Special - Final-Fantasy-History : Von Unbekannt zu Seriengigant
- PC
- PS4
- PS3
Unmittelbar nach der Unternehmensgründung wurde es sehr still um Square Enix als Entwickler – stattdessen konzentrierte sich die Firma fast ausschließlich auf seine Arbeit als Publisher. Am 11. September 2003 veröffentlichte man den von Cavia entwickelten Kult-Hit Drakengard in Japan. Mit seiner ungewöhnlich düsteren und schockierenden Geschichte gewann das Action-Spiel schnell eine treue Fan-Gemeinde, die gerne über das mäßige Spielkonzept hinweg sah.
Eine neue Ära
2004 feierte die Firma ihren ersten großen Erfolg: Das von Level 5 entwickelte Rollenspiel Dragon Quest VIII: Journey of the Cursed King verkaufte sich in Japan innerhalb einer Woche über drei Millionen Mal und war bis Ende 2006 das erfolgreichste PlayStation-2-Spiel in Japan. Selbst in den USA verkaufte sich der achte Teil der Serie ein Jahr später knapp 500.000 Mal und schaffte es so, die Serie auch im Westen zu etablieren. Für Enix hatte sich die Fusion damit bereits gelohnt. Mit dem Game-Boy-Advance-exklusiven Kingdom Hearts: Chain of Memories, dem von Tri-Ace entwickelten Achtungserfolg Radiata Stories und Remakes der ersten beiden Final-Fantasy-Teile sorgte man für einen regen Geldfluss. Doch noch immer fehlte diese eine, große Eigenentwicklung. Und das sollte sich so schnell auch nicht ändern. Das Hack 'n' Slay Musashi: Samurai Legend entwickelte sich Anfang 2005 zum Flop bei Kritikern und Käufern, während das MMO Front Mission Evolved: Online nur drei Jahre nach seiner Veröffentlichung seine Türen wieder schließen musste.
Die mehr als zwei Jahre andauernde Durstperiode fand 2005 jedoch endlich ein Ende. Am 22. Dezember veröffentlichte Square Enix das heiß erwartete Sequel Kingdom Hearts 2. Der Nachfolger etablierte die Serie endgültig als eine der erfolgreichsten Marken des Unternehmens und verkaufte sich bis April 2007 über vier Millionen Mal. Auch bei Kritikern kam das Spiel mit einer Metacritic-Wertung von 87 Prozent sehr gut an. Möglicherweise am wichtigsten für Square-Enix: Kingdom Hearts 2 war in den USA sogar noch erfolgreicher als in Japan.
Nicht zu bremsen
Und das sollte es noch lange nicht gewesen sein: Bereits einen Monat später wurde mit Dirge of Cerberus: Final Fantasy VII ein Nachfolger zum wohl erfolgreichsten JRPG aller Zeiten veröffentlicht – im Westen sollte es dagegen noch bis Ende 2006 dauern, bis das Spiel endlich in die Läden kommen würde. In der Zwischenzeit konnten sich die Fans jedoch schon mit einem zunächst sehr überraschenden Produkt der Firma beschäftigten: einem weiteren CGI-Film.
Nachdem "Final Fantasy: Die Mächte in dir furchtbar" floppte, dachte man eigentlich, dass Square genug vom Filmgeschäft haben würde. Am 14. September 2005 veröffentlichte Square Enix jedoch ein vom eigenen CGI-Studio Visual Works entwickeltes Film-Sequel zum siebten Teil der Rollenspielreihe. "Final Fantasy VII: Advent Children" schaffte es ein Jahr später auch in den Westen und stürmte weltweit die DVD- und Blu-ray-Charts.
Und Square Enix dachte gar nicht daran, auf die Bremse zu treten. Am 16. März 2006 wurde Final Fantasy XII in Japan, am 31. Oktober in den USA und am 23. Februar 2007 in Europa veröffentlicht. Der zwölfte Teil war ein Schritt in eine neue Richtung: Zufalls- und Rundenkämpfe gehörten genauso der Vergangenheit an wie die oftmals persönlichen und mit einer Romanze unterfütterten Geschichten der Reihe. Stattdessen konzentrierte sich Final Fantasy XII auf einen großen politischen Konflikt. Die zahlreichen Änderungen stießen einige Fans vor den Kopf, kamen jedoch insgesamt gut an: Das Spiel verkaufte sich über fünf Millionen Mal und gewann einige Spiel-des-Jahres-Awards. Mit dem Nintendo-DS-Ableger Final Fantasy XII: Revenant Wings bekam auch der zwölfte Teil ein eigenes Sequel. Ein weiterer Ableger unter dem Codenamen Fortress wurde sechs Monate lang vom schwedischen Studio GRIN entwickelt, bevor Square Enix die Produktion schließlich einstellte.
Kommentarezum Artikel