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Special - Ein Schritt zu weit? : Wie GTA V Gemüter erhitzt

  • PS3
  • X360
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Kaum ist GTA V auf dem Markt, erhitzt es die Gemüter und führt zu lautstarken Diskussionen, Aufregung und Protest. Der Grund: natürlich Trevor, der gewalttätige Trailer-Trash aus der Wüste. Oder genauer gesagt, eine Szene mit ihm, die bei einigen Menschen für Aufregung sorgt und Unbehagen auslöst. Pure Gewaltverherrlichung oder ungewöhnlicher Denkanstoß? Ein paar Gedanken mit leichtem Spoiler einer Szene.

GTA V geht durch die Medien - meist aufgrund neuer Rekorde hinsichtlich Umsatz und Verkaufszahlen, in den letzten Tagen jedoch auch wegen einer Szene im Spiel. In der muss Trevor, ohnehin kein zartbesaiteter Mensch, auf Befehl eines Regierungsagenten einen vermeintlichen Terroristen foltern. Der Knackpunkt dabei: Der Spieler kann diese Szene nicht umgehen, weil es sonst nicht weitergeht. Und er muss sogar eine der vier Foltermethoden selbst auswählen und mehrfach anwenden, während der arme Kerl sich kreischend im Stuhl windet.

Harter Tobak, den wohl keiner in der Form erwartet hätte. Harter Tobak selbst unter der Prämisse, dass wir im Verlauf des Spiels bis zu dieser Stelle bereits Dutzende Polygonmenschen ins Jenseits geschickt haben und – gebt es zu – nicht wenige davon aus reinem Vergnügen, ohne darüber nachzudenken. Und ohne dass wir es tun mussten. Was macht diese Folterszene so anders?

Sicherlich gibt es reichlich Spieler, denen diese Szene komplett am Allerwertesten vorbeigegangen ist oder die sich vielleicht noch mit einem „Geiler Scheiß“ darüber amüsiert haben. Mir ging es nicht so. Mir kam eher der Gedanke „Nein, Mann, ich will das nicht“ und als ich feststellte, dass die Tortur mehrere Runden dauern sollte, war ich kurz davor, die Konsole auszumachen. Konnte ich natürlich nicht, ich musste ja den Test schreiben und daher tief ins Spiel eintauchen. Auf jeden Fall kratzte die Szene kräftig an meinen Nerven.

Zum einen, weil sie mich zu etwas zwang, was gänzlich gegen meine Natur ist. Weil die Szene mich damit quälte, es wiederholen zu müssen und mir die Werkzeuge aussuchen zu müssen. Und weil sie – ganz nebenher – auch recht billig inszeniert war. Zum anderen, weil die Szene für mich ein neues Erlebnis war, eine Provokation, eine Ohrfeige, mit der ich nicht gerechnet hatte. „So, du hattest Spaß dran, Leute zu töten? Friendly violent fun? Dann nimm das!“ Da war es nur ein geringer Trost, dass Trevor für ein versöhnliches Ende sorgt, indem er den armen Kerl zum Flughafen fährt. Die Szene hat zumindest etwas geschafft, was bei Videospielen nur selten passiert: Sie hat mich emotional stark berührt und zum Nachdenken angeregt.

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