Im Vorfeld wurde viel über EA Sports neuen Hit 'FIFA Football 2003' diskutiert. Ein angeblich komplett neues Gameplay und bessere Animationen sollten nur zwei der Highlights der zehnten 'FIFA'-Auflage bilden. Und schließlich brachte auch noch Welttorhüter Olli Kahn das Spiel mit einer Klage gegen die angebliche kommerzielle Ausbeutung durch sein virtuelles Ich ins Gespräch. Bleibt die Frage, ob der aktuelle 'FIFA'-Jahrgang auch den Vorschusslorbeeren gerecht werden kann.
| Auf ein Neues. |
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Elf Freunde sollt ihr sein
Diesen Satz prägte einst ein großer Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Damit lässt sich auch die Idee des neuen 'FIFA'-Games umschreiben. In den vergangenen Jahren kritisierte die Community die Möglichkeit, mit einem einzigen Stürmer im Alleingang Tore erzielen zu können, schwache Abwehren, sowie Torwarte, die nicht besonders helle agierten. Doch in diesem Jahr soll dem endlich ein Riegel vorgeschoben werden.
Bleibt alles anders
Während wir im kalten Winterdeutschland kurz nach der Wende zum Jahr 2002 uns noch mit dem Vorgänger abmühten, werkelte bei EA im sonnigen Vancouver KI-Programmierer Chef Matt Brown an einer Revolution im Genre. Viel zu oft pappte der Ball den Spielern wie Kleister an den Füßen und wurde vom Anspielpartner bei der Ballabgabe wie ein Magnet angezogen. Außerdem gab es Hechtkopfbälle, Fallrückzieher und Eckentore ohne Ende. Dies und noch einige andere Kritikpunkte haben sich die US-Boys nun endlich zu Herzen genommen und ihre alte Ballphysik zu den Akten gelegt. Jetzt springt das Leder auch mal vom Fuß, kann bei Sprints weiter vorgelegt werden und Stürmer können, ganz wie im realen Match, auch schon mal über einen Ball treten, wenn er nass geworden ist. Doch mit diesen wenigen, aber entscheidenden Neuerungen wollten sich die Entwickler nicht zufrieden geben und spendierten den 'FIFA'-Kickern mehr als 1500 neue Animationen. Während in den vergangenen Jahren zuerst per Motion-Capturing die Bewegungen aufgenommen wurden, zu denen die Kugel hinzugefügt wurde, wählten die Entwickler in diesem Jahre den umgekehrten Weg. Hinzu kommt, dass ihr nun aus jeder Bewegung in Sekundenschnelle in eine andere wechseln könnt, was einem nahezu perfekten Bewegungsablauf gleichkommt.
Den Topstars wurden erstmalig ihre eigentümlichen Moves auf dem PC nachempfunden. So sind die Flanken und Freistöße eines David Beckham schärfer, als die eines Michael Owen. Miro Klose hechtet per Kopf in Richtung Tor und Jörg Böhme beweist, dass seine spielerische Brillanz in knallharten Fernschüssen besteht. Kopfballstarke Spieler wie Victor Agali steigen schneller und effektiver dem Leder entgegen, als weniger versierte.
| Das neue Hauptmenü. |
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Ganz ruhig Junge!
Neben den Verbesserungen der Animationen wurde die komplette Spielgeschwindigkeit runter gefahren. Das Resultat ist, dass die Kicker sich jetzt noch realistischer geben. So gibt es zum Beispiel im Spielverhalten die Möglichkeit, dass die Stürmer die Bälle häufiger zugepasst bekommen, wenn sie toremäßig hinten liegen oder sich enger an den Ball halten, wenn sie in der Defensive spielen. Auch die viel kritisierten Torwarte spielen nicht mehr den Superhelden oder Deppen der Mannschaft, sondern geben durch Abpraller oder Lupfer dem Geschehen einen realistischeren Touch. Die Kamera fährt ganz wie bei Sportübertragungen dynamisch mit, ist aber auch über das Optionsmenü wahlweise auf die bekannten Perspektiven wie Seitenansicht und Turmkamera umschaltbar.
| Woher kennen wir den nur? |
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Spiele wie 'Flasche voll'
Auch die Standartsituationen wurden aufgebohrt und deutlich verbessert. Gleichzeitig sind sie auch komplexer geworden, so dass sie nicht immer so leicht auszuführen sind, wie in den vergangenen Jahren. Wenn der Schiri euch einen Freistoß zuspricht, müsst ihr dem Spieler, der ihn ausführen soll, seinen Abschusspunkt zuweisen, dann mittels eines roten Kreuzes den Punkt anvisieren lassen, zu dem der Ball fliegen soll. So bekommt der Ball einen exakteren Flug. Vergleichbar mit den krumm gebogenen Pfeilen, die ihr aus den alten Versionen kennt. Während des Tacklings pirscht sich der Gegner an den Mann heran, heftet sich gnadenlos an dessen Fersen und drängelt sich geschickter und mit einer geringeren Foulchance und damit einem kleineren Risiko in Sachen Strafstoss oder gelbe Karte am Gegner vorbei. Die Manöver gelingen euch sowohl mit der Tastatur, als auch mit Hilfe eines Joypads gleichermaßen gut.
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