Preview - Gwent: The Witcher Card Game : Mehr als nur eine Auskopplung
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CD Projekt RED hätte es sich bei der immensen Nachfrage der Fans einfach machen können. Das Gwent-Kartenspiel auskoppeln, auf den Markt werfen und fertig. Doch wir reden hier von CD Projekt RED, den Entwicklern, die seit Jahren für ihren Fan-Service bekannt sind und mit The Witcher 3 ein absolutes Rollenspielmeisterwerk mit viel Herzblut veröffentlicht haben. Dementsprechend erwarten euch in Gwent: The Witcher Card Game einige faustdicke Überraschungen - und das bei einem Free-to-play-Titel.
Gwent ist sicherlich keine Raketentechnik. Das ist offensichtlich, sieht man sich das Kartenspiel an, das im Grunde vor allem ein netter, aber auch leicht süchtig machender Zeitvertreib in der Welt von The Witcher 3 war. Drei Runden, zehn Karten mit unterschiedlichen Eigenschaften, ein Schlachtfeld und ein wenig taktieren, schon hatte man eine Runde Gwent relativ problemlos gewonnen. Spaß gemacht hat es trotzdem, sowohl das Sammeln als auch die Turniere im Hauptspiel.
Prinzipiell wäre es wohl kein Problem gewesen, das Kartenspiel einfach auszukoppeln und lediglich ein wenig aufzubrezeln, um es an den Mann zu bringen. Doch CD Projekt RED investiert deutlich mehr Energie in den Ableger. Gwent: The Witcher Card Game ist als Free-to-play-Spiel konzipiert, das durch In-Game-Käufe Geld einbringen soll. Es gibt natürlich einen Online-Multiplayer-Modus, in dem ihr gegen andere Spieler antretet und euch durch Ranglisten arbeitet. So weit also kein großer Unterschied zu ähnlichen Titeln wie Hearthstone.
Multiplayer-Modus und Solokampagne
CDP spendiert dem Spiel aber auch einen Singleplayer-Modus, und der hat es in sich. Neben einem Scharmützelmodus, in dem ihr einzelne Partien gegen die KI spielen könnt, wird es auch einen Kampagnenmodus geben. Der soll nicht nur aus einer Aneinanderreihung von Partien bestehen, sondern komplette Handlungsstränge für die fünf Fraktionen liefern. Ihr übernehmt dabei die Rolle verschiedener Charaktere aus dem Witcher-Universum und erlebt pro Fraktion eine Kampagne von jeweils rund zehn Stunden Dauer.
Die Geschichten um die fünf bekannten Fraktionen Nilfgaard, Skellige, Monster, Scoia'tael und Nördliche Königreiche beinhalten verzweigte Erzählungen, Entscheidungen und selbst Zwischensequenzen im Storybook-Stil, in denen ihr Dialoge mit Auswahlmöglichkeiten vor euch habt. Augenscheinlich werden dazu nicht schnell Storys auf den Bierdeckel gekritzelt, sondern man geht in die Vollen. Immerhin arbeiten der Lead Quest Designer von The Witcher 3 wie auch die Schöpferin der legendären Questreihe um den Blutigen Baron an der Story. Das klingt extrem vielversprechend.
Es gibt sogar eine offene, übergeordnete Spielweltebene, auf der ihr aus der Top-down-Perspektive euren Anführer steuert. Dort gibt es viel zu entdecken, denn CDP garniert diese Spielwelt mit Quests, Events, Schätzen und Geheimnissen. Zudem soll es basierend auf euren Entscheidungen sogar Veränderungen geben. Die Witcher-Entwickler können offenbar gar nicht anders, als Spiele mit Geschichten zu kreieren. Man darf sehr gespannt sein, wie das alles am Ende abläuft.
Von Grund auf überarbeitet
CD Projekt RED hat sich aber auch das Kartenspiel selbst nochmals intensiv vorgeknöpft und von Grund auf umgebaut. Es wurde künstlerisch mächtig überarbeitet, sowohl was das Design der Karten als auch der Spielfläche angeht. Es gibt unzählige neue Karten mit neuen Eigenschaften, hübsche Animationen und Effekte bei besonderen Karten. Selbst an Dialogen und Sprachausgabe wird offenbar nicht gespart. Auch die Balance wird natürlich komplett überarbeitet, gab es doch beim Witcher-Gwent einige fast unbesiegbare Kombinationen.
Das Multiplayer-Balancing wird natürlich zu einer Herausforderung. Zu Gwent: The Witcher Card Game wird es im September 2016 eine Closed Beta für PC und Xbox One geben, für die ihr euch unter www.playgwent.com/de bereits anmelden könnt. Die Beta soll zu einem späteren Zeitpunkt auf die PS4 erweitert werden. Die Möglichkeit des Cross-Plays zwischen PC und Xbox One könnte ein Grund für die Plattformauswahl der Beta sein. Auch nach dem Release ist mit weiteren Inhalten zu rechnen. Schon jetzt ist die Rede von neuen Karten, Abenteuern und Spielmodi.
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