Preview - Halo: Reach : Frühlingsputz im Hause Master Chief
- X360
Das endgültig finale Halo? Mit Halo: Reach schiebt Microsoft eine weitere Episode der Trilogie nach, nachdem Halo 3 ODST auf gemischte Gefühle bei den Master-Chief-Jüngern stieß. Wie immer ist das Entwicklerteam Bungie ziemlich knauserig, was tatsächlich spielbares Material zu ihrer Vorzeigeballerei angeht - wir durften nun einige Wochen vor dem Start der Open-Beta-Phase jedoch den Mehrspielermodus von Halo: Reach Probe spielen.
Was ist bloß mit dem Master Chief los? Schwächelt der einstige Vorzeige-Blockbuster-Held auf seine alten Tage hin? Eigentlich hätte Halo mit dem dritten Teil abgeschlossen sein sollen, doch Entwickler Bungie, der sich mittlerweile von Microsoft etwas distanziert hat, produziert munter weiter exklusive Halo-Titel für die Xbox 360: Nach Halo 3 folgte der ODST-Ableger, der zwar in der Fachpresse hohe Wertungen einheimste und mit einem Horde-Mehrspielermodus neue Wege gehen wollte, aber in der Fan-Gemeinde längst nicht so euphorisch gefeiert wurde wie noch die ersten beiden Episoden. Zugleich wurde bekannt, dass der lang geplante Kinofilm rund um den Master Chief erst mal auf Eis gelegt wurde. Und schon zuvor sorgte das Strategiespiel Halo Wars ebenfalls nicht gerade für derart viel Aufmerksamkeit, wie sich das Microsoft wohl gewünscht hatte.
Halo Reloaded?
Also: Tief durchatmen ... und neu starten? So recht mag man es nicht glauben, denn Halo: Reach scheint ebenfalls eher eine Zusatzepisode als ein komplett neues Spiel zu werden. Dieser Eindruck kommt nicht von ungefähr, sondern entsteht vor allem aufgrund von zwei Aspekten. Erstens wegen der Geschichte des neuen Spiels: Halo: Reach führt das Epos der Ringkriege (nein, nein, nicht die Hobbit-Kamellen, sondern die Ring-Planetensaga) keineswegs weiter, sondern wirft einen Blick in die Vergangenheit. Ihr erlebt im Einzelspielermodus also eine Handlung, die vor dem ersten Halo angesiedelt ist. Das Geschehen spielt sich auf dem Planeten Reach ab. Dort kämpfen die Menschen verzweifelt gegen die Covenants. Kein Wunder, dass der Planet hart umkämpft ist, denn dort wird eine Wunderwaffe entwickelt: der Master Chief!
Ihr schlüpft in die Rolle eines Spartanerkriegers, der in einem Squad-Team mit aller Macht - sprich: Waffengewalt und Kampfgeschick - dafür sorgen soll, dass der Master Chief aus dem Ei beziehungsweise aus der Hightech-Brutstätte schlüpfen wird. Bungie will diese Rückkehr zu den Wurzeln nutzen, um unter anderem größere Schlachten, mehr Team-Taktiken, mehr Freiheiten für den Spieler und überarbeitete Gegner ins Halo-Universum einzuführen. Des Weiteren soll die generelle Stimmung im Spiel weit düsterer sein als noch in den früheren Episoden - Halo 3 ODST lässt grüßen. Also doch etwas Frühlingsputz, auch wenn uns wohl keine Fortsetzung und kein Neubeginn der Serie, sondern eine Rückkehr zu den Wurzeln mit einer kräftigen Brise frischen Windes bevorsteht.
"Hässliches" Entlein
Zweiter Grund für den zuvor genannten Eindruck ist der Mehrspielermodus. Am 3. Mai 2010 geht es los - dann startet die Mehrspieler-Betaphase, an der alle Xbox-360-Spieler mit einem Xbox-Live-Zugang teilnehmen dürfen. Besser gesagt sind auf jeden Fall diejenigen Käufer dabei, die Halo 3 ODST in ihrem Spieleregal stehen haben. Wir durften bei Microsoft die Beta schon etwas früher antesten. Und um es gleich vorweg zu sagen: Technisch hinterließ das Geschehen einen enttäuschenden Eindruck.
Von der einst seitens Microsoft angedeuteten kräftigen Überarbeitung der Grafik ist nicht viel zu sehen. Die Multiplayer-Spielareale sollen auch im Einzelspielermodus vorkommen und sind zwar schön groß, aber nicht gerade schön gestaltet. Der Halo-Look mit seiner wuchtigen Blockarchitektur und den wenigen Umgebungsdetails flimmert ebenfalls in der neuen Episode über euren Bildschirm, was recht altbacken wirkt. Die Grafiker haben immerhin nicht einfach den alten Editor angeworfen, sondern sich hingesetzt und die Texturen massiv überarbeitet. Die Texturen liegen also deutlich über dem Niveau der Tapeten in den bisherigen Halo-Spielen.
Kommentarezum Artikel