Special - Ahmet-Kolumne: Microsoft & Minecraft : 10 Tipps für den Minecraft-Fortbestand
Ein Aufschrei ging durchs Netz, als bekannt wurde, dass Markus „Notch“ Persson sein Baby Minecraft verkauft. Der korpulente Fedora-Träger wurde schwach, als Microsoft mit den Milliarden wedelte. Ich hasse Minecraft und wäre froh, wenn der Redmonder Riese das Spiel zerstört. Allerdings bin ich auch Wohltäter sowie Menschenfreund und darum ist es meine Pflicht, für den Erhalt der Klötzchenmarke zu sorgen. Kurz: Wenn Microsoft die folgenden Tipps befolgt, dann wird Minecraft noch 1000 Jahre lang Rekorde brechen.
(Anm. d. Red.: Wie immer bei Gastbeiträgen gilt: Die Meinung des Autors muss nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.)
1. Grafik verbessern
Machen wir uns nichts vor: Minecraft sieht aus, als wäre Angela Merkel mit dem Gesicht in einen LEGO-Eimer gefallen. Wie kann das im Jahr 2014 noch sein? Es muss also ein komplett neues Grafikgerüst her und auch das Design sollte generalüberholt werden. Weg vom Klötzchen-Retro-Look für Linux-Nerds und dafür mehr Feuerwerk und Realismus wie in Battlefield oder Call of Duty. Natürlich gibt es rückständige Fans, die dagegen protestieren werden, aber das ist kein Problem. Sechs Monate später schiebt man einfach einen Classic-Edition-DLC mit Klötzchen-Skins hinterher und schwafelt etwas à la „Wir haben uns die Kritik sehr zu Herzen genommen, denn Ihr da draußen seid unsere Inspiration! Ihr seid die Helden! Und mit der Classic Edition machen wir all die Helden glücklich, die sich den klassischen Minecraft-Look wünschen – für nur 9,99 € zusätzlich. One more Thing: Vorbesteller erhalten einen Fedora-Hut als druckfreundliches PDF!“
2. Free 2 Play is the way
Minecraft ist geradezu prädestiniert für ein Free-to-play-Geschäftsmodell und Microsoft hat 2,5 Milliarden für das Spiel bezahlt, also ist ein schneller ROI (Return of Investment) oberstes Gebot. Microsoft sollte Minecraft gratis anbieten und durch IAPs (In-App-Purchases) finanzieren. So könnte man jedem Spieler erlauben, 100 Klötzchen pro Tag gratis zu verbauen, und wenn diese verbraucht sind, beginnt eine Wartezeit von 24 Stunden. Wer nicht pausieren mag, hat die Wahl zwischen unterschiedlichen Premium-Paketen mit verschiedenen Rohstoffen und Boni. Über jedem Gratisspieler sollte zudem eine Tafel schweben mit der Aufschrift „Freibiergesicht“. Wer einen In-App-Kauf tätigt, lässt die Tafel für 24 Stunden verschwinden. VIP-User, die das Flatrate-Paket für 49 Euro monatlich buchen, dürfen außerdem jeden Tag ein fremdes Bauwerk auswählen und zerstören. Eine absolute Weltneuheit wäre das von mir erfundene „Ausgangsgeld“. Wer das Spiel beenden und alles speichern möchte, muss 99 Cent bezahlen. Man kann sich das Geld aber auch sparen, wenn man nach jeder Sitzung die Werbung fürs Spiel auf Twitter oder Facebook teilt.
3. Klarnamenpflicht
Die Spieler müssen sich mit ihrem echten Namen anmelden. So verhindert man, dass zum Beispiel AfD-Wähler versehentlich mit Ausländern spielen und umgekehrt. Außerdem erkennt man sofort die weiblichen Spieler - und damit wären wir schon beim nächsten Punkt.
4. Passfotopflicht
Jeder Spieler muss ein echtes Passfoto ins Profil laden, damit man sich nicht versehentlich mit dicken Frauen zu Real-Life-Dates verabredet. Gleichzeitig kann man die Bilder bewerten, um die schärfsten Spieler und Spielerinnen in eine Sex-Appeal-Rangliste zu wählen. Die Personen in der Liste können mit Items aus dem In-App-Store beschenkt werden. Es gibt auch eine Gesichtsgulasch-Rangliste für Hackfressen à la Christian Gürnth. Diese kann man mit faulem Obst und Gemüse aus dem In-App-Store bewerfen.
5. Quick-Time-Events & Puzzles
Um die Spielmechanik abwechslungsreicher zu machen, werden Quick-Time-Events eingebaut. Das bedeutet, dass Kommandos (zum Beispiel: X, R1, R2) auf dem Bildschirm eingeblendet werden, die der Spieler blitzschnell ausführen muss. Das stupide Klötzchengekloppe lässt sich so auf relativ simple Weise anspruchsvoller machen. Rohstoffe werden nicht mehr auf klassische Art abgebaut, sondern via Puzzlespiel, in dem man gleichfarbige Klötze kombiniert und abräumt.
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