Test - Lost Odyssey : RPG-Hit oder X360 auf verlorener Japan-Odyssee?
- X360
Klassentrennung
Im Laufe eures Abenteuers wächst eure Rollenspiel-Party auf bis zu neun Personen an, von denen ihr im Kampf jedoch nur fünf zur gleichen Zeit einsetzen dürft. Vier davon sind unsterblich und allesamt ihres Gedächtnisses beraubt. Entsprechend begründet das Spiel die Tatsache, dass sie trotz ihrer langen Lebenszeit nicht viel stärker sind als die fünf sterblichen Charaktere. Diese erlernen automatisch alle paar Erfahrungsstufen neue Fähigkeiten oder Zaubersprüche. Die Unsterblichen können dies für sich nutzen und diese Fähigkeiten während gemeinsam durchlebter Kämpfe von ihnen abschauen.
Unsterbliche haben noch einen anderen Vorteil, der wahrlich nicht zu verachten ist: Sollte einer im Kampf fallen, wird er nach zwei Runden automatisch und ohne Kosten wiederbelebt. Nur wenn die gesamte Party k. o. ist, dann ist das Spiel im wahrsten Sinne des Wortes vorbei. Anscheinend wollte Mistwalker den Unsterblichkeitsgedanken nicht so weit verfolgen, dass der Spieler gar nicht verlieren kann.
Ein Rollenspiel der alten Schule
Das Kernkonzept orientiert sich sehr streng an ’Final Fantasy’ & Co. Ihr bereist Städte, redet mit deren Einwohnern, handelt mit Händlern und durchsucht Vasen, Schränke sowie Kisten nach nützlichen Gegenständen. Letzteres ist so auffallend häufig möglich, man meint, dass Sakaguchi dieses altehrwürdige Element in vielen modernen Rollenspielen schmerzlich vermisse.
Neben Städten und massig vielen Zwischensequenzen, allesamt hervorragend vorgerendert, flimmern klassische Dungeons und High-Tech-Anlagen über den Bildschirm. Diese werden von Soldaten, Monstern oder Ähnlichem bevölkert. Leider macht der Nostalgiefaktor nicht vor dem veralteten Konzept der Zufallskämpfe halt: Leer ausschauende Räume, in denen, von einem krachenden Sound-Effekt begleitet, das Bild verschwimmt und ohne große Vorwarnung eine Konfrontation startet, hinterlassen in einem Spiel aus dem Jahre 2007 einen biederen Eindruck.
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