ich darauf nicht eingehen, denn vielleicht kommen wir ja später mal darauf zurück. Ein paar tropische Szenarien waren in der engeren Auswahl und wir haben überlegt, ob wir nach Empire City zurückkehren sollen. Letztendlich entschieden wir uns aber dafür, einen komplett anderen Weg zu gehen.
Nur so können wir eine Spielerfahrung gewährleisten, die sich deutlich vom Vorgänger unterscheidet. Für mich war es auch wichtig, dass man sich in einer Umgebung befindet, in der man glaubhaft vermittelt kann, dass dort ein so hohes Maß an Kriminalität herrscht, wie wir sie im Spiel haben. Wir wollten aber auch eine Stadt, in der man sich gerne aufhält, die sexy ist und wo das erkunden Spaß macht. New Orleans hat da perfekt gepasst. "
Dass man sich schließlich doch auf eine eigene Version von New Orleans einigen konnte, lag nicht zuletzt auch daran, dass die Stadt historisch eng mit der Geschichte der Mafia in den USA verknüpft ist, wie der deutsche Lead Designer Matthias Worch erläutert.
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