Test - Lost Planet 2 : Wenn das Wetter umschlägt
- X360
Einige Jahre sind seit der Eroberung des Planeten E.D.N. III ins Land gegangen. Wie es mit der Menschheit nun mal so ist, gibt es mittlerweile auf dem neuen Planeten mehrere Splittergruppen, die sich untereinander bekriegen. Aber auch die teils mehrere Häuserblocks großen Akriden treiben weiterhin ihr Unwesen - und ihr seid als Kämpfer mittendrin!
Der Planet E.D.N. III hat sich in nur zehn Jahren stark verändert. Durch Terraforming gibt es nicht mehr nur Eisgebiete, sondern auch diverse andere Klimazonen. Zur Einstimmung werdet ihr jedoch erst einmal wieder zurück ins Eis geschickt. Dort begegnet euch gleich der neuartige Missionsablauf: Ihr bestreitet alle Abschnitte mit drei Mitspielern. Offline werden diese wahlweise durch einen Kumpel oder Computerkollegen gestellt. An einer Konsole dürft ihr also zu zweit im geteilten Bildschirm loslegen, per Systemlink und Xbox Live dann insgesamt zu viert. Auch der Ablauf erinnert stark an Mehrspielergefechte. So müsst ihr euch nach einem Tod einen Wiedereintrittspunkt aussuchen und die Levels werden erst beendet, wenn alle Spieler in einer markierten Endzone stehen. Nach diesem Prinzip bekämpft ihr erneut riesige Akriden-Insekten, erlebt hitzige Feuergefechte und marschiert über eine facettenreiche Planetenoberfläche.
Flink sein geht anders
Kenner des Vorgängers werden sich auch bei Lost Planet 2 sofort wieder zu Hause fühlen. Mit den Schultertasten werft ihr eine Granate und feuert eure Waffe ab. Die zwei Sticks dienen zum Bewegen und Umsehen. Ähnlich sperrig wie beim Erstling sind leider auch die Ausweichmöglichkeiten. Um euch zu ducken, werdet ihr gezwungen, den linken Stick herunterzudrücken, was schnelle Manöver oder genaues Zielen deutlich erschwert. Auch die Rolle müsst ihr höchst kompliziert mit heruntergedrücktem Stick und einer weiteren Taste ausführen. Überhaupt bewegt sich eure Spielfigur nach wie vor behäbig. Gerade bei stärkeren Treffern werdet ihr so wild herumgeworfen, dass ein koordinierter Rückzug nicht mehr möglich ist. Daher heißt auch bei Lost Planet 2 die stumpfe Taktik: Draufhalten und in Bewegung bleiben!
Wummen für jeden Geschmack
In Sachen Waffenarsenal hat Capcom noch einmal ordentlich eins draufgelegt. Zum einen wären da die handlicheren Wummen wie Standard-MG, Schrotflinte oder Raketenwerfer. Zum anderen gibt es noch die dickeren Kaliber, die ihr an eure Mechs - die Vital Suits - dranklinkt oder selbst herumtragt. Die fetten Maschinengewehre oder Raketenwerfer machen jedem Gegner ordentlich Dampf unter dem Hintern. Auch die neuen VS-Mechs mit Raketenwerferausstattung und drei Sitzplätzen oder Heli-Mechs sind dank ihrer Feuerkraft eine wahre Freude. Das mannigfaltige Waffenarsenal verliert aber wegen der genannten Steuerungsschwächen häufig sein taktisches Element. Viele Dinge, wie Laserschwert, Beaming-Granate, tragbares Schild oder Konfettikanone, sind mehr ein spaßiges Goodie als eine sinnvolle Arsenalerweiterung.
Aktivier mich!
In den Missionen habt ihr immer ein ähnliches Ziel. Ihr kämpft euch wahlweise gegen Akriden oder gegen eine der fünf menschlichen Fraktionen durch die Levels. Von großer Bedeutung sind die kleinen Funktürmchen, die nach Aktivierung als Wiedereintrittspunkte fungieren. So schlagt ihr euch Stück für Stück bis ans jeweilige Levelende durch. Nur selten gibt es leichte Variationen, wie einen Bohrturm eine gewisse Zeit verteidigen zu müssen. An anderer Stelle aktiviert ihr ein Kraftfeld nach dem anderen, um weiterzukommen. Das grundlegende Prinzip der Funktürmchen findet sich aber in jedem Level wieder. So ist hier im Gegensatz zu den Waffen nur wenig Abwechslung geboten. Aber glücklicherweise gibt es da ja noch die mannigfaltige Palette an Feinden.
Große, böse Monster
Womit Lost Planet 2 wirklich glänzt, ist die vielfältige Insektenwelt. Wie im Erstling sind die Hauptattraktion die mehrere Stockwerke großen Akriden, auf die ihr immer wieder minutenlang einballern müsst. Dabei steht ihr anfangs meist staunend vor den Kreaturen und vergesst fast, eure Waffe zu benutzen. Die bombastische Inszenierung lässt Münder offen stehen und motiviert ungemein. Viele der Akriden - ob groß oder klein - erinnern an den Sci-Fi-Film Starship Troopers. Mal begegnen euch behäbige Käfer, mal leichtfüßige Spinnen oder stachelbewehrte Kreaturen. Wie üblich ballert ihr auf deren orangefarben leuchtende Schwachpunkte, um mehr Schaden zu verursachen. Zusätzlich sammelt ihr die fallen gelassene Thermalenergie auf, um eure eigene Lebensleiste bei Bedarf aufzubessern.
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