Test - Final Fantasy 7: Dirge of Cerberus : Final Fantasy 7: Dirge of Cerberus
- PS2
Auch ein klein wenig Rollenspiel konnte sich der ‘Final Fantasy’-Hersteller nicht verkneifen, weshalb ihr beispielsweise Heiltränke einkauft, nach jedem absolvierten Level an Stärke gewinnt und auch einige der Waffenteile mit hart erkämpftem Geld aufputscht. Mittels Limit-Breaker verwandelt sich Vincent gar kurzzeitig in ein monströses Biest, was sich speziell bei Endgegnern als besonders praktisch erweist.
Anspruchslos, kaum umfangreich und trotzdem spaßigAnsonsten wird Abwechslung klein geschrieben: Letztendlich läuft alles auf eine simple Schießbudenballerei hinaus, mit wenig intelligenten Gegnern und etwas mächtigeren Endbossen. Kleine Intermezzi, wie beispielsweise ein kurzer Schleichlevel, in dem ihr die Rolle von Cait Sith übernehmt, lockern das Spiel nur minimal auf. Zudem zeigt gerade dieses Beispiel, das nicht alle Levels professionell designt wirken. Zwei Wörter, welche uns häufiger beim Spielen in den Sinn kamen, waren "gewöhnlich" und "uninspiriert".
Ebenso enttäuscht der etwas magere Umfang, welcher euch mit gut sechs bis zehn Stunden nur wenig Spielstoff zugesteht. Zwar warten anschließend satte vierzig Minimissionen auf euch, leider wirken diese etwas lieblos zusammengepuzzelt. Zudem müsst ihr sie nacheinander bewältigen, weshalb ihr euch eher zwanghaft durch einige Langweiler quält.
Andererseits können wir auch nicht leugnen, dass ‘Dirge of Cerberus’ Spaß macht: Der einfache Schwierigkeitsgrad sorgt für entspannte Nerven und die Spielbarkeit ist ohne großen Makel. Manchmal hängt die Kamera etwas arg nahe am Körper von Vincent und anfangs mag es etwas ungewöhnlich erscheinen, dass ihr nicht mit dem gleichen Knopf die Waffe zückt und wieder einsteckt. Doch ansonsten sollten selbst rollenspielorientierte Zocker schnell zurechtkommen.
Grafik mit leichten Schwächen, Musik ohne MakelOptisch zeigt sich das Spiel wieder zwiespältiger: Die Szenarien präsentieren ein wenig Abwechslung und genügend Atmosphäre, leiden allerdings unter einer durchschnittlich wirkenden Technik. Manche Areale hinterlassen einen leeren und eckigen Eindruck, selbst das erste ‘Devil May Cry’ zeigte vor gut fünf Jahren eine verschnörkeltere Spielwelt. Immerhin erinnern die epischen Rendersequenzen an die Klasse eines ‘Final Fantasy’ und bescheren dank ihrer Präsentation der Grafik-Wertung ein ganz knappes "Gut". Doch im Vergleich zum brandneuen zwölften Teil sieht dieses Spin-off fast schon wie ein hässliches Entlein aus.
So richtig begeistern kann eigentlich nur der sehr gute Soundtrack von Masashi Hamauzu, der schon in ‘Final Fantasy 10’ sein Können zeigte. Die Musik ist nicht nur mitreißend, sondern auch schön im Stil von Nobuo Uematsu gehalten. Auch die englische Sprachausgabe funktioniert tadellos, diesbezüglich entwickelt sich Square-Enix immer mehr zu einem todsicheren Hit-Produzenten.
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