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Test - James Bond 007: Ein Quantum Trost : Annähernd so gut wie der Film?

  • PS3
  • X360
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Es gehört mittlerweile zur eingeschworenen Ideologie in der Videospielbranche, dass parallel zum Kinoauftakt eine Spielumsetzung für die Konsolen in den Handel gekarrt wird. Meist sind die Ergebnisse allerdings eher dahingeschludert, um den schnellen Euro zu machen. Anders im Falle von James Bond 007: Ein Quantum Trost. Zwar sind größtenteils die Genrekonventionen eins zu eins kopiert worden, dafür stimmt das Bond-Feeling.

Mein Name ist Bond, James Bond

Aufmerksamen Videospielern und ambitionierten Bond-Anhängern wird es gewiss sauer aufgestoßen sein, dass es parallel zum Kinofilm Casino Royale von vor zwei Jahren keine Konsolenadaption in die Regale geschafft hat. Wenngleich sich Entwickler Treyarch schon lange vor dem Kino-Release die James-Bond-Lizenz aneignen konnte, wurde man als Fan des britischen Geheimagenten bislang nicht mit einem Ableger bedacht. James Bond 007: Ein Quantum Trost hat also einiges wieder gutzumachen.

Die Handlung setzt nur Augenblicke nach dem Ende von Casino Royale ein. Bond will gemeinsam mit M und Agenten des Secret Service den mysteriösen Mr. White, der sich am Ende von Casino Royal den begehrten Geldkoffer unter den Nagel gerissen hatte, befragen, um herauszufinden, für welche Organisation Bonds Herzensdame Vesper gearbeitet hat. Ehe er sich versieht, geht alles drunter und drüber, jedoch führt die Spur bald zu einem Geschäftsmann namens Dominic Greene, der seine ganz eigenen Pläne hegt. In Ein Quantum Trost interveniert ihr daher nicht nur gegen die Quantum-Gesellschafft, sondern geratet auch zwischen die Fronten beider Parteien.

Doch keine Bange, generell wird die Hauptstory des jüngsten Bond-Streifens aufgegriffen und konsistent erzählt. Sequenzen aus Casino Royal streuen die Entwickler recht geschickt als Flashbacks ein. Zum Beispiel müsst ihr in Madagaskar Jagd auf einen Bombenleger machen und ihn danach auf einer Großbaustelle in luftiger Höhe bekämpfen. Dessen ungeachtet ist die Story mit einem dicken Kritikpunkt behaftet: Diejenigen, die den aktuellen James-Bond-Streifen noch nicht gesehen haben, werden ihre Verständnisprobleme haben, da Charaktere nicht eingeführt und einfach in den Raum geworfen werden. Außerdem sind die Zeit- und Ortswechsel nicht immer nachvollziehbar.

Altbacken, aber spannend

Insgesamt teilt sich James Bond 007: Ein Quantum Trost in 15 Missionen auf, deren Leveldesign arg linear ausgefallen ist. Generell spielt ihr aus einer Ego-Perspektive, wie man sie aus Call of Duty gewohnt ist; auf Bildschirmanzeigen verzichtet man fast komplett. Lediglich eine Munitionsanzeige am unteren linken Rand gibt Aufschluss über die Menge der verfügbaren Patronen. Werdet ihr zu stark verwundet, wird euer kritischer Zustand durch einen grau eingefärbten Bildschirm verdeutlicht. Heilen könnt ihr euch autonom, indem ihr Bond eine kurze Auszeit gönnt.

Beim grundlegenden Gameplay setzt Treyarch auf Genrekonventionen. Altbackene Missionsziele, wie das Aufspüren von Kontaktpersonen und Eliminieren von Zielpersonen und Helikoptern, gehören genauso zum Agentenalltag wie verdeckte Schleichaktionen. Anders als man es allerdings von bisherigen James-Bond-Titeln gewohnt ist, muss man sich nicht zwingend in waschechter Rambo-Manier von Level zu Level ballern. Stattdessen stellt die Deckungssuche einen essentiellen Bestandteil des Gameplays dar. Ihr könnt euch quasi hinter jedem beliebigem Objekt verschanzen, um wahlweise blind zu schießen oder aus der Deckung herauszulinsen.

James Bond: Ein Quantum Trost - Launch Trailer
Passend zur anstehenden Veröffentlichung von James Bond: Ein Quantum Trost lässt es James in diesem Trailer noch einmal richtig krachen.

Während ihr von Deckung zu Deckung hechtet, müsst ihr mit einem reichhaltigen Waffenarsenal, das von der Walter P99 über das Sniper-Gewehr bis hin zur Panzerfaust das gängige Repertoire abdeckt, den nachrückenden Feindestruppen die Lichter ausknipsen, was zu großen Teilen die einzige Herausforderung darstellt. Ansonsten müsst ihr hin und wieder Köpfchen beweisen. So wollen in regelmäßigen Abständen Laptops gehackt und Schlösser mit eurem Elektrodietrich geknackt werden, was aber kein nennenswertes Hindernis darstellt. In Form eines Reaktionstests müsst ihr flink sein und den Analog-Stick schnell in die vorgegebene Richtung bewegen. Das ist auf den leichteren der vier Schwierigkeitsgrade ein Kinderspiel, erst auf der höchsten Stufe wird das Reaktionsspiel zumindest etwas anspruchsvoller.

Knapp bei Munition?

Achtsamkeit ist stets geboten. Denn auch wenn ihr euch hinter einem vermeintlich schussfesten Objekt in Sicherheit wiegt, halten Tische, Marmorsäulen und Blockaden dem Bleihagel nur eine gewisse Zeit stand. Irgendwann wird selbst das härteste Material zu Kleinholz verarbeitet. Überhaupt fliegen während der Schussgefechte ordentlich die Fetzen. Glasscheiben werden zerdeppert, Mörtel bröckelt von den Wänden und Kronleuchter rasen gen Boden. Dass die Schussgefechte auch gegen Ende noch spannend inszeniert sind, ist nicht zuletzt der ausgefuchsten KI zu verdanken, denn doof stellen sich die Gegner wahrlich nicht an. Sie verschanzen sich hinter Fässern, suchen Deckung und flankieren euch.

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