Preview - Halo Wars 2 : Strategie für alle
- PC
- One
In kaum einem Videospielgenre sind die Einstiegshürden so hoch wie bei der Echtzeitstrategie. Man muss nicht unbedingt einem StarCraft-Profi zuschauen, um die Komplexität des Genres zu begreifen. Mit Halo Wars 2 erschafft die Entwicklerkoalition von 343 Industries und Creative Assembly daher ein bewusst einsteigerfreundliches Spiel, das aber auch RTS-Veteranen nicht langweilen soll.
„Halo Wars 2 ist ein Spiel für jedermann“, verkündet der Abgesandte von 343 Industries daher direkt zu Beginn der Präsentation. Gerade Konsolenspieler sind mit Echtzeitstrategie nicht sonderlich vertraut, daher ist es sicherlich nicht der schlechteste Schachzug, eine beliebte Marke behutsam an potenzielle RTS-Neulinge heranzuführen. Da Halo Wars 2 auch für den PC erscheinen wird – dank Play Anywhere könnt ihr zwischen beiden Plattformen hin- und herspringen – muss der Titel allerdings auch versierten Spielern etwas bieten.
Neben den bekannten Modi wie Kampagne und Skirmish versprechen die Entwickler mit dem Modus „Blitz“ einen „völlig neuen Weg, ein RTS zu spielen“. Wir sind gespannt. Die auf der E3 gezeigten Szenen setzen gleich zu Beginn der etwa zehn- bis zwölfstündigen Kampagne ein. Der Brute-Häuptling Atriox hat sich auf der aus Halo 3 bekannten Ark niedergelassen und mehrere Spartans getötet. Im Orbit der Vorväterinstallation treibt indes das für verschollen gehaltene UNSC-Schiff Spirit of Fire, dessen Crew gerade aus einem jahrelange Kälteschlaf erwacht ist. Unter der Leitung von Kapitän James Cutter wird die Mannschaft auf die Ark gesandt, um Atriox in seine Schranken zu weisen.
Eher bunt als brutal
Zunächst stellen sich uns nur ein paar Fußtruppen in den Weg, die schnell zur Seite geräumt sind. Infanterie und Scorpion-Panzer haben keine Probleme, sich durch das Terrain zu kämpfen. Das ändert sich, als wir auf ein paar schwer gepanzerte Jäger stoßen, deren mächtige Plasmawaffen eine echte Gefahr für unsere Fahrzeuge darstellen. Die Einheiten werden daher neu gruppiert. Während mit Flammenwerfern bewaffnete Soldaten den Jägern einheizen, bleiben die Panzer im Hintergrund. Zu wertvoll sind sie für den späteren Verlauf des Levels.
Sobald Laser-Strahlen, Kugeln und Raketen durch die Gegend fliegen, merkt man, dass Halo Wars 2 auf eine gute Darstellung der Action wert legt. Explosionen und Schäden werden dementsprechend detailliert dargestellt. Wer mit dem typisch bunten Halo-Stil bisher auf Kriegsfuß stand, wird sich vermutlich auch hier die Augen auswaschen wollen.
Drop the Base
Nach ein paar weitere Scharmützeln gelingt es uns, eine kleine Basis der gegnerischen Fraktion „Banished“ einzunehmen und dort einen Posten zu errichten. Wir rufen uns ein Kommandocenter und eine Kampfstation aus dem All herbei. Zudem bauen wir Baracken, die neue Einheiten produzieren können und beim Ausbau verschiedene Aufwertungen unserer Truppen erlauben.
Derart aufgerüstet sind wir bereit, die Hauptbasis des Feindes anzugreifen. Erst hier kommt zum ersten Mal richtiges Mikromanagement zum Einsatz. Trotz heftiger Gegenwehr legen wir das Hauptquartier der Banished in Schutt und Asche und beenden diese erste Mission mit einem souveränen Sieg. Halo Wars 2 gibt sich sichtlich Mühe, alle Elemente behutsam zu integrieren, um Neulingen gleich ein gutes Gefühl zu vermitteln. Für Profis müssen – und werden – die Anforderungen danach anziehen.
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