Special - Eishockey : Kufen-Cracks in Videospielen

NHLPA Hockey 93 hingegen hatte keine NHL-Lizenz, dafür aber die NHLPA-Lizenz. Diesmal stimmten zwar die Spielernamen, jedoch nicht die der Teams. Aufgrund seiner Spieltiefe gehörte der Titel seinerzeit zu den wohl besten Cartridge-Spielen überhaupt. Parallel erschienen weitere Exoten anderer Studios, wie Mario Lemieux Hockey, Hit the Ice oder TV Sports Hockey für unterschiedliche Konsolen.

Legenden auf dem Eis

1993 holte EA Sports dann zum großen Schlag aus und schuf mit NHL '94 eine Sportspiellegende für Sega Genesis, Sega CD und PC (dort als NHL Hockey). Diesmal gab es sowohl originale Team- als auch Spielernamen dank der entsprechenden Lizenzen. Mark Lesser und sein Team bei EA Sports nahmen die beiden vorherigen Titel als Basis und erweiterten sie um zahlreiche Features der Sportart.

Es gab bereits vier Spielmodi, darunter Season und Playoffs. NHL '94 schlug ein wie eine Bombe und galt damals als das wohl beste Sportspiel überhaupt. Der Titel war so legendär, dass er in der NHL-Reihe gleich zweimal als Zugabe eingebaut wurde: in die PS2-Version von NHL 06 und zum 20. Geburtstag in NHL 14 als NHL-'94-Modus.

Die NHL-Reihe hatte ihren Siegeszug angetreten. Die Titel wurden sowohl technisch als auch spielerisch kontinuierlich weiterentwickelt, auch wenn einige Teile aufgrund unterschiedlicher Bugs qualitativ etwas abfielen. Zwar versuchte die Konkurrenz immer wieder Boden gutzumachen, aber Titel wie NHL All-Star Hockey, NHL FaceOff oder weitere Wayne-Gretzky-Ableger konnten nicht an der Krone von Electronic Arts' Vorzeigetitel kratzen.

Ein neuer Herausforderer

Doch im Jahr 2000 betrat ein neuer Konkurrent das Eis. Sega veröffentlichte NHL 2K für die Dreamcast, setzte ein Jahr aus und ließ NHL 2K2 folgen. Der Durchbruch kam allerdings erst mit NHL 2K3 für Xbox, PS2 und GameCube als erstes Spiel der Reihe mit einem Franchise-Modus und Online-Spiel. Nun entbrannte ein Zweikampf, der stark an den zwischen Konamis PES und EAs FIFA erinnert.

Zwar versuchten immer mal wieder Konkurrenten, im Revier der beiden Großen zu wildern, aber relativ erfolglos. Midway konnte Achtungserfolge mit der Arcade-Reihe NHL Hitz sammeln. Microsoft versuchte sich 2004 an NHL Rivals, das allerdings relativ kläglich scheiterte. Die Gretzky-Reihe wurde noch bis 2006 fortgesetzt, konnte sich gegen die beiden Großen aber nicht durchsetzen. Ein gänzlich anderes Genre bediente der NHL: Eastside Hockey Manager von Sports Interactive (bekannt durch den mittlerweile famosen Fußballmanager). Nach nur zwei Teilen verschwand jener allerdings recht schnell in der Versenkung. Eishockey ist halt eher ein Aktionssport für die Spieler als ein Manager-Sport.

Das Duell der beiden Großen

Der Zweikampf zwischen 2K Sports und EA Sports nahm indes Fahrt auf. Beide Firmen arbeiteten nahezu kontinuierlich an neuen Features, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. NHL 2K7 war das erste Eishockey-Spiel für die Xbox 360, EA zog erst im Folgejahr nach und trat spielerisch ein wenig auf der Stelle. Die 2K-Reihe wurde immer renommierter und galt bei vielen Fans als die bessere Simulation, während EA immer wieder Probleme hatte: mit Bugs, mit Standardtoren aus bestimmten Positionen, mit überstarken Checks oder One-Timern.