Test - Huntdown : Ein 2D-Shooter-Geheimtipp!
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In einer fernen Zukunft kümmern sich Kopfgeldjäger darum, gefährliche Verbrecher zur Strecke zu bringen. In der Rolle von Anna Conda, John Sawyer oder Mow Man jagt ihr die Bosse von vier verschiedenen Gangs, die in einer Megacity ihr Unwesen treiben. Das geschieht in einer coolen Mischung aus Cyberpunk, Pixelgrafik, Synthwave-Sound und fordernden Schießereien.
Optisch ist Huntdown ein absolutes Fest für 2D-Liebhaber. Die Pixelgrafik strotzt vor herrlich ausstaffierten Hintergründen, fein animierten Figuren, wuchtigen Effekten und kräftigen Farben. Die Gebiete heben sich in ihrer Aufmachung wohltuend voneinander ab, sodass es ständig etwas Neues zu sehen gibt.
Zudem ist das Spiel enorm von Action- und Sci-Fi-Filmen der 1980er-Jahre inspiriert. Spielcharaktere, Gegner und Levels enthalten reihenweise Anspielungen auf „Blade Runner“, „RoboCop“, „Zurück in die Zukunft“ und weitere Klassiker. Passend unterlegt wird das mit einem lässigen Synthesizer-Soundtrack, der ebenfalls direkt aus den Achtzigern zu stammen scheint.
Die Jagd beginnt
Huntdown führt euch durch insgesamt vier Level, die jeweils von einer anderen Gang kontrolliert werden. In den heruntergekommenen Vororten erwarten euch die Punks „The Hoodlum Dolls“. Im Untergrund mit seinem U-Bahn-System trefft ihr auf die Eishockeyspieler „The Misconducts“, während die Rockerbande „The Heatseekers“ den Industriekomplex besetzt. Das Stadtzentrum am Ende ist wiederum in der Hand der Martial-Arts-Krieger „The No. 1 Suspects“.
Pro Gebiet erwarten euch fünf Stages. Darin müsst ihr zunächst die Handlanger der Gangbosse bekämpfen. Ihr lauft, rutscht und springt ganz klassisch von links nach rechts und ballert auf die bösen Jungs. Jeder der drei Charaktere greift auf eine individuelle Haupt- und Nebenwaffe zurück, beispielsweise die Kombination aus Pistole und Wurfmesser. Beide Varianten verfügen zwar über unbegrenzte Munition, sind aber nicht besonders durchschlagskräftig.
Deutlich mehr Power haben allerlei Schusswaffen und Sprengstoffe, die überall in der Stage verteilt liegen. Das Angebot reicht von Schrotflinte und Granate bis hin zu Bazooka und Geschützturm. Bei den flotten Schießereien fliegen buchstäblich die Fetzen, denn auch in Sachen Gewalt spart Huntdown nicht mit blutigen Details.
Aber planloses Ballern bringt euch nicht weiter. Denn auch die Gegner nutzen ein stattliches Waffenarsenal. Nach wenigen Treffern macht euer Kopfgeldjäger bereits den Abgang, daher ist geschicktes und schnelles Vorgehen entscheidend. Außerdem solltet ihr regelmäßig hinter herumstehenden Kisten in Deckung gehen oder an dunklen Stellen in den Hintergrund abtauchen, um dem feindlichen Beschuss zu entgehen. Jede Gangs konfrontiert euch mit anderen Feindtypen: Manche sind gepanzert, andere können fliegen und wieder andere greifen euch sogar mit Fahrzeugen an.
Boss-Time!
Die kurzen Stages sind allerdings nur ein Aufwärmprogramm für das Highlight des Spiels: die Endgegner. Am Ende jedes Abschnitts erwartet euch ein solcher Kampf in einem begrenzten Areal. Hier kommt es auf das Lernen von Bewegungsmustern und die richtigen Abläufe an, denn die einzelnen Bosse nutzen völlig unterschiedliche Waffen und Taktiken. Die Auseinandersetzungen konfrontieren euch außerdem mit unterschiedlichen Phasen und zusätzlichen Bedrohungen, darunter weitere Gegner oder Minen. Heilitems und Waffennachschub sind immer rar gesät, darum könnt ihr euch nur wenige Fehltritte leisten.
Somit gehört auch der eine oder andere Neustart zum Lernprozess. Während es in den normalen Abschnitten regelmäßige Checkpoints gibt, müsst ihr den Endkampf nach dem Ableben von vorne beginnen. Das liest sich jedoch schlimmer, als es tatsächlich ist, denn Huntdown bleibt jederzeit fair und motivierend. Ihr bekommt immer eine Rückmeldung über begangene Fehler, so dass ihr mit praktisch jedem Neustart dazulernt und besser werdet.
Für engagierte Spieler halten die insgesamt 20 Abschnitte drei zusätzliche Herausforderungen bereit. Zum einen geht es darum, sämtliche Standardgegner zu erwischen. Mitunter müsst ihr dafür besonders schnell sein oder eine besondere Stelle erreichen. Daneben befinden sich in jedem Bereich drei Koffer. Diese sind entweder versteckt oder im Besitz eines fliehenden Gegners, den ihr schnell erwischen müsst. Könner probieren zu guter Letzt, ohne einen Bildschirmtod durchs Level zu gelangen – inklusive des Bosskampfes, versteht sich.
Mit Leicht, Normal und Schwer stehen euch drei Schwierigkeitsgrade offen, zwischen denen ihr allerdings lediglich zum Beginn der Kampagne wählen könnt. Wer es sich zu leicht oder zu schwer gemacht hat, muss später leider einen neuen Spielstand beginnen. Absolut klasse ist dagegen der lokale Koop-Modus für zwei Spieler, dank dem ihr das komplette Abenteuer gemeinsam zocken könnt. Dabei darf euer Partner jederzeit ein- und aussteigen, und das sogar mitten in einer Stage.
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