Preview - FIFA Street 2 : FIFA Street 2

Sobald ihr euch einen gewissen Ruf erarbeiten konntet, versucht ihr euch als Team-Captain. Zunächst muss hierzu ein Heim-Court erstellt werden, bevor ihr beginnen könnt, nach und nach eine mehr oder minder illustre Spielerschar um euch zu versammeln. Dabei ist es euch überlassen, ob ihr die gewonnen Skill-Punkte zum Feintuning eurer Kameraden nutzt oder ausschließlich in die Entwicklung eures Hartplatz-Beckenbauers investieren wollt.

Die von Kollege Bleich vor mittlerweile fast einem Jahr dem ersten Teil angekreideten Mängel sind allerdings auch in dieser Version noch nicht vollständig behoben. Passive Keeper, die nur selten – und dann aber vollends und umso überraschender – zu Glanztaten taugen, und schwach verteidigende Mitspieler sind Probleme, die EA noch anzugehen verspricht. Heute wie vor einem Jahr missfällt uns die lange Zeit, die ein per Beat-Move übertölpelter Spieler braucht, um wieder einsatzfähig zu sein – wenn ich beim Fußball zuschauen möchte, schalte ich lieber die Sportschau ein.

Auch die harte Gangart, die das Spiel durchweg zu belohnen scheint, gehört zu den Punkten, welche EA Big vor dem Release dringend noch ausbalancieren sollte. Viel zu erfolgreich sind die Knochen brechenden Blutgrätschen, die durch die Absenz eines Offiziellen in keiner Weise geahndet werden. Die Folgen: Die Matches geraten oft zu hektischen Schlitterpartien und die Taste für das faire Tackling mutet nach einer Weile geradezu rudimentär an.

Um eventuelle Rudelbildung von Seiten aufgebrachter Fans zu vermeiden: Trotz aller noch vorhandenen Balanceprobleme bereitet schon diese Vorabfassung eine Menge Spaß. Es ist eine wahre Freude, den grazilen Animationen der spektakulären Tricks zuzuschauen, und gelungene Gamebreaker belohnen vorzüglich für präzise Joypad-Akrobatik. Viele Matchvarianten und erspielbare Moves scheinen das Geschehen lange interessant zu halten. Dass ich ob der Grafik keine Klose-Saltos schlage, liegt ohne Zweifel an der mittlerweile betagten PS2-Hardware. Wirklichen Grund zu meckern bieten allerdings weder Spielermodelle noch Umgebungsoptik. Auf einen lizenzierten Soundtrack muss man bei EA-Titeln schon lange nicht mehr verzichten: Von Rock bis House kommt hier jeder auf seine Kosten.