Special - Microsoft Kinect : Fuchteln for Fun

Es ist so weit: Der letzte Anwärter auf die Krone der Bewegungssteuerung betritt den Ring. Diesmal bekommt ihr jedoch keinen leuchtenden Lolli wie bei Sonys Move in die Hand gedrückt. Ihr selbst seid der Controller, und das bedeutet: runter von der Couch! Wir haben Microsofts Kinect bereits ausführlich getestet und sagen euch, ob sich die Hüpferei lohnt.

Microsoft will den Markt der Gelegenheitsspieler mit einem mutigen Schritt Richtung Zukunft ordentlich aufmischen: Wie in diversen Science-Fiction-Filmen reagiert eure Konsole nun auf Gesten und Bewegungen - in den USA sogar auf Sprachbefehle. Auch wenn Letzteres bei uns noch nicht möglich ist, so ändert das kaum etwas an dem futuristischen Gefühl, das uns beschleicht, während wir vor dem Bildschirm tanzen, hüpfen und winken. Auf all diese Bewegungen und noch einige mehr reagiert die Xbox 360 nun dank Microsofts Kinect - einer Art fortschrittlicher Webcam-Kombo mit Sensoren und Motoren.

Kinect ist ein Kunstwort, das die kreativen Köpfe unter Steve Ballmer aus den Worten ″kinetic″ und ″connect″ bildeten. Frei übersetzt heißt das also soviel wie: mit Bewegungen verbinden. Gerade diese Verbindung musste sich bereits im Vorfeld viel Kritik stellen. Bei diversen Präsentationen fiel das Gerät gar komplett aus. Außerdem war von erheblichen Verzögerungen bei der Erkennung die Rede und Mängeln bei der Spielererkennung. Alles sehr wichtige Faktoren, die Kinect das Genick brechen könnten. Auch wenn wir die Vorgängerversion bereits auf Messen und Microsoft-Veranstaltungen antesten konnten, waren wir dennoch gespannt, was sich nun bis zur endgültigen Verkaufsversion getan hat.

Preis, Lieferumfang und Ersteindruck

Kinect kommt für rund 150 Euro in den Handel. Im Paket mit einer Xbox 360 Arcade legt ihr circa 300 Euro auf den Tisch. Neben der Hardware enthalten beide Pakete das Spiel Kinect Adventures. Ansonsten bekommt ihr noch zwei kurze Anleitungen und zwei Adapterkabel für den Anschluss an die dickere, ältere Xbox 360. Besitzt ihr eine Slim-Konsole, ist dieser Adapter nicht nötig und ihr könnt Kinect direkt anschließen. Ihr solltet auch auf Speicherplatz achten, falls bei euch noch eine ganz alte Konsolenversion ohne Festplatte steht. Ihr benötigt mindestens 256 Megabyte. Nutzen könnt ihr entweder eine Xbox-360-Festplatte, eine Xbox-360-Memory-Unit oder ein USB-Flash-Laufwerk.

Der erste äußere Eindruck macht dank Klavierlackoptik schon mal ordentlich was her und die drei Sensoren- beziehungsweise Kameraöffnungen an der Vorderseite besitzen einen ähnlich hohen Wiedererkennungswert wie Sam Fishers grüne Spezialbrille. Die Verarbeitung ist zwar hier und da etwas scharfkantig geraten, aber sauber, auch wenn das verwendete Material hauptsächlich nur Plastik ist. Der Standfuß bietet nicht nur stabilen Halt, sondern besitzt auch einen eingebauten Motor. Der bewegt den breiten Kinect-Kopf hoch und runter, sodass euch die Sensoren jederzeit möglichst gut im Blick haben.

Möbelrücken

Stellt den Apparat entweder mittig über oder unter eurem Fernseher auf. Etwas Versetzung nach vorne oder hinten macht gar nichts. Wichtig ist nur, dass ihm nichts die Sicht versperrt - außer euch selbst natürlich. Außerdem wird vom Kontakt mit vibrierenden Geräten abgeraten. Also nehmt Abstand von Lautsprechern, Konsolen und auch dem Fernseher. Für die Platzierung über eurem TV-Gerät gibt es eine spezielle Halterung, die aber separat gekauft werden muss. Der Anschluss via Kabel oder gegebenenfalls Adapter für die älteren Konsolen ist schnell und problemlos. Für den Betrieb ist zudem ein Update nötig, das auf der mitgelieferten DVD enthalten ist. Danach geht es ans Möbelrücken.

Kinect braucht Platz. Viel Platz. Ihr solltet mindestens zwei Meter vom Gerät entfernt stehen. Bei mehr Spielern empfiehlt Microsoft sogar zweieinhalb Meter. Dann müsst ihr eure Arme nach allen Seiten strecken können, und zwar im besten Falle auch, wenn ihr einen Schritt nach links oder rechts geht. Das ist in manchen Spielen eine absolute Notwendigkeit. Vergesst nicht, eventuelle Mitspieler mitzurechnen, auch wenn diese in unseren Tests durchaus auch gut erkannt wurden, wenn sie versetzt standen. Über eurem Kopf sollte keine Lampe oder Ähnliches hängen, da ihr des Öfteren auch mal springen müsst.