Special - Final Fantasy XIV: A Realm Reborn : Tagebuch: Sirenengesang
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Eine Hand wäscht die andere
Eigentlich hätte Cenea genauso gut an Land bleiben können. Kaum haben wir einen Fuß auf die Insel gesetzt, möchte sie auch schon keinen Schritt weitergehen und meint mit zitternder Stimme, dass sie zurückfahren wird. Die Angst steht ihr ins Gesicht geschrieben und so gehe ich schließlich ohne sie weiter. Die Insel ist absolut karg, es gibt nicht einen grünen Grashalm und kaum eine Menschenseele ist zu finden. Man bemerkt die Folgen des Quarantänestatus. Doch nach wenigen Gehminuten sehe ich in der Ferne eine Person vor einer hohen Mauer stehen. Das muss wohl mein Kontaktmann Davyd sein. Er soll mir bei der Suche nach dem denaturierten Kristall helfen.
Davyd ist in der Tat bereit, mir den gesuchten Kristall zu besorgen, allerdings nicht ohne Gegenleistung. Der junge Mann bittet mich darum, dem Spuk auf der Insel ein Ende zu setzen. Laut den Abenteurern hier sollen Geister und Gesänge am Schiffsfriedhof vernommen worden sein. Was habe ich für eine Wahl? Ich willige ein und sehe plötzlich Mimidoa hinter mir, der ebenfalls zur Insel aufgebrochen ist. Der kleine Schmied erzählt von der Legende einer Sirene, die für die eigenartigen Gesänge verantwortlich sein soll. Um ihrem Gesang nicht zu verfallen, überreicht mir Mimidoa Messingohrstöpsel. Ich nehme sie dankbar an und breche mit ihm zusammen zum Schiffsfriedhof auf, um mich der Sirene zu stellen.
Töne des Wahnsinns
Mit einem Lagerfeuer wollen wir die Sirene anlocken. Ich bin zunächst skeptisch, ob das wirklich funktioniert, aber dann zeichnete sich auf der Wasseroberfläche eine Frauengestalt ab. Ein paar Zentimeter über dem Meer schwebend fixiert mich die mit einer Harfe bewaffnete Sirene mit einem unnachgiebigen Blick und stimmt einen Singsang an. Zumindest lassen die Bewegungen ihrer Lippen das vermuten, denn dank Mimidoas Ohrstöpseln kann ich keinen Ton hören. Plötzlich erheben sich vor der Sirene mehrere Gestalten aus dem Nichts und stürmen auf mich zu. Ich ziehe meine Handschuhe straff und renne ihnen entgegen.
Ich dachte schon, es nimmt überhaupt kein Ende. Kaum war die erste Gegnerwelle beseitigt, beschwor die Sirene eine weitere herauf. Irgendwann tauchten überall am Strand ihre Lakaien auf und ich war regelrecht umzingelt. Nur gut, dass mein Meister mich auf die beiden besten Fähigkeiten aller Faustkämpfer getrimmt hatte: Schnelligkeit und Geschicklichkeit. So war ich den zahlreichen Gestalten stets einen Schritt voraus. Mit dem letzten Untergebenen verschwand auch die Sirene so plötzlich, wie sie gekommen war. Ob der Spuk damit Geschichte ist? Ich wische mir den Schweiß von der Stirn und gehe zu Davyd zurück, um ihm von dem erfolgreichen Kampf zu erzählen.
Aller guten Dinge sind drei
Sichtlich überrascht klopft mir Davyd auf die Schulter und sagt mit großen Augen, dass er nur zu gerne seinen Teil der Abmachung einhalten werde. Kurz verschwindet er hinter der Mauer, die er bewachte, und kommt wenige Minuten später mit einem gefüllten Topf zurück, in dessen Inneren ein roter Kristall funkelt. Dankend nehme ich ihn an mich und eile zum Boot, das am Meeresufer für meine Rückkehr zum Bierhafen bereitsteht. Als ich dort Cenea den Kristall überreiche, prüft sie ihn mit konzentriertem Blick und schüttelt schließlich den Kopf. Das darf doch nicht wahr sein! Noch bevor Cenea mich über die traurige Wahrheit aufklärt, ist mir bereits klar, dass auch dieses Abenteuer uns leider nicht den richtigen Kristall beschert hat.
Ich darf mich nicht entmutigen lassen, schließlich brauchen wir diesen speziellen, denaturierten Kristall um jeden Preis. Aber zwei Reinfälle gehen nicht spurlos an einem vorbei. Mein niedergeschlagenes Gemüt bleibt nicht unbemerkt, so bekomme ich immerhin ein mitleidiges Lächeln. Als hätte sie der Schlag getroffen, packt Cenea mich auf einmal am Arm und erzählt ganz aufgeregt, dass ihr soeben etwas eingefallen sei. Angeblich gebe es eine Person namens Hedyn in Alt-Gridania, die mir garantiert den richtigen Kristall beschaffen könne. Diese Information spornt mich erneut an, also lasse ich mir die genauen Kontaktdaten geben, bedanke mich ganz herzlich bei Cenea und breche sofort auf.
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