Preview - Final Fantasy VII Remake : Angezockt: Ist das neue Kampfsystem eine Ohrfeige für alle Fans?
- PS4
Cloud und Sephiroth. Zwei Namen, die (nicht nur) jeder Final Fantasy-VII-Fan kennt. Doch seit dem Erscheinen des Spiels sind viele Jahre ins Land gezogen. Die wohligen Erinnerungen daran bleiben. Nun soll mit dem Remake eine neue Generation an Zockern in den Genuss dieses epischen Rollenspiels kommen. Square Enix steht vor der schweren Aufgabe, sowohl nostalgische Fans als auch Neulinge überzeugen zu müssen. Vor allem das neue Kampfsystem hat großes Fail-Potenzial. Auf der E3 konnte ich mir davon ein eigenes Bild machen.
Zugegeben, 15 Minuten sind nicht viel, um sich über ein Mammutspiel wie Final Fantasy VII Remake ein Urteil zu bilden. Doch das war auf der E3 auch gar nicht meine Intention. Wovon ich mir aber einen Eindruck verschaffte, war das neue Kampfsystem. 1997 setzte der Titel auf klassische, rundenbasierte Taktik, wenn sich Gegner gegenüber standen. Dementsprechend skeptisch waren viele Fans, als bekannt wurde, dass sich die Figuren im Remake in Echtzeit auf die Mütze geben. Das heißt ihr kontrolliert Cloud wie in einem waschechten Actionspiel. Klingt nicht taktisch, ist es aber doch.
Was ich im vorigen Absatz sehr vereinfacht dargestellt habe, gestaltet sich in der Praxis dann doch etwas komplexer. Jede Figur in eurer Party verfügt nämlich über einen Active-Time-Battle-Balken (ATB), der in zwei Segmente unterteilt ist. Dieser Balken füllt sich automatisch und etwas schneller, wenn ihr Gegner mit Standardattacken trefft. Ist ein Segment des Balkens voll, könnt ihr eine Spezialaktion ausführen. Dafür drückt ihr im Kampf einfach X und das Spiel pausiert. Nun sucht ihr euch aus, ob ihr eine Attacke oder einen Zauberspruch ausführen oder zum Beispiel einen Heiltrank zu euch nehmen wollt. Dann wählt ihr noch euer Ziel aus. Sobald das geschehen ist, wird eure Aktion umgesetzt.
In der Demo, die ich spielen konnte, wurde ich zunächst mit ein paar kleineren Gegnern konfrontiert. Durch diese konnte ich mich mit Barret im Schlepptau ohne Probleme durchkämpfen. Doch als plötzlich ein dicker Endboss vor uns stand, musste ich das neue Kampfsystem voll ausschöpfen. Immer wieder landete ich Standardattacken, füllte damit meinen ATB-Balken und griff dann auf meine Spezialfähigkeiten zu. Mit Cloud waren das vornehmlich Nahkampfangriffe, während ich mit Barret dem Endboss aus der Distanz ordentlich zusetzte. Zwischen den Charakteren lässt sich im Kampf nämlich ohne Probleme hin- und herwechseln. Außerhalb einer Schlacht ist dies nicht möglich.
Und so kämpfe ich mich durch die einzelnen Phasen des Bosses. Die Mixtur aus Standardattacken in Echtzeit und geplanten Spezialattacken im ATB-Modus sorgen für eine durchaus packende und spannende Dynamik. Hinzu kommt allerdings noch ein weiterer Balken, der sich füllt, wenn ihr getroffen werdet. Ist dieser Balken voll, habt ihr Zugriff auf eine besonders starke Spezialattacke. Diese könnte man zum Beispiel dann einsetzen, wenn man den Gegner ins Wanken gebracht hat. Das wiederum passiert, wenn dessen Schadenbalken voll ist. Ihr seht also, das Kampfsystem ist durchaus facettenreicher, als es auf den ersten Blick scheint.
Was natürlich auch sofort ins Auge fällt, ist die wunderschöne Grafik. Man kann es nicht anders sagen, aber das Remake sieht grandios aus. Gerade bei der Modernisierung eines Klassikers aus einer Zeit, als Grafik weitaus weniger detailliert war, kann viel schiefgehen. Hier passt aber bis jetzt einfach alles. Die Charaktere sind detailliert, fangen aber dennoch perfekt den Flair des Klassikers ein. Und die Welt ist einfach toll und sehenswert.
Natürlich bleiben noch viele Fragen offen, ganz besonders in Sachen Veröffentlichungspolitik. Wie wird Final Fantasy VII im Episodenformat funktionieren? Wie viele Episoden werden es überhaupt? Wann kommen sie? Und in welchem Abstand? Wir können nur hoffen, dass zwischen Ankündigung und Release nicht so viel Zeit vergeht wie für diese erste Episode.
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