Special - Aprilscherze in Videospielen : Die besten aller Zeiten
Man sollte ja generell nicht alles glauben, was so im Internet steht, aber ganz besonders trifft das am 1. April zu. Überall lauern Scherzkekse, Scharlatane und Betrüger, die euch aufs Glatteis führen wollen. Die Videospielwelt ist da keine Ausnahme. Wir zeigen euch ein paar der besten und ausgefeiltesten Aprilscherze.
Die Klassiker
Der Vater aller Videospiel-Aprilscherze ist wohl Sheng Long. Das amerikanische Spielemagazin EGM veröffentlichte 1992 einen Artikel, der beschreibt, wie man in Street Fighter II diesen versteckten Kämpfer freischalten kann: Einfach das ganze Spiel über keine Energie verlieren und gegen Endboss M. Bison zehn Unentschieden in Folge erzielen.
Trotz dieser offensichtlich absurden Voraussetzungen verbreitete sich der Scherz schnell über die ganze Welt. Die verzweifelte Suche der Fans nach dem Lehrmeister von Ken und Ryu führte dazu, dass Capcom tatsächlich plante, Sheng Long als Charakter in Super Street Fighter II Turbo zu integrieren. Dies wurde aus Zeitgründen verworfen, allerdings gilt Sheng Long als Inspiration für spätere Kämpfer wie Akuma und vor allem Gouken aus Street Fighter IV.
Ähnliche Dimensionen wie die Suche nach Sheng Long erreichte das Gerücht, dass Luigi als spielbarer Charakter in Super Mario 64 freigeschaltet werden könne. Als angeblicher Beweis diente Hobby-Archäologen die Inschrift auf einer Statue im Spiel, die sich mit viel Fantasie als "L is real" interpretieren ließ. Einige Magazine lockten sogar mit Geldpreisen für den Ersten, der Luigi im Spiel findet. Auch Nintendo spielte mit und streute falsche Hinweise. Ein paar Jahre später tauchten dann gefälschte Screenshots auf, die den grünen Klempner in den vertrauten Umgebungen zeigten. Mittlerweile ist Luigi tatsächlich spielbar – allerdings nur in gemoddeten Versionen des Spiels.
Falscher Film
Reichten damals mäßig bearbeitete Screenshots aus, um die Leute in den April zu schicken, müssen im Internet-Zeitalter schon elaboriertere Scherze her. Eines der Prunkstücke lieferten IGN mit ihrem Filmtrailer zu The Legend of Zelda ab, der für einen Aprilscherz eigentlich viel zu aufwendig produziert war. Doch genau das war der Punkt. Dank der Hilfe von Rainfall Films sah das Resultat nach sechs Monaten Arbeit so professionell aus, dass Scharen von Spielern den Köder schluckten.
An den vielen Klischees und eher hölzernen Darbietungen im Trailer störten sich nur wenige. Diese gab es schließlich auch in echten Kinofilmen wie "Dungeons & Dragons" zu sehen. Einen Hinweis lieferte allerdings der geplante Starttermin des Films: 1. April 2009. Um einiges offensichtlicher war da IGNs Aprilscherz von 2010, als man einen Trailer zu einem Halo-Film im Bollywood-Stil veröffentlichte.
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