Special - Gaming-Headsets im Vergleichstest (Teil 1) : Ein Satz warme Ohren
Creative Labs Sound Blaster Tactic 3D Wrath (kabellos, PC)
Für die kabellose Fraktion schickt Creative Labs das Wrath ins Rennen, das sich dem Sigma-Bruder stark ähnelt. Mit abgelegter Leine überträgt die Funkverbindung den Sound bis knapp fünf Meter Entfernung störungsfrei ans Headset und insgesamt fast genauso gut wie bei den kabellosen Konkurrenten Corsair Vengeance 2000 und Logitech G930. Dafür hält der fest integrierte Akku rund 20 Prozent kürzer als beim G930 und Vengeance 2000 durch, kann aber trotzdem mindestens fünf bis sechs Stunden Dauerbetrieb standhalten.
Klang & Mikrofon
Das Wrath gehört, wie die meisten Vertreter seiner Zunft, zu den eher basslastigen Gaming-Headsets, weshalb es selbst in etwas ruhigeren Szenen mit einem intensiveren Bass als normale Headsets um sich schleudert. In Spielen ist das eine gute Wahl und auch der Grund, warum die meisten anderen Hersteller auf tiefenorientierte Klangkulissen zurückgreifen, dafür wirken ruhigere Filme und Songs stellenweise zu basshaltig. Der Raumklang schneidet relativ gut ab, nur hin und wieder sind Geräusche nicht einwandfrei einer Himmelsrichtung zuzuordnen.
Entgegen der Konkurrenz setzt das Wrath besonderen Wert auf die Hochtonlagen, in diesen Frequenzbereichen wirkt es überdurchschnittlich präzise mit äußerst seltenen und im Alltag kaum wahrnehmbaren Übersteuerungen. Die für Spieler wichtigen Mitteltonlagen trifft das Wrath gut und effektvoll, aber gelegentlich mit leicht stumpf wirkenden Geräuschen auf dem Niveau der Sigmas.
Die Aufnahmequalität des komplett abnehmbaren Mikrofons liegt im akzeptablen Bereich und reicht für VoIP-Gespräche aus. Tiefen- und Mitteltöne werden allerdings, wie beim Sirus 5.1, stellenweise verschluckt.
Ausstattung & Verarbeitung
Auch beim Wrath muss der Funkadapter per USB angeschlossen werden, wie bei anderen kabellosen Gaming-Headsets gibt es keine Möglichkeit, das Gerät per Klinke-Stecker mit dem PC zu verbinden. Neben dem Funkadapter und dem Ladekabel liefert Creative passende Software zum Einstellen der Equalizer mit, über die sich auch die Stimme verzerren lässt.
Die wichtigsten Einstellungen können direkt an der linken Ohrmuschel vorgenommen werden. Dort lässt sich sowohl das Mikrofon an- und ausgeschaltet als auch die Gesamtlautstärke regeln. Letzteres geschieht über Tasten anstatt über ein Rad, was in hektischen Situationen etwas schwerer fällt, außerhalb flotter Spiele dagegen akzeptabel funktioniert.
Das für Gaming-Headsets eher dezent und schlank gestaltete Gehäuse wirkt solide und überdurchschnittlich gut verarbeitet, ohne störende Ecken oder unschöne große Spaltmaße. Lediglich beim Drehen der Ohrmuscheln entgleitet dem Wrath hin und wieder ein leichtes Quietschen. Dafür erweist sich der Stahlbügel als sehr robust und langzeittauglich.
Tragekomfort
Mit seinen 340 Gramm ist es einen Ticken leichter als Corsairs Vengeance 2000 und damit das leichteste Wireless-Headset im Test. Rein vom Gewicht liegt es angenehm auf dem Kopf auf, dafür können die sehr eng anliegenden Ohrmuscheln mittelgroßen bis größeren Köpfen Probleme bereiten, da sie einen teilweise unangenehmen Druck ausüben können. Hinzu kommt, dass nur eher kleinere Ohren optimal von den Kunstlederpolstern abgedeckt werden. Das Wrath eignet sich daher eher für kleinere Köpfe und bietet in diesem Fall einen guten Tragekomfort - genau wie beim fast baugleichen Sigma.
Zwischenfazit
Das Wrath sendet eine basshaltige Klangkulisse mit überdurchschnittlich guten Hochtonfrequenzen, aber manchmal stumpfen Tönen an euer Trommelfell. Soundverliebte könnte das etwas stören, dem normalen Spieler dagegen weniger. Auch die etwas schlechtere Aufnahmequalität im Vergleich zu anderen Geräten ist ein kleiner, aber kein dramatischer Kritikpunkt. Vielmehr könnten die eng anliegenden Ohrmuscheln Spielern mit mittleren oder großen Köpfen stören, außerdem umschließen die Ohrenpolster nur kleinere Ohren vollständig.
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