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Test - KnightShift : KnightShift

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Neben nützlichen Informationen bieten die Quests natürlich auch ein breites Belohnungsspektrum an Waffen, Rüstungen und magischen Gegenständen. Über 2.000 an deren Zahl verspricht das Handbuch. An eifrige Sammler wurde auch gedacht, für die die Set-Items eingeführt wurden. Ist ein komplettes dreiteiliges Set zusammen, werdet ihr mit zusätzlichen Boni belohnt. Für Exzentriker wurden so genannte Unique Items implementiert, die ihr euch als besondere Belohung verdienen könnt, oder zufällig in einer alten Kiste vor sich hingammelnd findet. Besonders im Multiplayer können sich Träger dieser einzigartigen Gegenstände der staunenden Aufmerksamkeit der Gemeinde sicher sein.

Da die ganze Angelegenheit in puncto Umfang und Anspruch Hardcorespieler etwas unterfordern dürfte, bleibt wohl die gemeinsame Jagd mit bis zu acht Gefährten im Multiplayer als Hoffnungsträger für die Langzeitmotivation. Dieser funktioniert im LAN sowie online im EarthNet (RTS und RPG) auch schon ganz ordentlich und macht eigentlich bei 'Knightshift' am meisten Spaß. Auch erlebt man hier gewisse Wiedererkennungserlebnisse aus alten 'Diablo 2'-/battle.net-Zeiten.

Zweite Wahl: Echtzeitstrategie
Der Strategie-Part beginnt mit der erfolgreichen Befreiung Prinz Siegfrieds und seiner Rückkehr. Vom Chaos und der Verwüstung der finsteren Mächte noch ganz verwirrt, hilft ihm und euch erst mal das einfach gestaltete Tutorial, um die wichtigsten Funktionen in diesem Modus zu erlernen. Die Story im RTS-Teil verläuft linear in drei Kampagnen, die nacheinander freigeschaltet werden. Die Kampagnen selbst werden mit zahlreichen Miniquests ergänzt. Ganz ohne Story geht’s im 'Skirmish' zu, in dem ihr je nach Lust und Laune gegen sieben menschliche Gegner oder die KI antretet, deren Schwierigkeitsgrad eingestellt werden kann.

Alle Einheiten folgen auch einem RPG-Prinzip: Sie gewinnen an Erfahrung, falls sie die Schlacht überleben. Die Einheiten selbst werden in Basis- und Heldeneinheiten unterschieden. Zur Verfügung stehen dabei Bogenschützen, Schwert- und Speerkämpfer als Fußvolk und spezielle Einheiten wie fliegende Hexen, Hexenmeister und Priester. Dabei werden Helden, so wie der Ritter seine untergebenen Truppen, noch zusätzlich zu Höchstleistungen anspornen und ihr werdet anderen Charakteren begegnen, beispielsweise Priestern, die euch schon im RPG-Modus über den Weg gelaufen sind. Als äußerst üble Geheimwaffe könnt ihr die nudelholzbewaffnete Schwiegermutter auf den Gegner hetzen, die ohne Kompromisse feindliche Gebäude besetzt. In den Behausungen können die Kämpfer mittels Upgrades verbessert werden. Für die Gebäude selbst stehen leider keinerlei Ausbaumöglichkeiten zur Verfügung

Die Milch macht's
Wie üblich braucht ihr zur Errichtung einer Streitmacht, neben den Behausungen, eine funktionierende Wirtschaft. In 'Knightshift' kommt all eure Power von der Milch der Kühe. Erzeugt und gemolken werden die Kühe - ganz korrekt - in Kuhställen. Sendet ihr Hirtenjungen auf die Felder, so steigert sich in deren Umkreis die Milchproduktion automatisch. Die Kühe selbst haben eine eigene KD (Künstliche Dummheit), was bedeutet, dass sie mit steigender Erfahrung schlauer werden und von ganz allein wissen, wann es an der Zeit ist, gemolken zu werden. Mit genug Milch könnt ihr dann eure Basis ausbauen und Einheiten rekrutieren. Basis- und Heldeneinheiten benötigen dabei ihre eigenen Gebäude, um erschaffen werden zu können. Daneben steht noch das übliche Arsenal an Mauerwerk und Wehrtürmen zur Verfügung, die mit Bogenschützen besetzt werden sollten. Insgesamt steht euch aber nur ein Volk zur Verfügung, was sich hinsichtlich Motivation und mangelnder Innovation bei den gebotenen Möglichkeiten eintönig und einschläfernd auswirkt.

Grafik, Sound & Gameplay
Hinsichtlich der Grafik kann 'Knightshift' erfolgreich gegen Konkurrenztitel bestehen, denn sie macht eine sehr gute Figur. Die schön detaillierten Charaktere fügen sich in die liebevoll gestaltete Fantasyumgebung stimmig ein. Die stufenlos zoombare und frei bewegliche Kamera trägt zur Übersichtlichkeit bei, so dass jede Situation überschaubar bleibt. Auch die Zaubersprüche werden effektvoll in Szene gesetzt. Positiv anzumerken ist, dass an die Besitzer unterschiedlicher Grafikkartengenerationen gedacht wurde: So stehen in der Konfiguration Optionen für ältere T&L-Beschleuniger und aktueller Shaderhadware zur Verfügung, so dass das Spiel für alle Ansprüche gut spielbar bleibt.

Der Soundtrack ist meiner Meinung nach das Beste, was Fantasytitel zur Zeit zu bieten haben. Die orchestrale Begleitmusik ist einfach fantastisch gelungen. Die 75 Musikstücke vermitteln Spielatmosphäre sowie Abwechslung pur, wenn da nur nicht die deutsche Sprachausgabe wäre, die auf deutsche Dialekte setzt, um ironisch zu wirken. Dieser Versuch liegt und klingt einfach nur daneben und nervt, deswegen tut euch den Gefallen und installiert den erhältlichen englischen Sprachmod, der auf Wunsch auch deutsche Untertitel anzeigt.

Das Interface ist unkompliziert und sehr schnell zu erlernen. Jede Aktion erfolgt über wenige Klicks, oder ihr nutzt zusätzlich die übersichtlich angelegten Hotkeys der Tastatur. Habt ihr erst mal das Gameplay des einen Parts verstanden, bereitet euch der andere Modus auch keine Schwierigkeiten mehr.

 

Fazit

von Stephan Lindner
Durchwachsen: Diesen Eindruck hinterlässt ’Knightshift’, obwohl es gute Ansätze zeigt, schön aussieht und fantastischen Sound bietet, wobei die deutsche Sprachausgabe einem die Schuhe auszieht. Das Problem an der ganzen Sache ist, dass sich Hardcore-Spieler bei der etwas eintönig gestalteten Jagd nach Monstern und Schätzen und dem sehr einfachen Questsystem im RPG-Teil wohl unterfordert fühlen werden. Hack'n Slay sah man schon in teilweise sehr alten Titeln einfach besser gelöst und auch eine epische Story darf der Spieler nicht erwarten. Das gilt umso mehr für den RTS-Teil, der besonders wegen mangelnder Innovation nicht mit den Genregrößen mithalten kann. Somit konnte der erste gute Eindruck nicht gehalten werden, für den Gelegenheitsspieler aber ist 'Knightshift' durchaus eine Versuchung wert, da es leicht zugänglich ist und der Kunde zwei Spiele zum Preis von einem bekommt. Spieler mit Wunsch nach mehr Anspruch und Spieltiefe sollten zu den Referenztiteln der jeweiligen Genres greifen.

Überblick

Pro

  • fantastischer, orchestraler Soundtrack
  • detaillierte 3D Grafik
  • einsteigerfreundlich, leichtes Gameplay
  • sehr detailliertes, umfangreiches Handbuch
  • aufwändige Ausstattung

Contra

  • fehlende Innovationen in beiden Genres
  • dürftiger Umfang
  • fehlende Langzeitmotivation
  • keine Interaktionsmöglichkeiten bei Gesprächen (RPG)
  • haarsträubende deutsche Sprachausgabe
  • Balancingprobleme

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