Special - Gaming-Tastaturen im Vergleichstest 02/11 : Lords of the Boards
Die Preisbewusste: Logitech G110
Eine weitere Preisetage tiefer wartet dieser Schreibdiener. Optisch ähnelt er stark einer G19 oder G510 ohne Display, wohl aber mit einem fast identischen Layout und Design. Zwölf Zusatztasten ragen auf der linken Seite in Viererblocks heraus, wieder für bis zu 36 Makros und andere Befehle, die ihr mit den drei Shift-Tasten auf verschiedenen Ebenen hinterlegen könnt. Rechts neben diesen G-Tasten sitzen die üblichen Multimediatasten, gefolgt von einem vollwertigen Nummernblock. Als besonderes Feature dürft ihr On-the-fly-Makros direkt im Spiel aufnehmen und verwenden.
Anschlusstechnisch vereint die G110 ihre beide größeren Schwestern. Neben den Audioanschlüssen für euer Headset ragt auf der Hinterseite noch ein USB-2.0-Anschluss heraus, wodurch die günstigere Tastatur im Endeffekt funktionaler ist - mal abgesehen vom durchaus sinnvollen Display, das ihr fehlt. Auf die typische Beleuchtung mit einstellbaren Farben müsst ihr dabei genauso wenig verzichten wie auf den üblichen umfangreichen Treiber mit etwas altbackener Optik.
In der Praxis
... bietet die G110 eine ebenso gute Ergonomie wie die G510 und die G19 mit dem für Spieler und Vielschreiber gut geeigneten weichen Druckpunkt. Die 55 Euro teure Tastatur solltet ihr euch schnappen, wenn ihr auf das Mini-Display verzichten könnt, aber trotzdem die sonst fast gleiche Ausstattung der teureren Verwandtschaft haben möchtet.
Der Herausforderer: Roccat Valo
Das Schweizer Taschenmesser der Spieletastaturen löst einen waschechten Tastenkrieg aus. Eine Armee von 30 Zusatztasten schwirren über dem Standard-Layout inklusive Nummernblock und schmaler Multimediaknöpfe auf der Oberseite, begleitet von weiteren Tasten links neben dem Tastenblock. Bis zu 20 verschiedene Profile könnt ihr direkt auf dem 2 MB großen internen Speicher ablegen und schnell abrufen, inklusive komplizierter Makroketten. Habt ihr die Befehle auf eure Vorlieben abgestimmt, muss der Treiber nicht zwangsläufig weiter auf eurer Festplatte sein, da sich die Profile komplett über die Valo wechseln lassen. Das ist besonders praktisch, wenn ihr an mehreren PCs zockt.
Auf das kleine Text-Display über dem Nummernblock passen kurze Infopakete wie die CPU-Belastung, außerdem leuchtet Roccats Schreibbrett die Tastenbeschriftung mit einem satten Blau aus. Audioanschlüsse sind vorhanden, zudem könnt ihr die Zusatztasten zum besseren Auseinanderhalten durch mitgelieferte blaue und rote Tasten austauschen. Lediglich der USB-1.1-Port stört etwas, da seine Stromversorgung und der geringe Datentransfer nicht besonders viel zulassen.
In der Praxis
... wirkt die Valo ziemlich wuchtig und unüberschaubar, eben weil auf dem breiten Brett jede Menge Tasten hausen. Der umfangreiche Treiber und der weiche Anschlag machen Roccats 85 Euro teures Erzeugnis letztendlich zu einer guten Tastatur, allerdings kommt sie nicht ganz an die etwas bessere Ergonomie und Ausstattung der 5 Euro günstigeren Logitech G510 heran.
Die Kompakte: Roccat Arvo
Einen anderen Weg schlägt die Arvo ein. Gefühlte zwei Millionen Sondertasten, Displays oder eine vollwertige Beleuchtung bietet sie nicht (abgesehen von den blauen Pfeiltasten), dafür ein sehr kompaktes schwarzes Design auf nur 39 cm Länge. Zum Platzsparen vereinten die Hamburger den Nummernblock mit den Pfeiltasten, die sich über die große "Mode"-Taste rechts oben an- und ausschalten lassen. Drei abgelegene Zusatztasten unter der Leertaste dürft ihr wie gewohnt mit Makros (ohne On-the-fly-Makros) und anderen Befehlen individualisieren. Das gilt auch für die Tasten "1" und "3" auf dem Nummernblock, die ihre Makrofunktion bei eingeschalteten Pfeiltasten ausspucken. Praktisch.
Trotz ihres kompakten Aufbaus wirkt die Arvo extrem stabil, was durch ein hochwertiges und schweres Gehäuse unterstützt wird. Ihre gummierten Füße sorgen für einen rutschfesten Halt, ähnlich wie bei allen anderen Tastaturen im Vergleichstest. Auf eine Handballenauflage müsst ihr aber verzichten.
In der Praxis
... weist die Arvo einen sauberen, wenn auch nicht ganz so weichen Druckpunkt wie ihre Valo-Schwester auf, trotzdem eignet sich der flotte Anschlag zum Zocken und Schreiben. Bahnbrechende Features fehlen auf der 47 Euro teuren Tastatur, weshalb sie sich eher für Spieler eignet, die wenig Platz auf ihrem Schreibtisch haben und sich mit fünf frei programmierbaren Tasten zufriedengeben. Ihre Verarbeitung hält jedoch mit jeder teureren Konkurrentin mit.
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