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Preview - Killzone 2 : Alleine nett, im Multiplayer eine Granate

  • PS3
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Gemeinsam oder einsam

Außerdem ist es Guerilla Games wichtig, dass jeder so spielen kann, wie er es möchte. Zwar ist Teamplay gewünscht, ihr müsst aber nicht, wenn ihr nicht wollt. Damit die Spieler nach und nach in das Geschehen hineinfinden, werden praktisch alle Funktionen des Mehrspielermodus Schritt für Schritt freigeschaltet. Ähnlich wie in 'Call of Duty 4' gibt es Challenges und Ränge, die man absolviert. So schaltet man stetig Verbesserungen für seine Badges frei. Beispielsweise ist ein Mechaniker irgendwann in der Lage, sogar einen unbemannten Kampfflieger in das Gefecht zu schicken. Ähnlich wie in 'Metal Gear Solid Online' seid ihr in der Lage, auf Knopfdruck Squads mit bis zu vier Soldaten zu bilden. Ihr habt dann die Möglichkeit, die Energie und Position eurer Kumpels angezeigt zu bekommen. Überdies dürft ihr stets beim Squad-Führer respawnen. Ansonsten wählt ihr nach dem Ableben einen festen Spawn-Punkt oder einen frei gewählten Startort mittels Mechaniker-Signalgranate. Cool: Ihr seht in Echtzeit, was gerade bei einem Spawn-Punkt passiert.

Und schon sind wir wieder bei 'Halo'. Genau wie in 'Halo 3' wird es eine riesige Community-Website geben, wo jeder Spieler seine Website mit enorm vielen Statistiken, Vorlieben, Ranganalysen und vielem mehr besitzt. Aber auch Clans besitzen eigene Websites und Statistiken, es sind sogar Clanturnier-Newsbereiche und Clanturniere mit bis zu 256 Clans geplant. Ein tolles Feature hat 'Killzone 2' dann aber doch, das kein anderer aktueller Shooter-Hit zu bieten hat: Bots. Ihr könnt den Multiplayer-Modus komplett offline gegen Bots spielen oder aber leere Plätze in Online-Duellen mit Bots auffüllen. Dabei sollen die von der KI gesteuerten Gesellen überaus menschlich agieren. Wir sind gespannt!

Zu konservativ auf Solopfaden

So begeisternd der Multiplayer-Ausflug, so ernüchternd fällt mein Fazit aus, wenn es um die Einzelspielerkampagne geht. Zumindest im Hinblick auf das kurze Level, das auf der GC 08 angespielt werden konnte. Erneut kämpft ihr auf der Seite der ISA gegen die fiesen Helghast-Armeen. Allerdings könnt ihr im Gegensatz zum Erstling nicht mehr unterschiedliche Figuren steuern, sondern führt stets denselben Helden in die Schlacht. Trotzdem seid ihr selten allein, denn rund um euch tobt der Krieg. Ihr seht, wie Freund und Feind sich beharken und nutzt schon mal das Sperrfeuer der Kollegen. Weiterhin sorgen beispielsweise eine Szene mit einem sterbenden ISA-Rekruten, die Beobachtung von unregelmäßig eintreffenden Verstärkungstrupps oder eine Kletterei des Helden mithilfe einer Räuberleiter eines Kumpels für ein Ich-bin-nicht-allein-Gefühl. Einen Koop-Modus gibt es allerdings nicht.

Was mir nun nicht wirklich geschmeckt hat, ist das sehr konservative Leveldesign. Ihr bewegt euch über enge Pfade durch das Level. Zwar gibt es immer wieder Abzweigungen, die führen aber meistens in Sackgassen. Umso schlimmer: Oft müsst ihr einfach eine bestimmte Stelle von Feinden säubern, bis irgendwo ein Durchgang aufgeht. Auf der Suche nach diesem Tor kann es schon mal vorkommen, dass ihr euch trotz der stark vorgegebenen Pfade nervig in einer Sackgasse verirrt. Aber auch sonst wirkt die Action zuweilen altbacken. An einer Stelle nehmt ihr an einer stationären Kanone Platz und ballert auf ein mehrstöckiges Gebäude, dessen Frontwand fehlt. Immer wieder tauchen fünf bis sechs Gegner im Gebäude auf, die ihr abballert. Dan kommen noch mal fünf Feinde und noch mal fünf Gegner. Dabei ballert ihr nebenbei auf die obligatorischen roten Explosionsfässer. Weder die KI der Feinde noch das Design solcher Passagen ist herausragend, sondern eher veraltet. Spaß macht die Ballerei trotzdem, ein Blockbuster im Jahre 2008 sieht aber anders aus.

Ein Augenschmaus

Moment: "Sieht anders aus" ist hierbei lediglich auf das Spieldesign gemünzt, denn grafisch ist 'Killzone 2' alles andere als veraltet. Im Gegenteil. Die Umgebung ist unglaublich detalliert, auch wenn sich die Interaktivität, wie etwa Zerstörungen, auf gescriptete Szenen beschränkt. Dafür zündet der Shooter ein visuelles Feuerwerk voller Grafikfilter und beeindruckender Explosionen, mit Unmengen Partikeleffekten und einer atmosphärischen Inszenierung ab. Darüber hinaus ist auf dem Bildschirm ständig was los - wer de Augen offen hält, sieht um sich herum unzählige Kriegsszenen, die gar nichts mit dem Spieler zu tun haben.

Das visuelle Highlight sind aber die Animationen. In noch keinem anderen Shooter habe ich derart realistische und vor allem variantenreiche Treffer- sowie Sterbeanimationen gesehen. Je nachdem, wo ihr den Feind trefft, gerät dieser anders ins Straucheln, fällt um, rutscht etwa eine Schräge hinab, stürzt über ein Geländer oder sackt in sich zusammen. Dabei geht es auch sonst ziemlich blutig zur Sache - mal schauen, was die USK zu der Action sagen wird.

Fazit

von David Stöckli
Der Mehrspielermodus war bereits in der Vorabfassung auf der Games Convention eines der spannendsten Shooter-Erlebnisse, das ich je erlebt habe. Ich bin sehr sicher, dass ’Killzone 2’ eine Multiplayer-Granate wird, die vielleicht sogar ’Call of Duty 4’ und ’Halo 3’ übertrumpft. Eine klare “Ausgezeichnet“-Einstufung für diesen Teil des Spiels. Der Singleplayer-Modus enttäuschte mich nach einem ersten Anspielen ein wenig. Zwar nicht schlecht, aber irgendwie spielerisch zu sehr auf Nummer sicher setzend, wirkt dieser Part ziemlich veraltet. Mal schauen, wie sich die Story-Kampagne im fertigen Spiel schlägt. Ansonsten kann ich eigentlich gerne auf die Solomissionen verzichten und mich ganz auf die Multiplayer-Duelle konzentrieren. Nach der Anspiel-Session auf der GC 08 wird das ungeduldige Warten bis zur Veröffentlichung im Februar 2009 richtig schmerzhaft.

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