Preview - GRID : Rennaction statt Rennsimulation
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Erinnert sich noch jemand an Race Driver: GRID, das actionreiche Rennspektakel aus dem Hause Codemasters? Statt einer schnöden Motorsportsimulation standen riskante Überholmanöver und ein direktes Fahrverhalten im Vordergrund. Nach Teil 3 aus dem Jahr 2014 war allerdings Schluss – bis jetzt. GRID ist zurück und will an alte Erfolge anknüpfen.
Wenn man Christopher Smith, den Game Director von GRID, fragt, für wen der neueste Spross der Reihe geeignet ist, dann antwortet er: ″Für Sim-Freunde, die Spaß haben wollen″. Im Gegensatz zu Gran Turismo oder Forza Motorsport steht in GRID keine authentische Abbildung des Renngeschehens im Vordergrund. Vielmehr geht es um das Unvorhersehbare auf der Strecke. Hier soll um jede Position gekämpft werden. Und wo gehobelt wird, fallen bekanntlich Spähne.
Wenn ihr über die Pisten braust, dann reiht sich das Fahrerfeld keinesfalls brav entlang der Ideallinie ein. In GRID soll es keine Fahrzeugparade geben, vielmehr suchen die KI-Fahrer nach Lücken, um zu überholen und Platzierungen gutzumachen. Laut Christopher Smith sollen eure Gegner aber auch mal einen schlechten Tag haben, was langsamere Rundenzeiten oder Fahrfehler bedeuten kann. Andererseits soll es mitten in einer Meisterschaft vorkommen können, dass Fahrer, die vorher auf den hinteren Plätzen herumdümpelten, plötzlich über sich hinauswachsen und bei einem Rennen deutlich besser abschneiden.
Es wird gedrückt und geschoben
Setzt ihr euch hinters Steuer eines Autos aus den sechs unterschiedlichen Rennserien, merkt ihr schnell, dass es auf der Strecke sehr lebendig zugeht. Insgesamt soll es laut Smith 400 unterschiedliche KI-Typen in GRID geben, um sicherzustellen, dass auf der Piste keine Langeweile entsteht. Es wird stets gedrängelt und um jeden Millimeter Asphalt gekämpft. Da macht es mitunter sogar Spaß, nicht um den ersten Platz zu fahren, sondern einen möglichst spannenden Wettkampf zu erleben. Natürlich wird GRID auch einen Multiplayer-Modus bieten, allerdings gab es dazu noch keine konkreten Informationen.
Zusammen mit der eingängigen Steuerung entsteht eine andere Art von Fahrvergnügen: Während Gran Turismo versucht, die Realität möglichst genau abzubilden und Forza Horizon die Liebe zum Traumauto zelebriert, steht bei GRID die Action im Mittelpunkt. Zwar lassen sich Fahrhilfen wie Traktionskontrolle, Bremshilfe und ABS in verschiedenen Stufen einstellen, im Vergleich zur Konkurrenz sind diese Optionen jedoch limitiert.
Auf der Strecke soll nichts nach Skript ablaufen, stattdessen greifen andere Systeme: Wenn ihr euch zum Beispiel mit einem anderen Fahrer im Clinch befindet, kann eine Rivalität entstehen. Dieser Fahrer nimmt euch dann besonders aufs Korn: Selbst wenn ihr mehrere Plätze gutmacht, kann es vorkommen, dass er weiterhin an eurem Heck klebt und nur darauf wartet, euch eins auszuwischen. Insgesamt könnt ihr bis zu fünf Rivalen pro Rennen ansammeln, allerdings bleibt dieser Status nur für den jeweiligen Wettkampf aktiv.
Karriere mit Freiheiten
Das Herzstück von GRID ist der Karrieremodus mit insgesamt 104 verschiedenen Events, die in mehrere Rennserien unterteilt sind. Ihr müsst aber nur sieben der insgesamt 13 Events pro Serie erfolgreich absolvieren, um am Ende den jeweiligen Showdown freizuschalten. Mit den verdienten Preisgeldern aus den abgeschlossenen Events kauft ihr neue Fahrzeuge, mit denen ihr an weiteren Serien teilnehmen könnt.
Außerdem dürft ihr Teamkollegen einstellen, die unterschiedliche fahrerische Qualitäten besitzen. Eurem Kameraden dürft ihr während eines Rennens Befehle erteilen, beispielsweise euch den Rücken freizuhalten oder einen anderen Fahrer zu überholen. Ob der Kollege eure Forderungen tatsächlich umsetzt, hängt davon ab, wie loyal er eingestellt ist.
Die Präsentation der Karriere gerät schlicht. Ihr klappert nach und nach verschiedene Rennserien ab, die sich über Strecken auf der ganzen Welt verteilen. Wer mit den Vorgängern vertraut ist, wird bekannte Kurse wie die Stadtstrecke in San Francisco sofort wiedererkennen. Für Abwechslung sollen zwölf Pisten sorgen, die in insgesamt 92 Layouts daherkommen. So brettert ihr am Fuße des Mizu Mountains entlang oder heizt über die traditionelle Rennstrecke von Silverstone. Schön ist, dass ihr vor dem eigentlichen Rennen eine Qualifikationsrunde einschieben dürft, um eure Startposition zu verbessern.
Grafisch hinterlässt GRID bisher einen zweckmäßigen Eindruck. Die Fahrzeuge können sich noch sehen lassen, auch wenn andere Titel im Genre die Boliden deutlich detaillierter ausarbeiten. Doch gerade abseits der Rennpiste wirkt Codemasters neuer Serienteil noch ziemlich dröge. Zwar gibt es durchaus schöne Ausnahmen, darunter das nächtliche Havanna, insgesamt lässt die Qualität allerdings zu wünschen übrig. Hoffentlich gelingt es, bis zum Release in diesem Bereich noch nachzubessern.
Auf dem Vorschau-Event versicherte uns Christopher Smith, dass sämtliche neuen Strecken nach der Veröffentlichung kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Lediglich weitere Fahrzeuge oder neue Lackierungen sollen euren Geldbeutel belasten. Ein Season Pass wird für GRID ebenfalls erhältlich sein. Offen bleibt die Frage, ob die neuen Sportwagen deutlich besser sein werden als der Fuhrpark, der im Basisspiel zur Verfügung steht.
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