Preview - Gotham Knights : Das Batman-Spiel ohne Batman
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Batman ist tot! Das muss man erstmal sacken lassen. Doch der Kampf gegen das Verbrechen in Gotham City geht trotzdem weiter. Red Hood, Robin, Nightwing und Batgirl übernehmen die Verantwortung und versuchen gleichzeitig, den Tod des dunklen Ritters aufzuklären. Damit durften wir im Rahmen einer Demo bereits anfangen ...
Es herrscht absolute Partystimmung in Gotham Citys Unterwelt, denn endlich ist die lästige Fledermaus Geschichte! Damit die Metropole nicht komplett im Chaos versinkt, treten vier Helden mit unterschiedlichen Fähigkeiten in Batmans große Fußstapfen: Red Hood vertraut auf brutale Gewalt und Schusswaffen, Nightwing setzt akrobatische Combos ein, Batgirl verfügt über ein hohes Tempo und Robin ist ein Stealth-Experte.
Wir starten mit dem bulligen Red Hood in eine frühe Mission des Spiels. In der Universität von Gotham City sollen wir den Tod eines Wissenschaftlers untersuchen, der mit Batman in Verbindung stand. Das Hineinkommen ist ein Kinderspiel: Wir turnen flink über die Dächer und setzen den Greifhaken ein, um durch ein offenes Fenster ins Gebäude einzusteigen. Die anschließende Detektivarbeit bleibt überschaubar: Mit einer speziellen Scan-Sicht decken wir einige Hinweise auf, verbinden sie miteinander und öffnen damit eine Geheimtür. Kurze Zeit später haben wir eine Festplatte im Gepäck und machen uns auf den Rückweg.
Dunkel, dunkler, Gotham City
Hier warten die ersten bösen Jungs auf eine Abreibung. Als Kenner der Arkham-Spiele glauben wir zu wissen, was jetzt kommt: Mit einer unfassbar eleganten Verbindung aus Angriffen und Konter-Manövern nehmen wir alles und jeden locker auseinander. Tja, falsch gedacht. Denn so geschmeidig wie Batman geht Red Hood nicht zur Sache. Statt praktisch alles abzuwehren, bewegen wir uns auf Knopfdruck eher vom Gegner weg und setzen anschließend mit saftigen Schlägen und Tritten nach. Zwar kriegen wir das Pack samt hünenhaftem Mini-Boss ohne größere Probleme klein. Richtig flüssig und griffig fühlen sich die ersten Kloppereien aber nicht an, weil vor allem das Ausweichen unsauber wirkt.
Schick aussehen tut die Action dank vieler verschiedener und detaillierter Animationen aber allemal. Optisch setzt Gotham Knights den aus der Arkham-Serie bekannten Kurs konsequent fort. Und das heißt: Es wird niemals Tag in Gotham City. Aber genau darin liegt die große Stärke. Denn in der ewigen Nacht sorgen Glühbirnen, Neonreklamen, Laternen oder Feuer für ein fein abgestimmtes Wechselspiel aus Licht und Schatten, das perfekte Batman-Stimmung garantiert. Hinzu kommen reichlich schicke Reflexionen und Glanzeffekte. Besonders das verregnete Stadtgebiet liefert dank vieler Pfützen sowie feuchter Mauern massenhaft Hingucker. Und da wir lediglich eine Streaming-Demo spielen, dürfte das fertige Spiel noch eine Ecke besser aussehen.
Nach einer kurzen Fahrt mit dem herbeigerufenen Batcycle gelangen wir in die Zentrale der Heldentruppe, einen alten Glockenturm. Hier werfen wir einen kurzen Blick auf die Fähigkeiten von Red Hood, die mit mehr Schaden oder besserer Verteidigung nicht sonderlich spektakulär erscheinen. Dass die Upgrades trotzdem einen großen Einfluss auf das Spielgeschehen haben, werden wir später noch erfahren.
Aufs Maul kriegen
Wenige Sekunden später folgt der Wechsel zu Batgirl und damit eine neue Mission, die das Entwicklerteam für uns vorbereitet hat. Es geht in ein Gefängnis, das unter der Kontrolle der Joker-Geliebten Harley Quinn steht. Um zu ihr zu gelangen und weitere Informationen zu erhalten, prügeln wir uns durch mehrere Korridore und Zellenblöcke.
Obwohl sie recht zierlich wirkt, teilt Batgirl ähnlich gut aus wie ihr Kollege mit der roten Maske. Ihr Stil ist von Geschwindigkeit und technischen Hilfsmitteln bestimmt: Wir wirbeln zwischen den anrückenden Knastbrüdern hin und her, werfen Batarangs und rufen eine Drohne herbei, die automatisch auf einzelne Gegner feuert. Natürlich geben die Kontra, unter anderem mit Baseballschlägern und Molotow-Cocktails.
Ein punktgenaues Ausweichen und Angreifen fällt dabei weiterhin schwer. Mal verfehlt der letzte Schlag einer Combo den gewünschten Gegner, mal kassiert Batgirl einen Treffer aus dem toten Winkel, weil wir verspätet zur Seite hüpfen. Die Anzeige für einen Angriff und unser Knopfdruck wollen nicht recht zusammenpassen. Schieben wir das mal auf die Eingabeverzögerung, die der Stream mit sich bringt ...
Zu guter Letzt probieren wir Nightwing aus, mit dem uns die Entwickler auf eine Nebenmission schicken. Nach einem kurzen Kampf auf einer Straßenkreuzung wollen wir mit Greifhaken und Gleitflug einen Ausflug über die Dächer Gothams starten, kommen aber schnell aus dem Demo-Gebiet heraus. Somit lässt sich nicht sagen, was und wie viel es innerhalb der offenen Stadt zu tun geben wird. Weil zudem die Spielzeit begrenzt ist, wenden wir uns lieber der eigentlichen Mission zu, die Nightwing ins Krankenhaus von Gotham City führt.
Training ist alles
Hier würde sich die ruhige Gangart anbieten, denn viele Kriminelle stehen an Ecken oder drehen uns den Rücken zu. Wir verzichten dennoch auf leise Takedowns und gehen in die Offensive. Denn spielerisch macht Nightwing bisher am meisten Laune: Er ist stark, sehr beweglich und nutzt als spezielle Fähigkeit elektrisch aufgeladene Projektile und Schläge. Mit denen legen wir gleich mehrere Feinde kurzzeitig lahm, um sie problemlos weichklopfen zu können. Jetzt fühlen sich die Kämpfe richtig gut an, weil Nightwing nicht nur effektiv zu Werke geht, sondern auch stilvoll austeilt und ausweicht.
Das liegt an einigen Upgrades, die dank eines fortgeschrittenen Spielstands freigeschaltet sind. Gerade das perfekte Ausweichen hilft enorm: Damit wird der Gegner im Blick behalten und gleichzeitig anfällig für einen direkten Gegenangriff. Und der haut mächtig rein, weil unter anderem Nightwings Kraft und Reichweite ausgebaut wurden. Dieses Wissen macht uns zuversichtlich, die anderen Helden ähnlich gut entwickeln zu können.
Bis zur Vollversion bleiben aber noch genug Fragen offen. Wie abwechslungsreich werden Missionen und Aktivitäten ausfallen? Darf jederzeit zwischen den Helden gewechselt werden? Wie läuft der Multiplayer-Modus ab? Und die vielleicht wichtigste Frage am Schluss: Funktioniert ein Batman-Spiel tatsächlich ganz ohne Batman?
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