Test - I Am Setsuna : Verschneites Rollenspielmärchen
- PS4
Mit I Am Setsuna erscheint ein Rollenspiel, das sowohl optisch als auch spielerisch an die großen Titel der 90er-Jahre erinnert. Seien es nun Final Fantasy VII-IX oder Chrono Trigger, I Am Setsuna wirkt wie eine Zeitreise durch die großen Klassiker des Genres. Entwickler Tokyo RPG Factory hat ganz bewusst die Spielelemente den damaligen RPG-Hits nachempfunden. Aber kommen deswegen nur Nostalgiker auf ihre Kosten oder richtet sich der Titel an jeden Rollenspiel-Fan?
Die Geschichte von I Am Setsuna ist schnell erzählt: Alle zehn Jahre wird ein Mädchen aus einem Dorf ausgewählt, um einem großen Monster als Opfergabe dargebracht zu werden. Dazu muss sie in die entferntesten Abschnitte des Landes reisen, da dort die Zeremonie stattfindet. Ihr übernehmt die Truppe, die dem Mädchen als Leibgarde zur Seite steht, und macht euch auf den Weg. Das kommt euch bekannt vor? Das liegt daran, dass auch bei der Story der Entwickler ein wenig in die Final-Fantasy-Kiste gegriffen hat.
Oldschool-Rollenspiel
I Am Setsuna ist ein Rollenspiel, dessen optische Aufmachung und besonders das Kampfsystem sehr „oldschool“ wirken. Ihr zieht mit eurer Gruppe los, von der auf Reisen immer drei Personen sichtbar sind, und trefft schon bald auf erste Monster. Monster treiben sich inzwischen überall in der Gegend herum, da dies immer passiert, je näher der Termin für die Opferung der Auserwählten rückt. Dabei sind die Gegner grundsätzlich sichtbar. Zufallskämpfe gibt es in I Am Setsuna nicht.
Eure aktive Gruppe besteht immer aus maximal drei Charakteren. Sobald sich eurem Team mehr als drei Personen angeschlossen haben, könnt ihr frei entscheiden, wer von ihnen aktiv an Kämpfen teilnimmt. Alle anderen, die zur Reserve gehören, können nicht in Kämpfe eingreifen, bekommen aber trotzdem Erfahrungspunkte. Ihr braucht daher keine Angst zu haben, dass die inaktiven Charaktere irgendwann mit viel zu geringem Level nutzlos werden.
Kämpfe finden in I Am Setsuna rundenbasiert statt, wobei es sich, wie etwa in Final Fantasy VIII, um ein gelungenes Active-Time-Battle-System handelt. Durch den Einsatz der Momentum-Attacken und Spritnites (siehe unten) kommt zudem viel Abwechslung rein. Die Zeit stoppt, sobald ihr eine Fertigkeit zum Angriff auswählt oder einen Gegenstand aussucht, den ihr einsetzen wollt. Befindet sich der Cursor nur auf den Optionen, die euch im Kampf zur Wahl stehen, läuft die Zeit weiter. Eine Leiste zeigt an, wann eure Mitstreiter an der Reihe sind. Greift ihr dann nicht sofort an, füllen sich nach und nach bis zu drei Kugeln, durch die ihr auf die sogenannten Momentum-Attacken zurückgreifen dürft.
Momentum-Angriffe
Die löst ihr aus, indem ihr auf die entsprechende Taste drückt, sobald euer Charakter seine zuvor gewählte Aktion ausführt. Gelingt es euch, die Taste im richtigen Moment zu drücken, bekommt ihr unterschiedliche Boni. Mal wird euer Angriff verstärkt, ein anderes Mal erhält eure Gruppe Lebenspunkte zurück und so weiter. An Grundfertigkeiten könnt ihr zwischen Angriff, Fertigkeiten und Gegenständen auswählen. Bei Angriff greift ihr euer Ziel ganz normal mit eurer Waffe an. Bei den Fertigkeiten kommt es darauf an, welche Spritnite der jeweilige Charakter angelegt hat, und bei den Gegenständen setzt ihr zum Beispiel heilende Objekte ein.
Es kann auch passieren, dass die Fertigkeiten zu einem Komboangriff werden, was euch angezeigt wird. Auch hierbei ist es wichtig, dass bestimmte Spritnite eurer Charaktere zu denen passen, die ein anderes Gruppenmitglied angelegt hat. Ist das der Fall, führen die beiden, oder gar alle drei, eine gemeinsame Attacke aus, die mehr Schaden als normale Angriffe anrichtet. Solltet ihr euch jetzt fragen, was denn Spritnite überhaupt sind: Bei den Spritnite handelt es sich um eine Art Juwelen, denen magische Fähigkeiten innewohnen.
Kenner der Final-Fantasy-Serie werden nun sofort an Materia denken und damit liegen sie nicht einmal besonders falsch. Im Gegensatz zur Materia müsst ihr Spritnite allerdings beim Magiekonsortium anfertigen lassen und findet sie fast nie einfach in der Gegend. Dazu müsst ihr dem Konsortium eure Beute verkaufen, die ihr von Monstern erhaltet. Im Gegenzug erhaltet ihr zum einen Gold, zum anderen könnt ihr euch aus den Rohstoffen ohne weitere Kosten Spritnite anfertigen lassen.
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