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Test - Hungry Shark World : Verrückter als Sharknado? Das ist Ubisofts Überraschungs-Release!

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So mir nichts, dir nicht taucht in Ubisofts Programm ein Spiel auf, das simpler nicht sein könnte. Sei ein Hai, friss dich durch das Meer, stille deinen Hunger, erreiche hohe Punktzahlen. Klingt nach einem Spielprinzip aus der ersten Hälfte der 80er Jahre und Hungry Shark World versucht auch gar nicht erst, die Spieltiefe eines modernen Titels vorzutäuschen. Humor in Form lupenreinen Blödsinns hält die Hatz nach Highscores am Leben.

Mein Hai ist hellblau, schlank, pflegt einen Schnauzbart, trägt ein Hula-Kleidchen und ein Stirnband. Sein Leibgericht sind arglose Taucher in schicken (aber schwer verdaulichen) Neoprenanzügen, gleich gefolgt von ahnungslosen Pelikanen, die er mit einem Mordssprung über der Wasseroberfläche aus der Luft fischt. Im Notfall tun es auch ein paar Fische oder Krebse, die am liebsten in den Tiefen des Meers umher schwimmen. Tiefe des Meeres? Diese Angabe ist Interpretationssache. Die stets seitliche Ansicht der 3-D-Grafik füllt abhängig vom Level selten mehr als ein paar Bildschirmhöhen, aber wer will schon kleinlich sein.

Der Gute beherrscht nicht mehr als fressen, schwimmen und für kurze Zeit schneller schwimmen. Aber was soll so ein Hai auch sonst können? Stricken? Golf spielen? Es ist schon erstaunlich genug, dass er mit einem ordentlichen Stoß schwere Barrieren aufbricht, und ihm mehr beizubringen, wäre nur als verlorene Zeit zu betrachten. Denn die Lebenskraft des Raubfischs verrinnt in Sekundenschnelle. Bekommt er innerhalb einer gewissen Zeit nichts zwischen die gewaltigen Beißerchen, stirbt er den qualvollen Hungertod. Armer Hai!

Hungry Shark World - Launch Trailer
Mit Hungry Shark World bringt Ubisoft die erfolgreiche Mobile-Reihe nun auch auf PS4, Xbox One und Switch.

Mehr Meer

Mein wendiger Freund ist ein Feinschmecker. Abwechslung im Speiseplan ist zwar keine Pflicht, wird aber durch gehobene Punkteausbeute und erbeutete Goldmünzen quittiert, die wiederum allerhand Blödsinn für weitere Tauchgänge freischalten. Neue Kleidung, neue Behaarung, stärkere Bisskraft und zu guter Letzt weitere Artverwandte mit gehobenen Attributen spuckt das Startmenü nur dann aus, wenn etliche Lebewesen zwischen seinen Zahnreihen verenden, woraufhin die Lebenszeit im Idealfall auf Rekordhöhe ansteigt. Nun ja, eine Spielrunde hält kaum länger als ein paar Minuten an, denn abseits der automatisch schwindenden Lebenskraft nagen Giftmüll, Minen, Taucherklingen und die Bisse natürlicher Feinde an seiner Existenz.

Von Strategie zu sprechen, wäre eine arge Übertreibung, aber solchen Schadensquellen aus dem Weg zu gehen ergibt Sinn. Die leckersten Happen findet Herr Hai meist in unerforschten Gebieten, die in der Regel durch Blockaden versperrt sind. Die Vorgehensweise liegt somit auf der Hand: Fressen, forschen, fressen, sterben und von vorne beginnen, in der Hoffnung, beim nächsten Mal besser abzuschneiden. Ein paar Sekunden länger überleben macht viel aus. Vielleicht durch das Finden eines neuen Pfads oder durch die Talente eines noch größeren Hais.

Klingt furchtbar simpel. Ist es auch. Das Spielprinzip wäre auf einem Atari 2600 oder einem alten Game Boy genauso gut aufgehoben. Genau genommen, geht es ja um eine Umsetzung eines Tablet-Spiels, das ursprünglich auf Android - und iOS-Systemen erschien. Ob eine Konsolenadaption dringend nötig war, sei mal dahingestellt, aber für knapp 10 Euro bekommt man durchaus schlechteren Zeitvertreib geboten. Und weniger witzigen noch dazu.

Es mag makaber klingen, panisch schreiende Urlauber blutig zu beißen, aber die herrlich comictypischen Animationen und die hohe Spielgeschwindigkeit entlocken immer wieder ein Kichern und Glucksen. Gerät der Hai nach dem Ansammeln mehrerer Münzen in einen Goldrausch, mutiert er gar für kurze Zeit zur unaufhaltsamen Fressmaschine, deren Fressgelage auf verstörend befriedigende Weise die Zeit totschlägt. Nicht für lange Zeit, schon gar nicht, wenn man alleine vor der Konsole sitzt. Aber für einen kurzen Snack reicht das Freischalten neuer Level und Haie sowie das Ausschmücken selbiger durch etliche schwachsinnige Personalisierungsgegenstände allemal.

Halt mal mein Bier

Hungry Shark World mag die Spieltiefe einer Regenpfütze haben, aber genau das macht den Titel ungemein attraktiv, wenn Freunde dabei sind. Sie schauen euch über die Schulter und denken sich “das kann ich besser“, woraufhin die Hatz nach der besten Highscore Fahrt aufnimmt. Die Steuerung ist innerhalb von Sekunden erlernt, während der ein oder andere Lachanfall infolge einer Raubzugkombo Minuten anhalten kann. Genau der richtige Spielinhalt für einen Sommerabend in brütender Hitze.

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