Test - Halo 3: ODST : Ohne Master Chief – trotzdem ein Hit
- X360
Das hängt auch damit zusammen, dass Spezialbedingungen das Spielgeschehen immer wieder ändern. Anfangs etwa sind die Wellen so eingestellt, dass die Feinde eher defensiv vorgehen. Später setzen sie zum Beispiel übereifrig Granaten ein, ein andermal lädt sich eure Schildenergie nur im Nahkampf auf oder vom Gegner fallen gelassene Wummen besitzen nur noch halb so viel Munition. Dazu kommt ein motivierendes Bonuspunkte- beziehungsweise Highscore-System. Auch dass alle Spieler sich einen Lebenspool teilen und erst in Bonusrunden für Lebensnachschub gesorgt wird, trägt zur Spannung bei. Insgesamt ist Bungie mit dem Feuergefechtmodus ein echtes Sahnestück gelungen.
Was ist das? In der Verpackung von Halo 3: ODST schlummert ja noch eine weitere Disc. Richtig gesehen. Diese Bonusscheibe dürfte ebenfalls für unzählige weitere Spielstunden Mehrspielerspaß sorgen. Bungie hat sich nicht lumpen lassen und den vorhin angesprochenen Duellmodus draufgepackt. Genauer gesagt ist der komplette Mehrspieler-Duellbereich aus Halo 3 enthalten - inklusive aller bislang erschienenen Map-Packs. Großzügig!
Da dieser Modus auch heute noch zu den beliebtesten im X360-Shooterbereich gehört, habt ihr keine Probleme, jederzeit Mitspieler zu finden. Der Mehrspielermodus ist nach wie vor ein echter Hit und bietet darüber hinaus komfortable Community-Features, wie etwa das Hochladen von Fotos auf eine Profil-Webseite oder Match-Mitschnitte in Videoform zum Tauschen mit anderen Usern.
Add-on mit veralteter Grafik
Neues sucht man in diesem Mehrspielermodus jedoch mit der Lupe, sieht man mal von drei neuen Karten ab. Außerdem ist es etwas umständlich, dass ihr jedes Mal die Bonus-Disc einlegen müsst. Auf der anderen Scheibe findet ihr übrigens noch den Zugang für die Beta von Halo: Reach, die für das Jahr 2010 geplant ist.
ODST ist im Grunde ein gut gemachtes Add-on zu Halo 3. Das fällt jedoch bei der Präsentation negativ ins Gewicht. Die Grafik kommt zwar etwas atmosphärischer und düsterer daher, die veraltete Optik mit den schwachen Texturen, der niedrigen Auflösung und der herrschenden Detailarmut ist jedoch an allen Ecken offensichtlich. Es wird dringend Zeit für eine komplett neue Engine!
Das Grafikdesign der Halo-Spiele schmeckt überdies nicht allen Spielern. Auch in Halo 3: ODST wimmelt es von seltsam lilafarbenen Zwergen-Aliens, blauen Gorilla-Titanen und sehnigen Sniper-Chamäleons. Da hilft es nur wenig, dass der neue Sichtmodus das Szenario mit einem atmosphärischen Grieselfilter versieht und Umgebungselemente hübsch mit einer gelben Linie umrandet.
Der Sound dagegen begeistert mit seiner genialen Musikuntermalung und der herausragenden Surround-Abmischung. Abzüge gibt es jedoch für die katastrophale deutsche Sprachausgabe, die weit schlechter ist als in früheren Teilen. Des Weiteren nerven mitunter ewig lange Ladepausen, falls ihr das Spiel nicht auf der Festplatte installiert und der Titel seine Daten noch nicht im Cache abgelegt hat.
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